• Roeder:
    Gerade weil stragetisch unser Mißachtung jeglicher Berücksichtigung der medizinischen Zusammenhänge (ist sicher etwas übertrieben) CMI-optimierend kodiert wird, sinkt der PCCL:

    "Bei Z-DRGs brauchen wir keine Nebendiagosen, bringt ja eh nichts" -> PCCL geht runter

    Wobei wissen die Kolleginnen und Kollegen, wie das G-DRG System 2.0 aussieht ? Sind die heute gültigen Z-DRGs noch da ? Sind die heute gültigen ABC-Splitts noch da ?

    Ich kenne das nächste System auch nicht , aber ich bin sicher, dass sich Gruppen verändern werden (müssen). Mit dem neuen Grouper werden dann die "erlösoptimierten" Daten 2003 gruppiert, um das Fallmengengerüst 2004 festzulegen - hoffentlich passt es !
    Die Kostengewichte werden sich teilweise erheblich ändern, ebenso wie die Fallgruppen, da die Kalkulationsstichprobe

    - anders zusammengesetzt sein wird (Unikliniken)
    - die Verrechnung besser wird

    Dies sollte in der Diskussion berücksichtigt werden. Jeder ist seines Glückes Schmied, wir schmieden ohne CMI. Der CMI mißt mit Sicherheit nicht die Kodierqualität (siehe Beispiel Z-DRG), der PCCL aber schon. Weitere inhaltliche Analysen zu den verwendeten Diagnosen und Prozeduren sind natürlich nötig.

    Norbert Roeder

  • Schönen guten Tag allerseits!

    Zitat


    Original von RoederN:
    Jeder ist seines Glückes Schmied, wir schmieden ohne CMI.

    Mir ist sowiso nicht ganz klar, warum ich als Regelversorgungskrankenhaus einen möglichst hohen CMI anstreben sollte (Vielleicht mag das bei Maxmialversorgern anders sein).

    Zumindest für 2003 und 2004 erfüllt der CMI in Verbindung mit der Fallzahl (also eigentlich der CM) vor allem eine wesentliche Funktion, nämlich zur Berechnung des Basisfallwertes.

    Also muss ich zum Einen mit der Krankenkasse einen CMI vereinbaren, aus dem sich ein BfW errechnet, den ich (und ggf. die Kostenträger) auch haben will. Zum anderen muss ich diesen CMI im Echtbetrieb möglichst auch tatsächlich erreichen.

    Vereinbare ich ihn zu hoch, sinkt der BfW und ich muss mich anstrengen, um ihn zu erzielen sonst bleibe ich mit den tatsächlichen Erlösen unter meinem Budget. Wird er zu niedrig vereinbart, muss ich den entstehenden Mehrerlös zu 100% zurückzahlen oder entsprechende Nachweise führen.

    Als Kennzahl für ein Bereichtswesen fördert der CMI alleine allenfalls ein ökonomisch gesteuertes verschlüsseln. Die Softwarehersteller tun mit CMI-Optimierungsfunktionen wie "DRG-Best" o.ä. nahe an der Grenze (oder darüber hinaus) zum medizinisch und rechtlich vertretbaren ihr übriges.

    Da ich jedoch aus oben ganannten Gründen bestrebt bin, meinen verhandelten CMI zu erreichen, halte ich einen Soll-Ist-Vergleich des CMI im Berichtswesen (und am Besten dann auch im KIS) für sinnvoll.

    Schönen Tag noch,


    --
    Reinhard Schaffert

    Medizincontroller
    Facharzt für Chirurgie
    Kliniken des Wetteraukreises

  • Hallo zusammen,

    jetzt habe ich eine Zusammenstellung aus E1Plus gemacht mit Sortierung nach Summe Bewertungsrelation Abschläge Kurzlieger, weil das einige Problemfälle sind. Als Beispiel die D11Z Adenotomie und Tonsillektomie in einer DRG. Viele AT = viele Abschläge. Der Vorschlag zur Differenzierung ging schon an Medizincontroller. Mehr als 800 DRG sind gesetzlich (bisher) ausgeschlossen. Die Datei liegt zur Ansicht bei. Die Geschäftsführung will den Ärzten nicht nur den aktuellen Bericht geben, sondern sollte auch Strategievorschläge machen. Z.B. Kurzlieger mit Harnstein, Alkohol o.a. nicht mehr stationär abzurechnen.


    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • CMI- / PCCL-Schlingerkurs?

    Ein paar Anregungen, die mir so in den Sinn kamen, als ich den Schlingerkurs auf hohem Niveau las...

    :defman: Der "CMI" ist ein Index!. Index-Werte haben die Eigenschaften ordinaler Daten, CMI-Kennzahl haben "quantitative Bedeutung". Indexkennzahlen haben keinen Bezug zum absoluten Nullwert. Verhältnisse zwischen Indexzahlen sind bedeutungslos.

    Der "durchschnittliche PCCL"?( ...:bounce:
    :defman:Herr Dr. Xichuan Zhang entwickelte den PCCL als Kennzahl für den kumulativen Effekt(!) der Einflüsse von Komplikationen und Komorbiditäten als Eigenschaften des Patienten auf den Behandlungsaufwand...:sleep: ...und zwar anhand "einer Kombination von medizinischer Beurteilung (immer gut:lickout: !) und statistischer Analyse" (nämlich anhand der Signifikanzunterschiede von Verweildauern bei Komorbiditäten, soweit mir bekannt). Als Resultat dieser Arbeiten wurde die Menschheit mit drei Neuigkeiten konfrontiert:
    1.) Diagnose-Gewichtungen (CCL-Werte): die Gewichtungen werden anhand einer Matrix in varierender Höhe einigen aber eben nicht allen Nebendiagnosen zugewiesen
    2.) eine tolle Formel (steht im DRG-Definitionmanual) mit Logarithmen, Exponentialfunktionen, Exponenten ...und einer Rundungsfunktion
    3.) und last, but not least nichtlinear akkumulierte PCCL-Werte

    ...wie will man da einem CMI/PCCL-Quotienten interpretieren?

    MfG

  • Zitat


    so gesehen gehört der CMI schon in jedes "echt gut ausgearbeitete Berichtswesen" :look: ... vor allem, wenn es sich um Managementberichtswesen handelt!


    Ich höre hier Ironie heraus ? Aber ist nicht ein fallender CM bei konstanten Fallzahlen ein wichtiges Signal für Veränderungen im Patientengut(auch möglich, aber weniger wahrscheinlich) oder dem Kodierverhalten?

    Zitat


    ... PCCL ... anhand "einer Kombination von medizinischer Beurteilung (immer gut:lickout: !) und statistischer Analyse" (nämlich anhand der Signifikanzunterschiede von Verweildauern bei Komorbiditäten, soweit mir bekannt).

    Hm, ich hatte angenommen, dass mehr harte Kostendaten als nur die Verweildauer in die PCCL-Entwicklung eingeflossen seien. Ist dem also nicht so ?

    Ansonsten Vielen Dank für diese doch wirklich erhellenden Gedanken.

    Mit freundlichen Grüßen

    C Hirschberg