Knochenersatzstoff Gelantine ?

  • :i_respekt: Aus der täglichen Arbeit als DRG-Prüfer:

    Patient wird zur Metallentfernung am Oberkiefer aufgenommen (MKG). Neben der eigentlichen Plattenentfernung wird eine Wurzelspitzenresektion mit Entfernung eines apikalen Granuloms durchgeführt. In den Defekt wird ein Stückchen \"Gelita\" (Gelatine) eingelegt. Das KH kodiert hier zusätzlich

    [c=royalblue]5-774.x Plastische Rekonstruktion und Augmentation der Maxilla durch alloplastische Implantate, sonstige.[/code]

    Die Begründung: Dies wird im MKG-Kodierleitfaden so empfohlen. In diesem steht im Text:

    [c=darkblue]Die Auffüllung mit einem \"Knochenersatzmittel\" wird als plastische Rekonstruktion mit einem alloplastischen Material kodiert (z.B.Knochenzement, Kollagen u.ä.\".[/code]

    Aus meiner Sicht ist das etwas übertrieben kodiert, oder ? Nach meinen Recherchen erfüllt die Gelantine nur in sog. Composites zusammen mit anderen Stoffen (z.B. Hydroxyapatit) das Kriterium eines Knochenersatzstoffes. Hat jemand eine andere Meinung :d_gutefrage:

  • Guten Morgen,

    prinzipiell würde ich Ihnen recht geben, es kommt natürlich darauf an, ob die Erläuterungen zur entsprechenden OPS, ggf. über Auskunft durch das DIMDI, etwas anderes hergeben.
    Ich würde allerdings erwarten, das bei den parallel unter 5-774 aufgeführten Varianten die für den Code 5-774.x vorausgesetzten Verfahren vielleicht aufwendiger sind als nur das Einbringens eines Gelita-Würfelchens.

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein