Reosteosynthese nach Olecranon-Osteotomie

  • Liebe Spezialisten,

    bei einer distalen Humerusfraktur-Reposition wurde wie üblich zugangshalber eine Olecranon-Osteotomie gemacht und anschließend mit Draht-Cerclage versorgt. Wenige Wochen später war diese Cerclage ausgerissen, z.T. wegen Osteoporose. Es bestand eine große Diastase der Osteotomie-Enden. Nun wurde die Cerclage entfernt, die Frakturenden gereinigt, reponiert, Defekte mit Spongiosa aufgefüllt und das ganze mit einer winkelstabilen Platte fixiert. Der Arzt hat als Prozedur (neben der Spongiosaplastik und der ME) 5-793.k7 für Reposition der "Fraktur" kodiert.
    Ist das so richtig? Würde ich nur 5-786.k nehmen, bekäme ich eine andere DRG mit viel geringerem Erlös. Der Aufwand entspricht eigentlich dem einer Osteosynthese bei Fraktur. Eine Pseudarthrose lag noch nicht vor, also trifft auch das Exklusivum hierzu unter 5-79 nicht zu. Auch unter dem Kapitel "S" der ICD finde ich unter den Beispielen für Fraktur nichts, was obigen Fall ausschließt. Im weiteren Sinn ist die Osteostomie ja ein gewaltsamer Vorgang, der den Knochen teilt. Trotzdem - sicher bin ich mir nicht.
    Wie sehen Sie das?

    Freundliche Grüße

    E. Kosche

  • Hallo Frau Kosche,

    bei dem von Ihnen beschriebene Sachverhalt handelt es sich m.E. nicht um eine Fraktur, sondern eben um eine Osteotomie. Aus diesem Grund ist der OPS 5-793.k7 nicht anwendbar, weil dieser eine Fraktur voraussetzt.
    Auch wenn der Aufwand der Osteosynthese dem bei einer Fraktur entspricht, können Sie leider nicht der erlösträchtigeren Kode anwenden. Eine "Analog-Ziffern-Regelung" ist nicht vorgesehen, zumal es ja einen zutreffenden Kode gibt.

    Das System überrascht immer wieder mit sehr unterschiedlichen Erlös bei gleichem Aufwang.

    Viele Grüße

    Mrmwmww