I35Z oder I44Z _Ungruppierung nur durch 5-823.50 möglich?

  • :sterne:
    Liebe Kollegen,
    bei einer Durchsicht eine Akte bin ich auf foldenden Fall gestoßen.

    HD: T840

    Prozeduren:
    5-823.27 Revision, Wechsel und Entfernung einer Endoprothese am Kniegelenk: Wechsel einer bikondylären Oberflächenersatzprothese: Inlaywechsel


    5-823.50 Endoprothetischer Gelenk- und Knochenersatz: Revision, Wechsel und Entf. einer Endoprothese am Kniegelenk: Wechsel eines Patellaersatzes: Nicht zementiert

    Schwer zu glauben :a_augenruppel: , dass der Wechsel eines Patellaersatzes zur Umgruppierung führen soll, denn damit wird aus einer I44Z (Basiskostengewicht 2,637)eine I35Z mit einem Basiskostengewicht von 3,95. Das ist ja bei einem Wechsel eines Inlays nur ein geringer Mehraufwand.
    Hat zu dieser Umgruppierung jemand Information oder Erfahrung.
    Gibt es dazu eine Kodierrichtlinie? (Ich habe nichts gefunden)
    Das waere eine deutliche Schwaeche des Systems, wo es doch deutlich aufwaendigere Eingriffe und Prozeduren gibt, die keine Umgruppierung bewirken! :defman: .

    Danke im voraus
    Gruss Thomas Notheisen

  • Hallo thnotheisen,

    ich habe Ihren Fall nachgegroupt und bin zu identischem Ergebnis gekommen. Im Definitionshandbuch können sie nachvollziehen, dass einer der beiden Eigriffe die Funktion einer komplizierenden Prozedur erfüllt.

    Allerdings bin ich nicht ausreichend chirurgisch bewandert um zu beurteilen, ob hier nicht die P001d der DKR zum Tragen kommt. Dort heißt es, dass \"normalerweise eine Prozedur mit all Ihren Komponenten ... in einem Kode abgebildet ist. So können Sie besser beantworten, ob der Kode 5-823.2- nicht einen Wechsel des Patellaersatzes beinhaltet. Eventuell ist Ihre Prozedur ja auch in einem der anderen Kodes aus 5-823.- zu dokumentieren- sie könnten und müssten so zusammenfassen.

    Gruß
    D. Duck

    Mit freundlichen Grüßen

    D. Duck

  • Hallo alle miteinander,

    sofern die Kodierung stimmt, geht das Groupen schon in Ordnung. Die Problematik der Mehrfacheingriffe bei einem Baukastenschlüssel (d.h. mehrere Codes für einen Eingriff) zu codieren, ist nach wie vor nicht geklärt und wird voraussichtlich auch 2006 noch Probleme machen. Beide Eingriffsteile hätten nämlich auch nacheinander oder an beiden Kniegelenken stattfinden können, dann wäre nämlich alles in Ordnung gewesen. Das Groupen von Maßnahmen zu gleichem/unterschiedlichem Datum/R/L/B steht nach wie vor auf dem Kriegsfuß und wird es wohl auch noch eine Weile bleiben. Da es in der Orthopädie/Traumatologie nicht ungewöhnlich ist, 6/8/10 Prozedurencodes für einen Eingriff vergeben zu müssen, weil anders die Milliarden von Alternativen nicht in den Griff zu bekommen sind, wird es wohl noch eine Weile so bleiben. Seitens des Verordnungsgebers und den Fachgesellschaften ist auch noch kein grünes Licht für eine extreme OPS-Vereinfachung oder einen anderen Prozedurenschlüssel gegeben worden. Daher bleiben so oder so Ungerechtigkeiten mit denen wir leben müssen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin