hallo!
ich will das Problem noch mal auf die Frage von Herrn Horndasch zurückführen.
" Ist die falsche Lage des Katheters eine mechanische Komplikation im Sinne der T82.5? "
T82-T85 bezieht sich auf Prothesen, Implantate und Transplantate. Sonst nichts.
Transplantat und Prothese können wir für den Herzkatheter streichen.
Bleibt nur Implantat.
Wann ist ein Katheter ein Implantat für T82-T85?
Grundsätzlich ist ein Implantat etwas, was längere Zeit, ggf zeitlebens, im Körper bleibt.
In T82-T85 finden sich für Komplikationen epidurale und peridurale Infusionskatheter, auch Zystostomiekatheter und transurethrale Verweilkatheter.
All diese Katheter liegen längere Zeit, Wochen bis Monate.
zb ein PDA-katheter bei der Schmerztherapie, ggf mit Pumpe.
zb ein Zystostomiekatheter wenn die Harnröhre für immer verschlossen ist.
Sie sind Implantate für T82-T85.
Wird ein Periduralkatheter zur Anesthesie nur für eine OP gelegt ( und nach OP wieder gezogen ) ist er kein Implantat.
Evt. Komplikationen während der OP sind für ihn mit T81.- zu kodieren.
Die gleiche Logik gilt für den tranurethralen Einmalkatheter.
UND natürlich auch für den Herzkatheter bei einer PCI. Er ist kein Implantat und ohne Implantat braucht man über T82.- nicht weiter nachdenken. Seine Komplikationen während der Prozedur sind nach T81.- zu kodieren, wenn überhaupt möglich.
Wenn sich die Spitze eines Katheters verhakt, ist sie meist intramural. Sie hat dann die Intima perforiert, liegt subintimal. Das ist schon schweißtrebend genug ( Dissektion, Stent oder CABG ).
Eine vollständige Perforation kenn ich nur vom Lesen, perikardiale Tamponade.
Einige Dinge sind nicht kodierbar. zb wenn ich mit den Katheter nicht in die RCA oder LAD komme, mit dem Führungsdraht nicht die Stenose passieren kann, usw.
Tags darauf schafft das der Kollege - mit besser ausgewählten equipment ( Kardiologie ist eine Materialschlacht! )
mfg ET.gkv