• Hallo Zusammen,
    ich bin Anfänger in Sachen Kodierung und beiße mir regelmäßig die Zähne aus an der Verschlüsselung der Hauptdiagnosen in der Neurologie/Stroke unit.
    Hinzu kommt, dass ich mich im Bereich Neurologie noch auf unbekannten, zu erlernendem Terrain befinde.
    Oft steht die Hauptdiagnose sehr ungenau in den Arztbriefen beschrieben. Es gibt zwar einen Leitfaden zur Kodierung, aber ich stehe immer wieder auf dem Schlauch, wenn es um \"TIA geht und dabei steht \"am ehesten kardiogene oder arterio-arterielle Ursache\" steht. Da weiß ich leider nicht, welchen Schlüssel ich nehmen soll.
    Hat da jemand einen Tipp für mich?
    LG Anna

  • Hallo Anna 61
    In Frage kommen die ICD Schlüssel G45.--. Die passende Kodierung ist zunächst einmal unabhängig von der vermuteten Ursache. Die neurologische Symptomatik muss dann zur korrekten Kodierung herangezogen werden. Gibt es keine klare Dokumentation, würde ich G45.9- wählen oder den behandelnden Neurologen anrufen. Die 5. Ziffer sollte dann Auskunft über die Rückbildung der TIA geben.
    Vermutete Ursachen würde ich nur dann verschlüsseln, wenn sie auch explizit nachgewiesen wurden. Hierfür kommen nach entsprechenden Gefäßuntersuchungen ICD Ziffern wie I65.-- und I66.-- in Frage.
    Bei kardialen Ursachen evtl. Vorhofflimmern I48.-- oder andere Herzrhythmusstörungen (Langzeit-EKG?), Herzthromben (Echokardiographie?)...
    Nicht selten bleibt aber der Auslöser einer TIA unklar oder zumindestens spekulativ aufgrund der flüchtigen Symtomatik und der möglichen Differentialdiagnosen.

    Ich hoffe ein bisschen hilfreich gewesen zu sein.
    Grüße
    styprek

  • Hallo Anna!

    Zitat


    Original von Anna61:
    Es gibt zwar einen Leitfaden zur Kodierung, aber

    .. dieser (sofern Sie den Leitfaden der DGN / DSG meinen) ist für Einsteiger aus meiner Sicht nicht so gut geeignet. Ich empfehle Ihnen zusätzlich den bis 2007 aufgelegten http://www.kodierleitfaden.de . Der ist zwar nicht mehr 100% aktuell und nicht \"offiziell\", aber dafür etwas praxisorientierter mit vielen Beispielen und einer Tabelle, in der gängige medizinische Schlaganfall-Begriffe in ICDs übersetzt werden.

    Viele Grüße!

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy