Ressourcenverbrauch bei Sepsis

  • Hallo,

    by the way.
    Man sollte sich mal den Verlauf der RG für die Sepsis ohne kompl. Diag. und/oder Proz. über die Jahre anschauen. Dieses wird immer geringer, bedingt durch das rein formale Kodieren ohne dass eine klinische Relevanz und somit auch ein tatsächlich höherer Ressourcenverbrauch vorliegt. Beste Beispiel sind hierfür der Harnwegsinfekt, die T-Kodes etc.
    Viele Grüße

    Dr. Frank Holzwarth
    FA für Chirurgie / Notfallmedizin
    Medizincontrolling

  • Hallo Herr Selter,
    da ist schon richtig. Irgendwann wird aber der Punkt kommen, bei dem das InEK keine validen Kostentrenner mehr finden wird und das gesamte System verflacht. Das würde ich als schade finden. Aber lassen wir das philosophieren.
    Viele Grüße

    Dr. Frank Holzwarth
    FA für Chirurgie / Notfallmedizin
    Medizincontrolling

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Holzwarth,

    das ändert auch nichts an der Tatsache, dass der 1. Schritt immer ein formales Kodieren bleibt. Falls diesbezüglich dann auf Abrechnungsseite ein Problem resultiert, ist entsprechend zu reagieren. Da gibt es dann:

    ICD: Definitionen von Krankheitsbildern ( siehe z.B. N18 )
    DKR: Wann ist was wie zu kodieren wenn dies oder jenes gegeben ist
    DRG: CC-Werte, ...

    Was aber immer bleiben muss (IMHO), ist ein formales Kodieren. Möchten Sie mit dem MDK und sonstigen Gutachtern über die persönliche Vorstellung von \"klinische Relevanz\" diskutieren? Das muss man ja jetzt schon unsinniger Weise (s. o.), aber dies auch noch zum Standard machen wollen, würde das ganze an die Wand fahren.

    Es ist kein philosophisches Problem, sondern so einzig praktikabel.

  • Zitat


    Original von G. Greulich:
    Hallo,

    wir hatten auch diese Diskussion mit dem MDK Baden-Württemberg. Im wesentlichen wurde vom MDK argumentiert, dass trotz Vorliegen der Sepsis-Kriterien (inkl. pos. Blutkultur) keine Sepsis zu kodieren sei, da der Patient nicht intensivmedizinisch versorgt worden wäre. Da der MDK/die Krankenkasse nach zahlreichen Schreiben und insgesamt drei Gutachten weiterhin bei seiner Meinung blieb, haben wir Klage erhoben und siehe da, schon ruderte die Krankenkasse zurück und erkannte unseren Anspruch an. Offensichtlich fürchtet man in Ba-Wü zu diesem Thema ein SG-Urteil zu bekommen. Wer sich hier also nicht wehrt, der liegt verkehrt.

    Gruß

    G. Greulich

    Hallo

    ..genau so ging es bei uns. Nach einem Gespräch mit der KK und meiner Versicherung, auch ich hätte an einer juristischen Auseinandersetzung kein besonderes Interesse, wurde \"ausnahmsweise\" (wie betont wurde) der Fall so akzeptiert.

    Im Übrigen: wenn jeder, bei dem 2 Pärchen Blutkultur abgenommen wird und bei dem sich dann später herausstellt, dass die Sepsiskriterien erfüllt waren, nur deshalb auf die IPS aufgenommen wird, um später eine Sepsis abrechnen zu können, dann widerspricht das nicht nur jeder ärztlichen Vernunft, sondern führt auch zum Kollaps der Intensivmedizin...


    Regen und Sonnenschein in Südbaden...

    OKIDOCI 8)

  • Hallo,
    interessanterweise gibt es Projekte, die die Früherkennung der Sepsis fördern. Und das ohne DRG-Hintergedanken.
    So hat sich z.B. das Mai-Heft der Stiftung Warentest diesem Problem gewidmet und die SIRS-Kriterien als Alarmzeichen gewertet.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch