• Guten Morgen,

    bei den Vorbereitungen zu unseren Update-Schulungen bin ich bei der Stadieneinteilung des M. Parkinson nach Hoehn und Yahr auf Stadium 2.5 gestoßen.
    Dort heißt es \"Leichte beidseitige Erkrankung mit Ausgleich beim Zugtest\".
    Kann mir jemand sagen, was der Zugtest beinhaltet ? Bin in meiner Literatur nicht fündig geworden.
    Liege ich richtig in der Annahme, dass ein Stadium 2.5 dann in 2006 mit G20.00 oder G20.01 verschlüsselt wird?

    Gruß aus Gütersloh
    Christoph Höwner

    Christoph Höwner
    FA f. Innere Medizin
    Med. Informatik

    Med. Controlling
    Städt. Klinikum Gütersloh

  • Hallo Herr Höwner,

    ich denke Sie liegen richtig in der Annahme, dass ein Stadium 2.5 nach der modifizierten Hoehn-und-Yahr-Einteilung als ICD 2006-Kode G20.00 oder G20.01 kodiert wird.

    Zum Thema \"Zugtest\" bin ich auf der Seite

    http://www.neurologie.uni-duesseldorf.de/priv-volkmann/PD/pd.html

    fündig geworden:

    \"...Der Arzt untersucht die Standunsicherheit durch den Zugtest, indem er den mit dem Rücken vor ihm stehenden Patienten ruckartig an den Schultern zieht. In der Frühphase der Erkrankung zeigt sich eine Minderung der posturalen Reflexe durch mehrere Stützschritte, die der Patient benötigt, um sich zu fangen. In der Spätphase der Erkrankung wird der Patient ohne Reaktionsmöglichkeit in die Arme des Untersuchers fallen....\"

    Interessant, man lernt nie aus!

    [mark=grey]Schöne Grüsse

    F. Nusser[/mark]

  • Liebe Kollegen,

    hier haben wir ein wunderbares Beispiel dafür, wie durch die Aufblähung der ICD Probleme im \"lernenden System\" verschoben werden.

    Woher kommt das Bemühen, hier Differenzierungen zu schaffen? Nach meiner Auffassung rührt dies daher, dass in neurologischen Abteilungen es selbst schwerkranke Patienten mit HD M.Parkinson nur manchmal in DRG B67B und höchst selten in DRG B67A \"schaffen\", was ein Problem werden kann.

    Also schafft man Codes, damit man es im übernächsten Jahr besser \"kriegt\".

    Leider beobachte ich anhand des diesjährigen Beispiels der G35, dass versierte Neurologen die Unterscheidung zwischen primär... und sekundär...
    leicht formulieren, aber selten perfekt dokumentieren, weil es auch hier oft Monate dauert, bis der letzte die Änderung kapiert hat. Brauchbar sind solche Fünfsteller auch nur für die Hauptdiagnose in einer entsprechenden Fachabteilung und nur wenn sich mittelfristig in den DRG etwas zeigt.

    Leider machen sich die Verfasser solcher Differenzierungsvorschläge überhaupt nicht klar, was solche Veränderungen für alle anderen Kodierer bewirken, und dass wir auf Fachärzte bereits im Verschlüsselungsprozess nicht mehr werden verzichten können. Alle Bemühungen einiger Kliniken, für Kodierungen Assistenzpersonal einzustellen, um Ärzte zu entlasten, kann man dann getrost vergessen. Will das wer?

    Was ist denn an G20.90 besser als an G20? Es könnte sogar falsch sein!

    Ergo: Lassen wir doch die alten Dreisteller und kümmern uns um die eigentlichen Probleme der Vergütung!

    Gruß murx