Aufnahme wegen Perforationsgefahr

  • Hallo Forum,
    ich möchte folgenden Fall ins Forum stellen:
    Patient kommt zur ambulanten Coloskopie.
    Nach Abtragung eines großen Polyps ( Grenzgebiet zwischen endosk. und chirurg. Therapie )und auf Grund der langwierigen Untersuchung mit erhöhter Perforationsgefahr wird der Patient stationär aufgenommen.
    Was ist hier die HD? :roll:
    Danke im Voraus.
    Gruß aus dem schönen und warmen Norden.

  • Moin, B. Schrader!

    Die Hauptdiagnose ist aus D12.- (Gutartige Neubildung des Kolons, des Rektums, des Analkanals und des Anus) zu wählen, die Perforationsgefahr läßt sich m. E. nicht kodieren, solange keine Komplikationen manifest werden. Sie taugt aber zur Begründung einer stationären Aufnahme zwecks Überwachung.

    Uwe Lehmann
    Chirurg

  • Moin, Herr Lehmann,
    könnte man nicht in diesem Fall die Zo9.- kodieren, diese hat als Inkl. \"Medizinische Überwachung nach Behandllung\".
    Gruß,B.Schrader

  • Hallo, Herr Schrader.

    Das Inkl. \"Medizinische Überwachung nach Behandlung\" bei Z09.- interpretiere ich im Sinne der längerfristigen Überwachung zu einem neuen Termin, z. B. Kontrollkoloskopie einige Monate nach Adenomabtragung.

    Ihr Patient war jetzt ja zwar nicht wegen eines bekannten Polypen zur ambulanten Coloskopie ins Krankenhaus gekommen, aber wegen wegen dieser Diagnose letztlich stationär aufgenommen worden. Da habe ich keine Probleme, den Polypen als Hauptdiagnose zu kodieren.

    Uwe Lehmann
    Chirurg

  • Guten Abend,

    Colo mit Polypabtragung ist für mich eine 115b-Leistung, die letztlich aufgrund von besonderen Gegebenheiten dann doch in einen stationären Aufenthalt gewandelt wird. Dabei wird der gesamte Fall nach KHEntG abgebildet, also so, als wäre die Aufnahme schon zur Erbringung der Leistung geschehen. Aufnahmeanlaß war in diesem Zusammenhang der Polyp, schon deswegen würde ich ihn zur HD machen.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein