Kodierung Re-OP Umstellungsosteotomie

  • ?( Liebes Forum,

    möchte um Hilfe bei der Verschlüsselung für folgende OP bitten:

    Patient mit Z. n. Umstellungsosteotomie der proximalen Tibia mit Entwicklung einer Pseudarthrose, ME war schon erfolgt. Jetzige OP:

    Resektion der Pseudarthrose, medial Einbringung eines Knochenspans vom Beckenkamm (open wedge) und Osteosynthese mit Arthrexplatte, lateral Abstützplatte.

    Würde wie folgt verschlüsseln:
    HD: Pseudarthrose
    OP: Umstellungsosteotomie
    Reoperation
    autologe Spongiosaplastik mit Entnahme vom Beckenkamm
    Plattenosteosynthese der Tibia

    Ist das so korrekt?

    Schönen Abend

    Dobby 8)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    HD ist OK. Wenn nicht eine erneute Umstellung gemacht wird, wird diese auch nicht kodiert. Sie geben die Resektion von krankem Knochengewebe, Tibia an, dann die Spongiosaplastik und noch den Zusatzkode (keinen 5-79er!) für die Plattenosteosynthese und den eigentlich obsoleten Kode für die Reop. Geben Sie auch mal \" Pseudarthrose \" in der Suchfunktion ein, da werden Sie Threads finden, warum kein 5-79er-Kode eingegeben wird. Hierzu auch der Hinweis unter 5-79 im OPS-2008: Exkl.: Osteosynthese bei Pseudarthrose.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Dobby,

    ich darf das Ganze vielleicht noch etwas präzisieren.

    Die Pseudarthrose hat eine Ursache, wenn die ME schon durchgeführt wurde, ist die Antwort auf die Frage wichtig, warum wird eine ME durchgeführt, obwohl die Osteosynthese noch nicht durchgebaut war. War die Pseudarthrose schon vorher bekannt?

    Mit anderen Worten die Pseudarthrose ist Folge von etwas. Dafür gibt es die Folgezustandsregeln.

    Für die OP würde ich die 5-983 trotzdem verwenden, denn sie bedeutet nicht nur Re-Operation sondern auch OP in voroperiertem Gebiet. Die Resektion der Pseudarthrose ist auch nicht nur eine Resektion von Knochen sondern auch mit Wiederherstellung der Kontinuität. Das Material ist dann als 5-786.ff zusätzlich zu codieren. Die Spongiosaplastik kommt dann mit 5-783 und 5-784 noch hinzu. Eine 5-79 (ich nehme an, Herr Selter meint mit „keinen 5-78er“ sicherlich die 5-79) hat hier tatsächlich noch nie etwas zu suchen gehabt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Winter,

    Alles ist Folge von irgendwas, nur hier kodiertechnisch irrelevant. Eine Pseudarthrose setzt immer eine Kontinunitätsunterbrechung eine Knochens (hier durch Osteotomie) voraus, die aus Gründen-X nicht zur Abheilung kam. Hier spielt die Folgezustandsregel keine Rolle, da sie sonst in allen Fällen anzuwenden wäre. Sie müssten dann auch bei der frischen Fraktur erklären, wie es dazu kam. \"Folge von Unachtsamkeit\", \"Folge von Sturz\", etc. werden Sie hier bestimmt nicht kodieren.

    Eine Re-OP ist immer eine OP im gleichen Gebiet, sonst wäre es keine Re-OP sondern einfach eine weitere OP für den Patienten (siehe auch Text unter der DKR P013d). Im vorliegenden Fall ist bei bereits vorausgegangener ME die Kodierung von Re-OP ok, weil dadurch eine Information weitergegeben wird. Eine Re-OP zu kodieren, wenn man schon ME (bedeutet auch automatisch \"OP im gleichen Gebiet\") sagt, ist ein \"weißer Schimmel\". Kodiertechnisch dann zwar nicht falsch, aber obsolet. Ich hatte bereits an anderer Stelle erwähnt, dass dies inhaltlich auch vom DIMDI so gesehen wird.

    Es war ein Schreibfehler, 5-79 war natürlich gemeint. Danke für den Hinweis, wurde korrigiert.