ZE65 Gabe von Human-Immunglobulin, polyvalent FPV2007

  • Hallo,
    mir macht die Kalkulation des ZE65 in 2007 Kopfzerbrechen.
    Wir geben z.B. bei Guillain-Barré polyvalentes Immunhumanalbumin. Das ist ca. 3-mal so teuer wie der bundesweit kalkulierte Erlös des betreffenden Zusatzentgeltes.

    Patient erhielt 150g Octagam also ZE65.13, Betrag 3.669,04€
    gekostet hat das im Einkauf ca. 9.000€

    Was machen wir falsch? Wer hat Erfahrung mit diesem ZE?

    Viele Grüße

  • Liebe Hinchrisengi,

    es ist durchaus gewollt, dasss mit den ZE für Medikamente nicht der volle Preis derselben bezahlt wird, da sonst die Gefahr besteht teure Medikamente unkritisch zu verordnen oder gar (bei großen Kliniken, die andere Preise verhandeln können) mit dem Medikament Gewinn zu machen. Damit würde dann ein ökonomischer Anreiz für die Gabe teurer medikamente gegeben werden. Daher wird über das ZE das teure Medikament nicht bezahlt, sondern nur subventioniert.

    Beste Grüße,

    Dr. Stefan Stern :sterne:
    Klinik für Anästhesiologie
    Klinikum der Universität München

  • Lieber Herr Stern,
    haben sie die Differenz zwischen Preis und ZE Erlös registriert?
    Selbst die Summe aus DRG-Erlös und ZE deckt nicht die Kosten des Medikamentes. Da kann nicht mehr von Subventionierung gesprochen werden. Und das kann auch nicht gewollt sein.
    Wenn das aber das Paradigma sein soll, warum ist es denn dann z.B. bei den Zytostatika anders. In aller Regel, decken die ZE die Kosten für die Behandlung.
    Aber wie behandeln Sie denn Guillain-Barré-Patienten, ohne bei jedem Fall einen 5-stelligen Eurobetrag draufzulegen? Vielleicht machen wir ja da was falsch?
    Wie häufig haben sie denn das ZE65 im Jahr?
    Viele Grüße
    G. Hinrichsen

  • Zitat


    Original von hinrichsengi:
    ...
    Selbst die Summe aus DRG-Erlös und ZE deckt nicht die Kosten des Medikamentes. ....Vielleicht machen wir ja da was falsch?
    ...

    G. Hinrichsen


    Hallo Frau Hinrichsen,

    ich darf Ihnen versichern, dass Ihre Abteilung nicht die einzige ist, die damit ein Problem hat. Man darf nun gespannt sein, wie die Apotheken und Pharmamarkt reagieren bzw. wie Indikationen, Dosierungen und Patientenströme sich verändern.

    Unter dem Link http://www.equitystory.com/download/Compa…006-EQ-D-00.pdf finden Sie einige Informationen aus der Sicht eines Herstellers.

    Leider ist das DRG-System mit seinem Jahresturnus viel zu träge, um auf kurzfristige Anforderungen zu reagieren. Fragen Sie doch mal Ihre Fachgesellschaft, ob sie schon etwas unternommen und beim INEK interveniert hat. Das würde doch mal alle interessieren.

    Gruß murx