Bauchdeckenhämatom oder Marcumarblutung

  • Liebes Forum,

    folgender Fall:Pat. wird von einer Kurklinik zu uns verlegt. Ist Marcumar-Pat. Ohne Trauma kam es zum Bauchdeckenhämatom. Begründung der Verlegung:Weitere Diagnostik und Therapie. Der Pat. bekam ein ACT. Das Hämatom war aber nicht operationswürdig und wurde auch weiterhin nicht diagnostiziert. Dafür wurde zweimal ein int. Konsil angefordert zwecks Marcumareinstellung mit mehreren Quick-Ko. und der Neurologe wurde aufgrund neurologischer Ausfälle eines Beines hinzugezogen.
    Was ist jetzt die HD. Meiner Ansicht nach die D68.3, weil sie die Ursache der Blutung ist und die meisten Ressourcen verbraucht hat. Oder?

  • Hallo Erga,

    die neurologischen Ausfälle machen kein Bauchdeckenhämatom, aber vielleicht wurde die Marcumareinstellung infolge eines neurologischen Leidens nötig. Wenn der Pat. zur Abklärung des Hämatoms aufgenommen wurde, kommt auch nur das Bauchdeckenhämatom bzw. deren Ursache als HD in Frage.

    Daher muss vor der HD-Definition geklärt sein:

    Was führte zur Dauertherapie mit Marcumar?
    War das Bauchdeckenhämatom auf die Marcumartherapie zurückzuführen?
    Wurde in der Kurklinik z.B. eine Spritze in die Bauchdecke gegeben?
    Wenn ja warum, und wurde bei der Injektion ein Gefäß getroffen, was auch ohne Marcumar ein Hämatom hätte auslösen können?

    Unstrittig ist die D68.3 als Blutungscode unter Marcumar, aber wenn die Blutung eine andere Ursache hat?

    Wenn die D68.3 die meisten Ressourcen verbrauchte und Grund für die Aufnahme war, dürfte Ihr Fall klar sein (HD ist die D68.3) aber wenn ein anderer Grund gefunden wird, kann alles ganz anders aussehen.

    Letztlich läuft alles auf ein Studium des Krankenblattes hinaus.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin