HD Lungenembolie / DKR 008b

  • Hallo,

    eine Frage an alle internistischen Fachkräfte und die die auch mal vor dieser Problematik standen.

    Kodierung der Lungenembolie I26.9 als HD bei v.a.!

    Bei einem Pat. wird. z.b. klinisch ein Verdacht auf LE gestellt.
    Dazu hat der Pat. eine TVT.
    Vorstellung des Pat. mit Symptom Atemnot zudem lag eine akute resp. Insuff vor.

    Medikamente: Marcumar sowie zusätzlich Heparin s.c. im therap. verabreicht.

    D-Dimere knapp im pathologischem Bereich 0,510 Grenzwert Hausintern 0,50 mg/l

    Wann kann man denn nun sicher eine LE ausschließen ?
    Doch nur bei einem CT / MR oder ? Dies war in dem Fall nicht möglich da die Crea Werte jenseits von gut und böse waren....
    Kein Hinweis für pulmonale Druckerhöhung.
    Wann kann man denn definitiv von einem Ausschluß einer LE sprechen gibt es hierfür Kriterien?

    Vielen Dank für Ihre Mithilfe.

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

  • Hallo,
    vielleicht hilft hier die DKR008 weiter:

    Verdachtsdiagnosen im Sinne dieser Kodierrichtlinie sind Diagnosen, die am Ende eines stationären Aufenthaltes weder sicher bestätigt noch sicher ausgeschlossen sind.
    ......
    Wenn eine Behandlung eingeleitet wurde und die Untersuchungsergebnisse nicht eindeutig waren, ist die Verdachtsdiagnose zu kodieren.

    Frage:
    Wurde eine LE, behandelt? Dann dürfte Sie die HD sein, wenn auch bei Entlasung der dringende V.a. noch bestanden hat.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Horndasch,

    Poltergist war die DKR schon klar, deswegen auch der Titel des Threads. HD Lungenembolie / DKR 008b.

    In der Frage geht es um: Wann kann man denn definitiv von einem Ausschluß einer LE sprechen gibt es hierfür Kriterien?

    Ich sehe in der Fallbeschreibung keinen Grund, nicht von einer therapierten Verdachtsdiagnose auszugehen. Zu den gewünschten Kriterien fällt mir allerdings auch nicht mehr ein.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Guten Morgen,

    vielen Dank für Ihre Rückmeldungen, ich werde nun auf jeden Fall die HD LE nehmen, da diese auch so behandelt wurde.
    Es lag meiner Meinung nach kein 100 prozentiger Ausschluß vor.
    Da bin ich mal auf die Laune des Gutachters gepannt :)
    Schönen Tag noch.

    MfG
    Ductus
    Die Welt ist global, das Denken lokal

  • Hallo PoltERGEIST,
    war der Fall schon wieder auf dem Schreibtisch? Wäre interessant..

    Ich habe eine Patientin mit LAE - im Szinti nachgewiesen, Markumarisierung begonnen. Gastrosk. Abklärung für Januar geplant, da Weihnachtszeit und Patientin nach 3 Behandlungstagen nach Hause geht. Fall wird abgerechnet und auch nicht in Frage gestellt. Nach den Feiertagen (nicht geplant) schlägt die Dame wieder auf, wegen Beschwerden. Abklärung erfolgt nun, weil sie einmal da ist stationär. Ergebnisse - keine besonderen. LAE wird als Nebendiagnose kodiert. Diese wirkt sich natürlich auf die DRG aus.

    Ist die Kodierung der LAE rechtens? Wir sagen ja, die Krankenkasse sagt nein.

    Wielange ist denn eine Lungenarterienembolie als frisch zu sehen?

    Beim Myokardinfarkt sagt man 4 Wochen, kann man das auch auf die LAE umbrechen?

    Für Antworten dankbar
    Grüße aus dem sonnigen Bayern

    Schöne Grüße an den Rest der Welt!

    Hella

  • Zitat


    Original von Hella:
    LAE wird als Nebendiagnose kodiert.

    Hallo,
    da stellt sich doch die Frage nach dem Aufwand im Sinne der Nebendiagnosendefinition. Wegen welcher Beschwerden wurde sie denn wieder aufgenommen?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Hallo Herr Horndasch,
    hallo Forum-Leser,

    die 2. Einweisung erfolgte durch den Notarzt wegen einer hypertensiven Krise mit Werten um 200/100, begleitet von Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen. Blutung wurde ausgeschlossen, Laborwerte waren unauffällig.

    Aufwand wegen LAE waren: ÖGD, Koloskopie, weitere Markumareinstellung (Ziel-INR war noch nicht erreicht)

    Aber es geht eigentlich nicht um den Aufwand im Sinne der Nebendiagnosendefinition, sondern darum, wielange eine Lungenarterienembolie als akut bzw. frisch gilt.

    Schöne Grüße an den Rest der Welt!

    Hella

  • Guten Abend, liebes Forum

    zum Thema Lungenembolie habe ich auch eine Frage. Patient kommt aufgrund einer Synkope ins KH. Bei Aufnahme wird eine erhöhte D-Dimere festgestellt und es wird eine TVT diagnostiziert. ( 2 Wochen zuvor erhielt Pat. eine HTEP) Nun wird mit Falithrom angefangen.Im Brief heißt es nun, daß die Synkope auf eine vermutlich stattgefundene Lungenembolie zurückzuführen ist.Weitere Diagnostik wurde nicht durchgeführt. Kann die LE kodiert werden oder nicht? Was ist HD?

    Grüße aus dem fast frostigen (2 Grad) Sachsen. Medicus

  • Hallo,
    wenn der klinische Verlauf typisch für eine LE ist, dann würde ich diese nehmen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Guten Abend Herr Horndasch,

    Wie sollte denn der kinische Verlauf typisch aussehen?Laut Patientenakte lagen keine auffälligen Symptome während des stat. Aufenthaltes vor.Keine Luftnot, keine Tachykardie,kein Thoraxschmerz o.ä. \"Nur\" die TVT wurde diagnostiziert. Die LE wurde vermutet!! aufgrund der Synkope.

    Schönen Abend noch.Medicus

  • Hallo medicus,
    vermutet im Sinne einer möglichen Differentialdiagnose oder als wahrscheinliche Ursache?
    Warum erfolgte denn keine weiterführende Diagnostik?

    zumindest ein Echo sollte doch möglich sein (Rechtsherzbelastung?).

    Gabe es Hinweise im EKG (RSB)?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch