Niereninsuffizienz verquastet

  • Hallo liebes InEK,

    warum wird bei der N18._ die Niereninsuffizienz in 4 verschiedenen Stufen eingeteilt und bei I12/13._ nicht?

    Hat es einen höheren Sinn, dem Arzt in dem Fall der nicht-kardiogenen Niereninsuffizienz eine Stadien-Einteilung abzuverlangen, hingegen im Falle der kardiogenen Niereninsuffizienz nicht?? (?

    Ebenso die Herzinsuffizienz: Bei reiner Herzinsuffizienz kann man sie nach NYHA einteilen - bei Herzinsuffizienz mit Hyperotnus oder Herzinsuffizienz mit Niereninsuffizienz fallen sämtliche Stadieneinteilungen unter den Tisch ?!?!? :threemonkey:

    Da es bei der Angabe des ICD 10 GM nie um Prävalenz/Morbidität/Mortalität geht, sondern nur um abrechnungstechnische Dinge, wäre es vielleicht sinnvoller, die Ausprägungen der Krankheiten einzeln darzustellen und dann im Grouping-Verfahren zu bewerten:

    - Hypertonus (mit Grad und Entgleisungsangabe (Krise))
    - Niereninsuffizienz (mit Gradangabe)
    - Herzinsuffizienz (mit Gradangabe)

    etc.

    Ggfs. werden zusätzliche Verknüpfungsschlüssel generiert, die dem Grouper zeigen, daß das eine mit dem anderen verknüpft ist (wie es die Schlüssel I11 ff zeigen). Jedoch müssen dann immer die Grund-Schlüssel der Ausprägungen der Krankheit benannt werden und nur zusätzlich wird ein Verknüpfungsschlüssel hinzugegeben, wenn er zutrifft.

    Der Grouper bewertet dann das Zusammentreffen der einzelnen Ausprägungen mit einem Kombi-CCL.


    Reine Kombischlüssel (I11 ff) sind EDV-technisch und schulungstechnisch schwer zu handhaben und sollten eliminiert werden. Modular aufgebaute Diagnosen mit einzelnen Ausprägungen sind viel leichter darstellbar.

    Mit freundlichem Gruß

    Björn Mehlhorn

  • Hallo Herr Mehlhorn,

    ist Ihre Anfrage nicht mindestens genauso gut als Eingabe beim DIMDI geeignet???

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Hallo Herr Kollege Sander,

    die (R)Evolution :baby: des DRG-Systems ist zwar noch nicht eingeläutet, aber ich habe schon so manchen Vorschlag gemacht, der nun umgesetzt ist.

    :d_gutefrage: Es ist vermutlich das InEK, was uns die Spielregeln vorgibt - das DIMDI verwaltet nur die \"Hardware\" (sprich den :icd: ).

    Ob wir mehrere :icd: gleichzeitig verschlüsseln müssen oder nicht, gibt uns die Software (sprich :dkr: + :defman: ) vor.

    Und wenn da in den :dkr: steht :deal:
    Codiere :icd: UND :icd: UND :icd: - dann machen wir das!

    Auch wenn in den :icd: das anders steht :d_neinnein: (Siehe Vorspann zu den :dkr: ). Die :dkr: sind bindend im Umgang mit den :icd: .


    Da beim Hypertonus schon fast alle Codes zur Verfügung stehen :) , um ihn modular und in Graden codieren zu können (wenns denn Not tut :d_pfeid: ), ist es eigentlich mehr ein Vorschlag ans InEK.


    Auch ist :uhr: die Zeit fürs Vorschlag-Verfahren beim DIMDI wohl abgelaufen.

    Den :grouper: Grouper kann das InEK immer noch nach modernsten Erkenntnissen stricken....

    [hr]
    Für MiBiBefunde sollte dasselbe gelten:

    Krankheit + Erreger + Resistenz

    Dann kann man einem Harnwegsinfekt mit sensiblen E.coli einen anderen (niedrigeren) CCL zuweisen als einer Staphylokokkenmeningitis mit multiresistenten Kokken.

    Zur Zeit ist es genau andersrum :a_augenruppel: (was ich nicht nachvollziehen kann :noo: - von wegen \"ökonomische Schweregrade\"/\"Aufwand\" :sterne: u.s.w.).


    Auch fällt das Codieren leichter:

    [mwechsel]WO? + WER + RESISTENZ?[/mwechsel]

    Und nicht: :d_neinnein:
    1.: Gibt es einen Organ-Infektionscode?
    2.: Gibt es den Erreger in o.g. Code?
    3.: Wähle den richtigen Organinfektions-Code!
    4.: Ist der Erreger abgebildet mit o.g. Code?
    5.: Wähle ggfs. einen extra Erregercode


    Wem soll man sowas denn beibringen? :i_respekt: Nicht mal ne Software kriegt das hin - geschweige denn ein durchschnittlich interessierter Stationsarzt.

    Gruß

    Björn

  • Hallo Herr Mehlhorn,

    zunächst einmal bin ich beeindruckt, wie virtuos Sie mit den :augenroll: :biggrin: :devil: 8o:D :d_gutefrage: :d_pfeid: :laugh: :totlach: :sterne: :d_neinnein: :erschreck: :a_augenruppel: :defman: :icd: :ops: :dkr: umgehen.

    Spaß beiseite, Sie haben in Ihrem letzten Satz etwas sehr Wahres gesagt:
    \"Wem soll man sowas denn beibringen?\"
    Für mich ist das Problem an einem solchen System, das leise vor sich hin lernt, daß tatsächlich das Bestreben, sehr viele Details darin unterzubringen, die Übersichtlichkeit über Bord wirft und letztlich nach meinem Verständnis niemandem nützen wird. Insofern betrachte ich Erweiterungsvorschläge zu den Systemen - egal ob DKR, ICD, OPS oder DRG sehr kritisch, ich würde mich eher dafür einsetzen, den ganzen Kram auf die Hälfte einzudampfen und meine revolutionäre These lautet: dann wird sich auch nicht viel ändern, es wäre nur übersichtlicher und überhaupt noch für Ihren durchschnittlich interessierten Stationsarzt verständlich.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein