standardisiertes therapeutisches Assessment zur Überprüfung der Behandlung bei multimodaler Schmerztherapie

  • Hallo Forumsmitglieder,
    hat jemand Erfahrung, was der MDk lesen möchte, wenn er im Gutachten mitteilt, dass kein standardisiertes therapeutisches Assessment zur Überprüfung des Behandlungsverlaufs bei multimodaler Schmerztherapie erkennbar sei?
    Es wird regelmäßig mit der Schmerzskala der Schmerverlauf dokumentiert und es findet tägliche Visite und tägliche Besprechung mit allen beteiligten Therapeuten statt und dann wird ggf. die Therapie angepaßt. Was sollen wir da noch dokumentieren?

    Gruß vom
    DRG-Schlumpf

  • Hallo Medicos,

    aber ist die Visuelle Analog Skala nicht auch ein Standard? Ob ich den Bogen ausfülle oder die VAS-Werte nehme, Schmerz ist subjektiv empfunden, so oder so, oder sehe ich das falsch?
    Aber danke, für den Link, finde ich sehr aufschlussreich. Wobei unsere Schmerztherapeuten eine sehr ausführliche Anamnese machen, wenn die anderen Ärzte ein viertel so viel dokumentieren würden, hätte ich den Himmel auf Erden ...

    Gruß vom
    DRG-Schlumpf

  • Chronischer Schmerz ist ein sehr komplexes Geschehen und mit einer einfachen Zahl nicht abzubilden. Depressivität, Wohlbefinden, schmerzbedingte Behinderung - das sind alles Parameter, die mindestens genauso wichtig sind wie eine (bei vielen chronischen Patienten ohnehin kaum verwertbare) Zahl zwischen 0 und 10.
    Das alles kriegen sie mit dem Verlaufsfragebogen der DGSS (die mittlerweile übrigens nicht mehr DGSS heißt, sondern "deutsche Schmerzgesellschaft"). Kostet halt ein paar Cent Lizenzgebühren.
    Natürich können sie auch andere, kostenlos verfügbare Messinstrumente verwenden, aber der Aufwand, die auszusuchen und zu implementieren dürfte deutlich höher sein als die Lizenzgebühren.

  • Hallo MDK-Opfer,

    15 Seiten Patientenfragebogen bei Aufnahme und Entlassung ist aber schon ein echter Aufwand für den Patienten und eigentlich ist das ja ein Anamnesebogen, der zur Aufnahme okay ist, und es sind nur eine Handvoll Fragen, die man tatsächlich für einen Verlauf zur Beurteilung nehmen kann. Als Entlassungsassessment halte ich ihn ehrlich gesagt nur bedingt für geeignet.

    Aber danke für den Hinweis, ich werde das mit unseren Schmerztherapeuten mal besprechen.
    Offensichlich scheint ja dieser Hinweis des MDK auch eher selten zu sein, gemessen an der Anzahl Reaktionen, oder?

    Gruß vom
    DRG-Schlumpf

  • Sie haben übersehen, dass es auch einen Verlaufsfragebogen gibt, der nur halb so umfangreich ist und die für eine Verlaufsbeurteilung wichtigen Skalen enthält.