Kostengewicht DRG F46Z

  • Guten Tag alle zusammen,

    ich habe da mal eine wahrscheinlich dumme Frage:
    Warum ist das Kostengewicht der DRG F46Z (Patienten, bei denen eine diagnostische Herzkatheteruntersuchung mit Koronarangiographie durchgeführt wird) mit 1,487 höher bewertet als zum Beispiel die DRG F57Z (Patienten, bei denen eine Ballondilatation mit Einlage eines Stents durchgeführt wurde)(= 1,121)??

    Hintergrund:
    Bei einem Patienten, wo eine Koronarangiographie und Linksherzkatheteruntersuchung (1-275.2) sowie eine Ballondilatation (8-837.00) und Stent-Einlage (8-837.n0) durchgeführt wurde, wird der Fall (Hauptdiagnose I42.0) nämlich in die DRG F57Z - also die niedriger bewertete DRG - statt in F46Z einsortiert.

    Weniger Geld für mehr Leistung - hat vielleicht jemand eine logische Erklärung dafür?

    Vielen Dank schon einmal für die Mühe.

  • Guten Tag,

    die Unterschiede in den Kostengewichten erklären sich wenn man einen Blick in die Kostendaten des DRG-Browsers wirft:
    Patienten in der F46Z haben eine \"komplexe\" Diagnose, eine mittlere VwD von 10,9 Tagen (im Vergleich zu 4,5 Tagen bei der F57Z) und sind somit insbesondere in den allgemeinen Bereichen (Normalstation, Basiskostenstelle etc, also alles was über Pflegetage kalkuliert wird) kostenaufwändiger.
    Im Bereich Herzkathetherlabor sind die Patienten der F57Z wie oben beschrieben kostenaufwändiger.

    Mag im Einzelfall nicht sinnvoll sein, von der Kalkulation der Relativgewichte ist es aber durchaus nachvollziehbar.

    Schöne Grüße
    Dominik Endres

  • Hallo,
    Roeder und Mitarbeiter hatten einen ähnlichen Fall vor ca. einem Jahr im Ärzteblatt (?). Das Problem ist der Vorrang der aufwändigen Prozeduren, die auch dann eine prozedurgesteuerte DRG ansteuern, wenn sie durch Einschluss der Prozeduren den Erlös senken !

    Allerdings werden in obigem Beispiel Äpfel mit Birnen verglichen. Liegt der Patient mit dilatativer Kardiomyopathie (übrigens nicht die klassische, aber trotzdem denkbare Indikation für PTC+Stent) nur 2 Tage, so kommt er mit Coro (aber ohne PTCA/Stent) in die F49C mit RG=0,489 und die Welt stimmt wieder einigermaßen.

    Zitat

    Mag im Einzelfall nicht sinnvoll sein, von der Kalkulation der Relativgewichte ist es aber durchaus nachvollziehbar.


    Sorry, Herr Endres, nur weil es technisch nachvollziehbar ist, ist es nicht notwendigerweise sinnvoll. Wenn derlei aus Sicht des Nutzers paradox ist, so hat das InEK Handlungsbedarf. Ausgefeilte technische Erklärungen für absurde Tatbestände haben uns vielfältigen Verdruss beschert: Schlechte Software, Überregulierungen, u.v.a.m.

    Bin jedenfalls gespannt, ob diese Paradoxa im neuen Katalog aufgelöst sind und welche neuen es gibt :d_zwinker:

    Grüße von der Ostsee

    Dr. med. Christoph Bobrowski, M.Sc.