Medizinische Begründung, Rechte des Krankenhauses

  • Hallo Forum,

    wie sollen wir uns verhalten, wenn unsere ausführliche und u. E. plauslible medizinische Begründung über die Aufenthaltsdauer des Patienten von MDK und KK unbeachtet bleiben? Kann ein MDK-Gutachter auf Grund der Epikrise die Komplexität einer Erkrankung erkennen?
    Wir sind der Meinung, dass dazu die vollständigen Krankenunterlagen und eventuell sogar ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt erforderlich sind.
    Was tun, wenn auch eine zweite medizinische Begründung beim MDK-Gutachter zu keiner anderen Empfehlung führt? Haben die Krankenhäuser immer die schlechteren Karten?
    Bleibt nur die Klage?
    Wie regeln das andere Häuser?
    So viele Fragen, vielleicht kann ein \"erfolgreiches\" Krankenhaus ein paar Tipps weitergeben?
    Danke schon im Voraus
    Ulla

  • Hallo Ulla,
    zur Frage, welche Unterlagen für ein Gutachten erforderlich sind, hat sich das SG Magdeburg ja schon in seinem Urteil zur \"Substantiiertheit\" geäußert.
    Der Gutachter muss alle Unterlagen würdigen, ggf. auch persönlich mit dem behandelnden Arzt sprechen.
    Wenn man also mit dem Gutachten nicht klar kommt, empfehle ich die klassische Methode, indem sie zunächst mal den Gutachter anrufen und ihn Fragen, auf welchen Daten sein Gutachten beruht. Sie haben ja die Akte vor sich und könnten so immer besser argumentieren als der Gutachte. Eine Epikrise reicht für die Beurteilung sicher nicht aus.
    Gruß aus dem wieder sonnigen Oberbayern.
    G.Fischer

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend,


    Zitat


    Original von Ulla:
    Kann ein MDK-Gutachter auf Grund der Epikrise die Komplexität einer Erkrankung erkennen?

    Wir sind der Meinung, dass dazu die vollständigen Krankenunterlagen und eventuell sogar ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt erforderlich sind.


    Siehe hierzu den Beitrag von Herrn Hebenstreit

    http://dedi694.your-server.de/mydrgj/apboard…86010964a7c29#1


    Zitat


    Original von Ulla:
    wie sollen wir uns verhalten, wenn unsere ausführliche und u. E. plauslible medizinische Begründung über die Aufenthaltsdauer des Patienten von MDK und KK unbeachtet bleiben?


    persönlicher Kommentar:


    Zukunftsfähig ist die geschilderte Form der Kommunikation und Auseinandersetzung nicht.


    \"Widerstand\" durch den MDK kann hilfreich sein, sofern er sich in konstruktiver und fairer Kritik und Kontrolle äußert. Ist der interessengebundene Widerstand allerdings nur pauschal und wird jeder kollegiale Dialog kategorisch und aus Prinzip abgelehnt, so muß der Widerstand als letztes Mittel (!) mit Hilfe der Justiz überwunden werden.


    Die Heizspirale stellt für den elektrischen Strom einen Widerstand dar, der für die Erzeugung von Wärme ausschlaggebend ist.
    Besteht allerdings ein totaler, vollständiger Widerstand, fließt kein Strom mehr....
    (bei andauernd zu hoher Betriebsspannung wird der Widerstand und eventuell auch die Heizspirale „zerstört“...)


    Gruß

    E Rembs

  • Gutem Morgen Herr Rembs,
    erstmal will ich ihnen gegenüber meine Bewunderung ausdrücken, ihr post um 00:38 Uhr :i_respekt: hat mir schon wegen der Uhrzeit sehr gefallen und das Beispiel der Heizspirale ist wirklich gelungen.
    Nun zur Zukunftsfähigkeit der persönlichen Kommunikation, welche auch nur in den Fällen hilft, wo der Gutachter nicht alle in der Akte dokumentierten Sachverhalte hat, sondern nur Teile der Akte, meist E-Bericht, OP-Bericht und Labor. Da kann man wirklich was machen, wenn man Pflegedokumentation, Aufnahmebefunde etc. telefonisch kommuniziert. Eine grundsätzliche Meinung eines Gutachters ist halt wirklich grundsätzlich, da hatte ich bisher keinen Erfolg. Dennoch ist ein Telefongespräch gelegentlich hilfreich. Ich wurde auch schon von Gutachtern angerufen, bevor sie ihr Urteil gefällt haben :d_gutefrage: .
    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass weiter kollegiale Gespräche auf Augenhöhe geführt werden können.
    Gruß
    G.Fischer

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt