• Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    in einem mir aktuell vorliegenden Gutachtenwird gefordert, die versorgte Patientin am Tag nach erfolgreicher Zement - Kyphoplastie wieder zu entlassen. Ziel ist die UGVD - Unterschreitung.

    Tatsächlich beschreiben Arztbrief und Kurvendokumentation einen komplikationslosen Verlauf und oral führbare, sich im normalen Rahmen befindende Schmerzen.

    Gibt es abstrakte Risiken bei diesem Eingriff, mit denen argumentiert werden könnte?

    Viele Grüße und herzlichen Dank vorab

    Stephan Wegmann

  • Gibt es abstrakte Risiken bei diesem Eingriff, mit denen argumentiert werden könnte?


    Hallo Herr Wegmann,
    das müssten Ihnen doch Ihre Operateure sagen können. Die haben die Patientin ja schließlich "deswegen" im KH belassen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Guten Tag,

    mit abstrakten Risiken ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen, da immer argumentiert wird, dass man bei sich verwirklichender Komplikation den Patienten ja wieder aufnehmen kann.
    Eine wachsende Zahl von Patienten mit hochbewerteten DRG wir in kurzer Zeit behandelt und kratzt dadurch an der UGV. Da bei diesen Patienten in der Regel satte Abschläge zu realisieren sind, rücken sie zunehmend in den Focus der Aufmerksamkeit (TUR-P, TUR-B, ICD, Ablationen, Kyphoplastie, PTCA großer Gefäße etc., selbst rad. Lymphadenktomien etc.) Aus meiner Sicht wird man bei vielen dieser Eingriffe für Effizienz bestraft. Der Vorwurf der blutigen Entlassung lauert gleich um die Ecke. Diese ist natürlich nicht dem Prüfverhalten geschuldet, sondern der Gier der Kliniken nach immer mehr (womöglich noch mit falscher OP-Indikation aufgenommenen) Patienten.
    Mir ist bewusst, dass diese Einlassung zur Lösung Ihres Problems wenig beiträgt, ich musste mir aber mal Luft machen...

    Gruß
    merguet