• Liebe Kollegen,
    bei uns gibt es unterschiedliche Auffassungen zur korrekten Kodierung folgenden Falles:
    Patient wird mit hoch-fieberhafter Prostatitis aufgenommen: Fieber 39,5C, Leukozyten 22000, hoch-druckdolente Prostata ohne Abszedierung, Miktionsprobleme, Urinbefund o.B..

    Entweder
    HD A41.9 Urosepsis, ND R65.0!, N41.0 = DRG T60C
    (Deutsche Sepsis-Ges.: Sepsis = SIRS hervorgerufen durch eine Infektion)

    oder
    HD N41.0, ND R65.0! = DRG M62Z

    oder nur HD 41.0 = DRG M62Z

    Das gleiche Problem haben wir auch bei einer hoch-fieberhaften Pyelonephritis.
    Welche Kodierung ist korrekt?

    MfG urogert

  • Lieber Urogert,

    ich halte ihren zweiten Kodiervorschlag für richtig. Der Patient erfüllt zwar alle Kriterien einer Sepsis durch klinische Infektion, Fieber und Leukozytose aber der für die Aufnahme in die Urologie wesentliche Aufnahmegrund und damit die Hauptdiagnose war die Prostatitis. Die Sepsis wird dann durch den R65 angehängt.

    herzliche Grüße

    Stefan Stern

    Dr. Stefan Stern :sterne:
    Klinik für Anästhesiologie
    Klinikum der Universität München

  • Lieber Herr Stern,
    ich präferiere den ersten Vorschlag, da ich die Sepsis für ein eigenständiges Krankheitsbild halte und sie zur Aufnahme geführt hat. Ein akute Prostatitis alleine könnte ja auch ambulant behandelt werden.

    Zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob eine -itis zusammen mit R65.0 als Sekundärcode richtig kodiert ist, da in DKR2005 0103d S.64 steht:
    \"Dabei ist zunächst ein Kode für die Sepsis oder die ein SIRS nichtinfektiöser Genese auslösende Grundkrankheit anzugeben, gefolgt von einem Kode aus R65.−! Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom [SIRS]. Zur Angabe von Organkomplikationen, Erregern und deren Resistenzlage sind zusätzliche Schlüsselnummern zu verwenden.\"

    hG urogert