Kodierung von Bluttransfusionen

  • Hallo, folgende (Eigen)-Blut-Kodierproblemstellung:

    1.) Transfusion von Fremdblut, z.B. EK --> 8-800.7

    2.) Entnahme und evtl. Transfusion von Eigenblut (jeweils im Haus) --> 8.803

    3.) Transfusion von Eigenblut (Eigenblut wurde nicht im Haus entnommen sondern ist eingekauft) --> ?

    Kommen im Fall 3 die gleichen OPS zur Anwendung wie in Fall 1. Habe vom Inek geschrieben bekommen: \"Sofern bei einem Patienten ausschließlich Eigenblut retransfundiert worden ist, darf kein Kode aus 8-800.7 angegeben werden\". Das kann doch nicht sein, wie soll ich das denn sonst kodieren, da der 8-803er ja nur bei gleichzeitiger Entnahme von Blut gilt.

    Weiss jemand von euch bescheid?

    Grüße
    J. Schalk

  • Lieber Schalk,

    dass müssen sie näher erklären. Wie wurde dass man Eigenblut \"gekauft\" ? Wurde es in einer anderen Klinik abgenommen und aufbereitet, und bei ihnen dann transfundiert? Und auf welcher Grundlage wurde hier Geld bezahlt? Ich kenne solche vorgänge nicht.

    Beste Grüße,

    Dr. Stefan Stern :sterne:
    Klinik für Anästhesiologie
    Klinikum der Universität München

  • Das Blut wird bei einem Blutspendedienst entnommen, aber bei uns transfundiert. Wir erhalten letztlich eine Rechnung vom Blutspendedienst für das \"gekaufte\" Eigenblut. Also nicht die gängigste Variante.

    Grüße
    Schalk

  • Hallo Herr Stern und die anderen,
    sicher wird bei Ihnen ganz \"normal\" weiter selber Eigenblut abgenommen, separiert, gelagert und retransfundiert - und alles QM-unterstützt.

    Kleinere Häuser können dies nach den aktuellen Regeln kaum mehr leisten - auch wir haben deshalb uns vom Eigenblut verabschiedet und nutzen nur noch den Cell-Saver. Wollten wir es trotzdem machen, müßten unsere Pat. zur nächsten Blutspendezentrale und wir würden das Eigenblut von dort beziehen - und das ist nicht umsonst - siehe Beitrag Schalk.

    Interessant ist das ja schon:
    8-803.0 Eigenblutspende (inkl.: Retransfusion) Nun ist ja die Spende in aller Regel \"vor\" stationär, die Retransfusion stationär (naja, außer bei Tour-de-France-Teilnehmern ;) ) - dass man da den Kode überhaupt stationär kodieren kann?

    Inwiefern das INEK da richtig liegt, möchte ich mal bezweifeln, denn gerade bei der Eigenblutspende beim Blutspendedienst werden Ery und Plasma doch separiert - also transfundiert man ein oder zwei Ery-Konzentrate.

    Letztlich auch mal wieder nur Codes, die die Wirklichkeit nicht ausreichend abbilden und die Definition - obwohl es klar scheint - nicht eindeutig ist.

    Dann \"lagern\" wir den Pat. eben....

    Gute Nacht
    P. Dietz

  • Hallo Forum,
    es spielt doch keine Rolle, von wem Sie das Eigenblut abnehmen und herstellen lassen. Sie haben die Leistung bezahlt und somit auch erbracht. Analog zu den Leistungen bei Verbringung, beispielsweise bei Implantation eines Herzschrittmachers, können Sie die Prozedur kodieren und abrechnen.
    Gruß

    Dr.Gerhard Fischer
    Medizincontroller/Frauenarzt