exulcerierter Tumor

  • Hallo, Forum

    immer wieder haben wir Pat. mit z.b. Mamma-karzinom oder HNO-Tumor und cervikalen LK-Metastasen, die (nach Chemo, Strahlentherapie oder spontan) exulcerieren und dann Verbände mit großem Aufwand zur Folge haben. Stat. Aufnahmegrund sind meist Mischbilder mit Kachexie, Schmerz, Superinfektion, massive Geruchsbildung, Blutung bei Verbandswechsel, Überforderung der Angehörigen, allgemeiner Tumorprogress u.v.a. Die Pat. bleiben 10-14 Tage. Der Primärtumor wird natürlich nicht spezifisch, sondern wenn überhaupt nebenbei im Rahmen der Symptomkontrolle behandelt. Es stellen sich dann immer wieder die gleichen Fragen:
    1. Was ist Hauptdiagnose: Primärtumor, Metastasenlokalisation, oder eines der vielen Symptome?
    2. Welche ICD-Ziffer könnte die lokale Situation wiedergeben?
    3. Welche OPS-Ziffer gibt den hohen Aufwand beim Verbandswechsel wieder?
    4. Wie kann ich die - nebendiagnosenrelevante - Blutung kodieren (relvant durch Mehraufwand an Verband unf Überwachung, nicht Anämie und Transfusion, die wird extrem selten durchgeführt)

    Ich habe schon x-mal mit Kassenleuten und MDK-lern hin und her diskutiert, eine einheitliche Regelung konnte mir bisher niemand nennen.
    Leider leifern die 2006-Daten auch keine Lösung.
    Wie machen es die anderen?

    Susanne :roll:

    Susanne in München :i_drink:

  • [f2]Hallo,
    die Frage ist ein Klassiker - wenn auch spätabends gestellt - und lässt sich meistens mit Blick in die DKR klären.

    Fundamental :
    [/f2]Der Malignom-Kode ist als Hauptdiagnose für jeden Krankenhausaufenthalt zur Behandlung der bösartigen Neubildung und zu notwendigen Folgebehandlungen (z.B. Operationen, Chemo-/Strahlentherapie, sonstige Therapie) (siehe Beispiel 2) sowie zur Diagnostik (z.B. Staging) (siehe Beispiel 3) anzugeben, bis die Behandlung endgültig abgeschlossen ist, also auch bei den stationären Aufenthalten, die beispielsweise auf die chirurgische Entfernung eines Malignoms folgen. Denn obwohl das Malignom operativ entfernt

    [f2]Aber in diesem Fall doch eher:[/f2]
    Wenn sich ein Patient mit einem Symptom vorstellt und die zugrunde liegende Erkrankung zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt ist, ist das Symptom als Hauptdiagnose zu kodieren, sofern ausschließlich das Symptom behandelt wird. Die zugrunde liegende Erkrankung ist als Nebendiagnose-Kode anzugeben.

    [f2]Sehr interessant auch die Diskussion hier:
    http://dedi694.your-server.de/mydrgj/apboard…5c5e05f5496bd#0

    Aber wie den Aufwand abbilden - das ist in jedem Einzelfall die Herausforderung

    Viele Grüße aus dem Allgäu

    Mathias Finke[/f2]

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo, Herr Finke,

    die DKR kenne ich inzwischen schon auch, nur dachte ich, vielleicht hat inzwischen jemand eine gute Lösung für die exulcerierten Tumore, denn mit \"cervikalen LK\" oder \"Hautmetastasen\" ist das Problem ja überhaupt nicht getroffen, für Tumorblutung gibts keine ICD und für die Verbände auch nicht. Zumal die nicht so sehr großflächig sind, als aufwändig. Einzelfälle sind es bei uns nicht, das kommt schon öfter vor, ich hätte mich gerne um die tägliche Einzelfall-Herausforderung gedrückt. Leider half mir Ihr Zitat daher nicht weiter, in dem Link habe ich selber mit diskutiert. Weiter also die Frage s.o.
    Gruß
    Susanne :roll:

    Susanne in München :i_drink:

  • Hallo Forum,
    ich möchte dieses viel diskutierte Thema noch einmal aufwärmen!
    Folgender Fall:
    Ein Patient mit einem ossär metastasierenden Bronchialkarzinom (ND:C34.8) wird wegen einer Blutung (HD:R58) aus einer exulcerierenden Oberarmmetastase (ND:C79.5) aufgenommen, es erfolgt eine Umstechung des blutenden Gefäßes.
    Ist die o.g.Kodierung korrekt?
    Wie kann ich die Umstechungsligatur des Gefäßes abbilden?
    Im Voraus Danke für die Unterstützung!
    Gruß
    Stalli

    STALLI :d_zwinker:

  • Hallo Stalli,

    die Kodierung der Diagnosen würde ich so bestätigen. :augenroll:
    evtl. L98.4 ergänzen

    Zur Prozedur:
    Umstechung = Anderer operativer Verschluss von Blutgefäßen (-> s.5-389)

    Mit freundlichen Grüßen M. Finke

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]