Codierung SILS z.B. bei Cholezystektomie

  • Ein herzliches Hallo an das Forum -

    eine Cholezystektomie mit SILS Technik kodieren wir bisher z.B. mit 5-511.1 Cholezystektomie: Einfach, laparoskopisch. Kennt jemand eine Möglichkeit ausdrücklich SILS zu codieren. Wird es eine solche Möglichkeit in 2010 geben? Ich habe nichts gefunden und will zudem ein NUB beantragen. Hat jemand eine Meinung/Erfahrung.

    Besten Dank.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Guten Morgen TT,

    Sils ist ja eigentlich ein wunderschöner Ort im Engadin. :a_freu:

    Die Lage für 2010 findet man ja hier: http://www.dimdi.de/static/de/klas…5-42...5-54.htm

    Soll es denn nun für die Technik in Zukunft mehr oder weniger CM-Punkte geben und was ist eigentlich der Vorteil, einen 5mm-Port sowie einen 10mm-Port einzusparen, sind da vielleicht irgendwelche Studien geplant? :d_gutefrage:

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo, besonders an Kollegen Finke (1.790.000 Treffer für Finke) -

    das sind ja mehr Fragen als Antworten. Wie geschrieben beim DIMDI habe ich in der Vorabversion gesucht und fand nur den Zusatzcode 5-986 Minimalinvasive Technik als Option für die Codierung dieser Technik. Zum CM habe ich keine Informationen. Zum Vorteil meint die Fa. (im NUB Antrag):

    Bei der SILS Methode handelt es sich um ein neues Verfahren, da dass neue PORT-SYSTEM alle für die Prozedur benötigten Instrumente auf ein Mal aufnehmen kann. Dies ist mit den herkömmlichen Methoden nicht möglich. Die neue Behandlungsmethode ist darüber hinaus mit weniger Schmerzen für den Patienten und einem verbesserten kosmetischen Ergebnis verbunden, da mann nicht mehr mehrere Stichkanäle hat.

    Durch die \"offene\" chirugische Präparation ist das Verletzungsrisiko minimiert. Weiterhin ist das Potential zur Bildung postoperativer Verwachsungen wird durch die weniger abdominale Einstiche reduziert. Es gibt im Gegensatz zur konventionellen Laparoskopie keine chirurgisch unverschlossenen Fasziendefekte, sodass das Risiko einer Herniation in die Stichkanäle minimiert wird. Weiterhin ergibt ergibt sich kein Risiko der Verletzung größerer Gefäße in der Bauchwand wie z.B. der A. und V Epigastrica superficialis, die bei konventioneller Platzierung von multiplen Trokaren trotz entsprechender Vorsichtsmaßregeln regelmäßig entstehen. Die Bildung ausgedehnter subkutaner Hämatome oder von Blutungen nach intraabdominal, die auch gelegentlich operativ revidiert werden müssen wird vermieden. Durch den kleinen und sehr sicheren umbilikalen Zugang gibt es weniger wundbezogene Komplikationen, so das im Durchschnitt die Verweildauer im Krankenhaus reduziert werden kann.

    Ich denke allerdings der kosmetische Aspekt ist der Hauptgrund und da sollten m.E. zukünftig evtl. die Patienten eine Eigenanteil leisten.

    Herzliche Grüße.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)

  • Hallo Herr TT,

    SILS - das innovative Wunderwerk der Technik!

    siehe auch http://www.asklepios.com/Parchim/aktuel…_SVZ_200609.pdf

    Die Patienten bei Asklepios sollen wohl einen kleinen Zuschlag zahlen - Ich bin gespannt, ob so die Zukunft aussieht! :i_harfe:

    Nebenbei, der Antrag hat die große Schwäche, dass man ein Verfahren anzupreisen versucht, indem man das Alternativverfahren doch tendentiell negativ darstellt.

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Liebe Mitstreiter.
    SILS führt also zu einer niedrigeren Verweildauer. Das müsste dann doch auch die Kosten senken und entsprechend mit einer niedriger bewerteten DRG honoriert werden, oder?

    Liebe Grüße

    H. Weyland
    Facharzt für Chirurgie

  • Hallo zusammen,
    hallo Herr Finke,

    Sie haben uns ja sehr schön aus dem Werbeprospekt der Firma zitiert :teufel:
    Allein, ich bezweifle, ob irgendwelche dort gemachten Versprechungen der Realität entsprechen! :totlach:
    z.B.
    - wer keine Veressnadel benutzt, reduziert das Verletzungsrisiko sowieso!
    - wer hat jemals postoperative Verwachsungen durch 5er oderr 10er Trokare gesehen?
    - 5er oder 10er Trokare machen seltenst! Trokarhernien!
    - wo bitte gibt es \"regelmäßig\" Verletzungen der epig. Gefäße, wenn man die Trokare unter Sicht einbringt?
    - der umbilikale Zugang bei SILS soll klein sein?? :laugh:
    - mit der aktuellen lap. Cholecystektomietechnik (3-4 Trokare) \"könnte\" man jetzt schon geeignete Pat. ambulant versorgen! Wo bitte ist da das Einsparungspotential durch die SILS??

    Gut, bin vielleciht etwas über das Ziel hinausgeschossen :rotwerd:
    aber: Lassen wir die Kirche im Dorf
    Schaut euch mal die zusätzlichen neuen Instrumente an, die SILS erfordert und ihr seht das POTENTIAL ... :d_zwinker:

    Schönes Wochenende

    riol

    Viszeralchirurg/Unfallchirurg

  • Guten Morgen riol,

    besonders die \"Verletzung größerer Gefäße in der Bauchwand wie z.B. der A. und V Epigastrica superficialis\" kann ich mir rein anatomisch bei den von mir verwendeten 3 Trokarlokalisationen nur mühsam vorstellen.
    Das beschriebene Verwenden einer Haltenaht klappt am besten bei einer unschuldigen, gesunden Gallenblase.
    Die extraumbilikalen Einstichstellen heilen bei meinen Patienten am besten.

    FAZIT: Ich denke, die Methode ist am ehesten für die USA gedacht :teufel:

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo -

    wegen Urlaub erst heute - besten Dank für die Meinungen.


    Herzlichst TT.

    „Quod non in actis est, non est in mundo.“ (Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt)