Fallsplit und Drehtüreffekt

  • Mir flatterte vor einigen Tagen ein Schreiben vom "Arbeitskreis pneumologischer Kliniken" auf den Tisch. Hier wird als Feststellung mit empfehlendem Charakter vermerkt, daß "viele Kliniken mit thoraxchirurgischer Abteilung" bei Operationen ein "obligates (!) Split" eingeführt haben. D.h. Patienten werden nach pneumologischer Diagnostik entlassen und nach einigen Tagen in derselben Klinik zur Operation wiederaufgenommen. Ich halte diesen Standpunkt zumindest für bedenklich. Kostenträger und MDK werden diesem allseits bekannten Drehtüreffekt auf die Schliche kommen. Betroffen sind von dieser Frage ohnehin nur bestimmte Patientengruppen, bei denen die Diagnostik unmittelbar zur operativen Intervention führt, wie z.B. der unklare pulmonale Rundherd. Andererseits liegt hierin natürlich ein großes Gefahrenpotenzial hinsichtlich Fallzahl- und Verweildauerabsenkung mit der Konsequenz einer Budgetkürzung durch die Kostenträger. Mich würden andere Meinungen interessieren, besonders hinsichtlich der Argumentation gegenüber den pulmologischen und thoraxchirurgischen Chefärzten.
    Beste vorosterliche Grüße!:rolleyes:

  • Hallo McHenze,
    ich persönlich halte es für bedenklich, diese Diskusion hier in einem offenen Forum zu führen, es sei denn wir firmieren alle unter Pseudonym.

    Auch Ihnen
    osterliche Grüße
    --
    Kurt Mies

    Kurt Mies

  • Hallo zusammen,

    auch ohne Empfehlung gibt es solche Fälle. Wir haben z.B. Wartezeiten auf elektive OPs bei chron. Galle. Was soll man anderes tun, wenn OP-Kapazitäten nicht ausreichen. Gibt es dazu weitere Erfahrungen?


    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • [quote]
    Original von Guenter_Konzelmann:
    Hallo zusammen,

    auch ohne Empfehlung gibt es solche Fälle. Wir haben z.B. Wartezeiten auf elektive OPs bei chron. Galle. Was soll man anderes tun, wenn OP-Kapazitäten nicht ausreichen. Gibt es dazu weitere Erfahrungen?

    Aus Kostenträgersicht sieht es wahrscheinlich so aus: Entweder Sie schaffen es, Ihre Strukturen und Prozesse so zu organisieren, daß keine Wartezeiten entstehen oder Ihr Haus ist nicht wettbewerbsfähig. Die Kassen wird es kaum überzeugen, daß Sie ihnen aufgrund von internen Organisationsdefiziten statt einer operativen DRG zwei DRG für Diagnostik und - nach Wiederaufnahme- für die OP aufbrummen wollen. Hatten Sie bisher diesbezügliche Einzelfallprüfungen?
    Gruß zum Mittag!

  • Hallo Groupies

    schaut mal in das klassische DRG-Forum zum Thema Wiederkehrer. Aktuell 2 Threads.

    gelsenkirchen, "ich sitze noch auf der terrasse"
    --
    Michael Kilian
    Med. Informations-u. Qualitätsmanagement
    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    Michael Kilian

  • Hallo Forum,

    eine Begründung für die Teilung von Fällen liefert das AEP-Verfahren. Wir müssen es nur anwenden, wie es ursprünglich gedacht war - zur Suche nach Rationalisierungspotenzialen. Dann ist es doch gar nicht so schlecht.

    Grüße aus dem sonnigen Osnabrück

    Christoph Rüschemeyer
    Med. Controlling
    Klinikum Osnabrück GmbH

  • Zitat


    eine Begründung für die Teilung von Fällen liefert das AEP-Verfahren. Wir müssen es nur anwenden, wie es ursprünglich gedacht war - zur Suche nach Rationalisierungspotenzialen. Dann ist es doch gar nicht so schlecht.

    Interessanter Gesichtspunkt... Soll heißen (?):
    Entlassung, wenn keines der Kriterien für die Notwendigkeit eines Behandlungstages erfüllt wird ?

    Würde m.E. allerdings zu einem Fallsplitting "en gros" führen... Das mit den Rationalisierungspotenzialen mag ja für die Krankenhausseite stimmen, für die Kassen führt es aber mit den derzeitigen RG's zu "Mehrausgaben".

    Mit freundlichen Grüßen

    Christoph Hirschberg