Unsere Kinderklinik kodiert bei Säuglingen und Kleinkindern den Anogenitalsoor mit B37.4 (im Thesaurus Kodip 3M). Betroffen sind meist Kinder, die nach Antibiose so einen Soor entwickeln. Behandelt wird z. B. mit Nystatin-Paste. (Tropfen manchmal auch - hier ist die Argumentation einfacher). Der MDK möchte dies mit der B37.2 (Kandidose der Haut und Nägel) abbilden. Ein Argument für unser Vorgehen ist , dass bei infektgeschwächten Kindern der Anogenitalsoor auf innere Organsysteme übergreifen kann und somit ein erhöhter Überwachungsaufwand gegeben ist. Gibt es Erfahrungen mit dieser Kodierung. Der MDK ist der Auffassung, dass der Anogenitalsoor im Thesaurus der B37.4 falsch zugeordnet ist, hierunter sollten nur schwere systemische Erkrankungen abgebildet werden. Erbitte Antwort und Meinungen!
Anogenitalsoor
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Hallo rohmann,
ich denke die B37.4 sollte wirklich dem Candida-Nachweis im Urogenitalsystem (Blase, Urethra etc.) vorbehalten bleiben. Als ehemalige Kinderkrankenschwester würde ich in vielen Fällen sogar die B37.2 bezweifeln und eine L22 für wahrscheinlicher halten. Auch wenn Nystatin-Paste auf dem Popo war. (Da ist nämlich auch Zink und feines Öl drin - was so ziemlich gegen alle wunden Popos hilft.)
Wenn sie natürlich systemisch mit Antimykotikum gearbeitet haben sieht es schon etwas anders aus. Aber ich wette, das sie in den wenigsten Fällen wirklich einen Abstrich mit Candidanachweis haben. -
Hallo,
der Begriff \"anogenital\" muss genauer spezifiziert werden! Wenn es sich um die perianale Haut handelt, hat der MDK mit B37.2 recht. Beim Befall des (Plattenepithels) des Analkanals handelt es sich um eine sonstige Lokalisation (B37.88 ). Sind urogenitale Schleimhäute betroffen, Vorhaut, Eichel oder Haut des Penisschaftes, so ist B37.4 korrekt (bzw. B37.3), dies wird allein schon durch den Hinweis auf die Sternkodierung \"Balanitis\" deutlich, die Ausbreitung auf \"innere Organsysteme\" ist keine notwendige Bedingung.
MfG