PEPP Daten auswerten

  • Hallo,

    ich wünsche allen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr 2013.

    Ich habe eine Frage bzgl. der neuen PEPP Entgelte.

    Hat schon jemand Erfahrungen gemacht bzw. seine Daten aus 2011 und 2012 bzgl. der neuen PEPP Entgelte ausgewertet?

    (Welche Fälle aus den Jahren 2011/ 2012 würden in welche PEPP fallen)?

    Gibt es einen Grouper der diese Daten auswerten kann? Bzw. welche Software habt Ihr dafür verwendet?

    MFG MarkoSch

    8)

  • Hallo MarkoSch,

    ich habe bisher nur einige der Prä-PEPPs mit unseren Daten aus 2012 durchgerechnet. Eine Gesamtbeurteilung ist meiner Ansicht nach nur mit einem Grouper möglich, der uns noch nicht zur Verfügung steht.
    Ich habe unsere Ergebnisse hier nochmal zusammengefasst, obwohl sie an der ein oder anderen Stelle bereits veröffentlicht sind.


    BPEPP P004 Intensivbehandlung bei Erwachsenen, ab 3 Merkmalen, mit sehr hohem Anteil

    In 2012 waren in unserer Erwachsenenpsychiatrie 44% der Patienten zeitweise als Intensiv eingestuft.
    Die Kriterien für die höher gewichtete PEPP P004Z hätten davon aber nur ca. 4,5% der Intensiv - Fälle erfüllt!
    Bei weiteren ca. 5 % der Intensiv - Fälle hätte die „Intensiveinstufung ab 3 Merkmale“ zu einer "komplizierenden Konstellation" bei den diagnosebezogen PEPP geführt.
    Bei allen anderen als Intensiv eingestuften Patienten (ca. 90%) hätte die Anzahl der Merkmale und der Anteil der Pflegetage nicht für eine höhere Vergütung gereicht.


    BPEPP P003 Erhöhter Betreuungsaufwand bei Erwachsenen, 1:1-Betreuung

    In 2012 wurden bisher 399 Patienten zeitweise 1:1 betreut. Das sind ca. 7% der gesamten Fälle.
    Davon hätten nur 57 Patienten (14%) die Kriterien dieser BPEPP erfüllt. Das entspricht ca. 1% der Gesamtfälle.
    Bei weiteren 5% der zeitweise 1:1 betreuten Patienten hätten die dokumentierten Leistungen zu einer „komplizierenden Konstellation“ bei den diagnosebezogen PEPP geführt.
    81% der zeitweise 1:1 betreuten Patienten würden damit nur mit den diagnosebezogenen PEPP abgegolten.


    BPEPP P002 Intensivbehandlung bei Kindern und Jugendlichen

    In 2012 waren in der KJP 46% aller Fälle zeitweise als Intensivpatienten eingestuft.
    Die Kriterien für die höher gewichteten PEPP P002A und P002B hätten davon aber nur ca. 10% erfüllt.
    P002A 4,8%
    P002B 4,2%
    90% der zeitweise als intensiv eingestuften Patienten würden nur mit den diagnosebezogenen PEPP abgegolten.

    Da diese PEPPs ausschließlich von der Anzahl und der jeweiligen Wertigkeit der Intensivkodes abhängig sind, wird hier eine längere Verweildauer belohnt. Je länger ein Pat. behandelt wird, desto mehr Kodes entstehen. Einen vorgegebenen Anteil wie bei den Erwachsenen (>75% der Pflegetage) gibt es hier nicht.
    Auch eine Wiederaufnahme (nach < 21 Tagen) mit Fallzusammenführung führt u.U: zu einer höheren Anzahl von Kodes, was dann wieder ggf. zur Einstufung in eine höherwertige PEPP führt.
    Im Gegenzug werden aber kurze Behandlungen, z.B. Kriseninterventionen oder Notfallbehandlungen nicht honoriert. Die kurze Behandlungszeit reicht nicht aus, die notwendige Anzahl und Wertigkeit von Intensivkodes zu generieren. Es wird zwar intensiv behandelt, aber nicht leistungsgerecht bezahlt.

    Grüße, helmutwg

  • Guten Morgen MarkoSch,

    ich denke, dieses Angebot dürfte Sie interessieren... ;) Aber sicherlich bieten auch andere Firmen ähnliche Dienstleistungen an.

    Zudem gibt es Benchmarks, die zusätzliche PEPP-Auswertungen liefern.Vielleicht erkundigen Sie sich einmal bei Ihrer Krankenhausgesellschaft?


    MfG,

    ck-pku

  • Hallo helmutwg,

    nach ersten Auswertungen von 2012 fallen auch in unserem Hause nur 2% aller KJP-Patienten in Prä-PEPPs, im Erwachsenenbereich sind es 4% - wenn man bedenkt, dass die Prä-PEPP besonders kostenintensive Fälle abbilden soll, erscheint mir das recht wenig.. :wacko:

    Durch eine optimierte Dokumentation lassen sich diese Zahlen nur sehr begrenzt steigern - das Geld wird in wohl in erster Linie mit den diagnosebezogenen Fällen verdient (wenn man das mal so salopp dahersagen darf), daher steht und fällt für mich alles mit dem Basisentgeltwert, was aber auch keine wahnsinnig neue Erkenntnis ist... und natürlich mit der Schärfe der MDK-Prüfungen - womit wir wieder bei der optimierten Dokumentation wären.

    Gruß
    Anyway