Hyperglykämie unter Kortison

  • Hallo liebes Forum,

    unter Therapie mit Kortison finden wir immer mal eine teils exzessive Hyperglykämie trotz zuvor nicht bekannter diabetischer Stoffwechsellage.
    Bei Eingabe des Klartextes \"Hyperglykämie, medikamentös induziert\" sagt unser System: E89.1 - meint aber \"Hypoinsulinämie nach medizinischen Maßnahmen\".

    Wie kodieren Sie diese passagere Komplikation (bedarfsgerechte Rapid-Insulingaben sind erfolgt).
    Vielen Dank für Ihre Tips - schönes Wochenende!

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

  • Hallo,
    und was haben sie gegen E13.__ ?
    Insbesondere wenn Sie die einleitenden Worte zum Diabeteskapitel mit berücksichtigen:

    Soll bei Arzneimittelinduktion die Substanz angegeben werden, ist eine zusätzliche Schlüsselnummer (Kapitel XX) zu benutzen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • hallo Lunge,

    wenn Sie ( wieder mal zb bei einem copd -patienten ) durch Ihre kortisontherapie einen dm bei Ihrem pat induziert/ demaskiert haben, dann ist dieser wie Dr. Horndasch schon vorschlug nach skr 0401h (Diabetes mellitus nach medizinischen Maßnahmen, S. 74 ) mit den
    NDs E13.91, E89.1 zu codieren.

    Wenn Sie dagegen den DM abstreiten und auf bloße hyperglykämie plädieren, dann rate ich zu skr 1917d und der kodierung
    NDs R73.9, Y57.9!

    mfg ETgkv

  • Hallo Herr Horndasch,
    Hallo ETgkv,

    vielen Dank! Ich werde mal beide Kodierungen ins Auge fassen - eine von beiden wird ja wohl vom MDK akzeptiert werden!? :d_gutefrage: Es gab nämlich diesbezüglich schon (über)reichlich Probleme.....

    Schönes Wochenende!

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe

  • Hallo liebes Forum,
    habe unter der Suchfunktion leider nichts gefunden, darum hier meine Frage wegen Kortisonstoßtherapie.
    Patienten mit MS oder ähnlichen Erkrankungen, bei denen eine zwei- bis dreitägige Kortisonstoßtherapie notwendig ist, werden bei uns stationär aufgenommen (auch ohne andere wesentliche Begleiterkrankungen, die eine stationäre Aufnahme begründen würden).
    Die meisten Gutachter akzeptieren das wegen den hier bereits erwähnten Gefahren z. B. Blutzuckerentgleisung, Thrombosegefahr.
    Wir haben aber zunehmend auch Gutachter, die meinen, geht trotzdem alles ambulant.
    Wie wird denn das im Forum gesehen?
    Danke und Gruß,
    greenhorn

  • Hallo greenhorn,

    Zitat

    Original von greenhorn:
    Ist die Frage wirklich so doof? ;(


    es gibt keine doofen Fragen. Manchmal aber fehlende Erfahrungen...
    wir kennen dies Problem (noch) nicht [s.u.].
    Für Ihren Fall könnte ich mir vorstellen, daß die stationäre Behandlung wegen parenteraler, mehrfach täglich notwendiger Applikation des Kortisons notwendig sein kann. Welcher niedergelassene Kollege wird dies durchführen können oder wollen?
    Zu den möglichen Nebenwirkungen: Unsere KK bzw. MDK lassen diese Hinweise nicht gelten!

    In meinem Fachbereich behandeln wir die COPD initial bewusst mit parenteralen Kortisonen. Erstens hat der Patient das Gefühl, daß \"etwas passiert\", daß eine rasche Besserung eintritt, und zweitens dokumentieren wir indirekt die Schwere der Erkrankung (wobei i.v.- und Oraltherapie bei Steroiden sich hinsichtlich des Wirkungseintritts nicht wirklich unterscheiden).

    Mit freundlichen Grüßen

    Lunge - Internist / Pneumologe