Rektumresektion und zusätzliche Kodierung Lymphadenektomie

  • Hallo Forum,

    bin in der Suchfunktion leider nicht fündig geworden.
    Ist es korrekt zusätzlich zu einer Rektumresektion die regionale Lymphadenektomie zu kodieren? Um mein Problem zu verdeutlichen, hier ein Auszug aus dem OP- Bericht.
    "..Nun Absetzen des Präparates oral mittels GIA mit ausreichendem Abstand zum Rektumabschnitt. Anschließend vollständige Mobilisation des C. descendens von linksseitig unter EIngehen in die TME- Ebene von links lateral unter Mitnahme der dazugehörigen mesenterialen regionären Lymphknoten. Eröffnen des Peritoneums des Beckenbodens rechtsseitig und damit aborale zirkuläre Darstellung des Colons. Im Bereich des Rektums wird das Mesorektum schrittweise durchtrennt, unter Mitnahme der dazugehörigen pelvinen regionären Lymphknoten..."
    Ist die Kodierung 5-406.9 und 5-406.5 hier gerechtfertigt?
    Wenn nicht, wann ist die Kodierung dieser OPS - Ziffern gerechtfertigt.
    Vielen Dank für Ihre Antworten im voraus, ein schönes Wochenende.

  • Hallo Forum,

    ist meine Frage zu banal oder hat wirklich niemand eine Antwort auf meine Frage?

    Wünsche ein schönes Wochenende und freue mich sehr über Antworten.

  • Hallo FrauL,

    an der Banalität der Frage liegt es nicht.

    Ohne besondere Erfahrung in der Kodierung viceralchirurgischer Eingriffe: nach dem Grundsatz der monokausalen Kodierung von Prozeduren könnte man fordern, dass die Entfernung der Lymphknoten nicht gesondert zu kodieren ist, weil regelhafter Bestandteil der Rektumresektion. Nur ist das zutreffend? Zumeist ja, aber nicht immer. Es gibt durchaus, wenn auch nicht oft, Rektumresektionen ohne Lymphadenektomie, z.B. bei palliativer Indikation und bei Perforation nicht maligner Ursache.

    Eigenartigerweise enthalten die Kodes zu den Dickdarmresektionen und zur Magenresektion den Hinweis, dass die Lymphadenektomie gesondert zu koderen ist, beim Rektum ist dieser Hinweis nicht vorhanden.

    Eine abschließende Meinung kann ich Ihnen ncht geben, nur diesen Diskussionsansatz.

    Viele Grüße

    Medman2

  • Guten Morgen,
    sofern eine Lymphadenektomie z.B. im Sinne einer totalen mesorektalen Exzision vorgenommen wird, liegt eine zusätzlich kodierbare Maßnahme vor. Mindestbedingung für eine regionale LA ist die Resektion des Mesorektums (bei tubulärer Resektion nicht gegeben) bzw. von Lymphknoten im Bereich der A. mesenterica inferior / rectalis superior. Auch wenn bisher kein expliziter Hinweis auf die zusätzliche Kodierbarkeit einer regionalen oder radikalen LA bei den OPS-Kodes 5-484 / 5-485 aufgenommen worden ist, so kann daraus nicht rückgeschlossen werden, dass die LA in diesen Kodes enthalten ist. Ich nehme diese Diskussion gern zum Anlass, für 2017 entsprechende Hinweise in den OPS aufnehmen zu lassen.
    Beste Grüße

    Dr. Rolf Bartkowski
    Arzt f. Chirurgie, Med. Informatik
    Berlin

  • Hallo medman2, hallo Herr Dr. Bartkowski,

    vielen Dank für Ihre Antworten. Wir werden jetzt dazu übergehen, die LA zusätzlich zu kodieren, wenn das Mesorektum reseziert wurde und abwarten, ob es in Zukunft einen Hinweis im OPS gibt.
    MfG
    D. Lentzen