Dokumentation der Beatmungsparameter

  • Hallo Forumsmitglieder,

    habe gesucht, aber nichts Rechtes gefunden.

    Strittig mit dem MDK ist die Dokumentation der Beatmung. Konkret wurde die Beatmungsform dokumentiert (z.B. BiPAP), aber nicht die genauen Beatmungsparameter (fiO², AMV, P1/P2 etc.). Inwiefern ist die Dokumentation der genauen Beatmungsparameter einforderbar?

    Für Meinungsäußerungen bedanke ich mich im Voraus.

    Medman2

  • Hallo,
    ob die genaue Beatmungsform verpflichtend dem MDK plausibel gemacht werden muss, ist m.E. nirgendwo "verbindlich" vorgeschrieben (mit "verbindlich" schließe ich die Kodierempfehlungen ausdrücklich aus). Es sollte jedoch nachvollziehbar sein, dass tatsächlich BiPAP angewandt wurde, hierzu müssten schon ein paar Parameter dokumentiert sein. Analog reicht es ja auch nicht aus, wenn in der Pflegedokumentation vermerkt ist, dass bei einem Patienten eine Hemikolektomie durchgeführt wurde, diese aber nicht in einem OP-Bericht nachvollziehbar dokumentiert wurde. Natürlich lässt sich über Ausführlichkeit einer Dokumentation zur Plausibilisierung und Nachvollziehbarkeit trefflich streiten, bei einer solch invasiven Behandlung wie einer Beatmung sollte eine genauere Angabe als lediglich "BiPAP" schon aus haftungsrechtlichen Gründen erfolgen; die Plausibilisierung bzw. Beweispflicht einer "Beatmung gemäß DKR" gegenüber Krankenkasse/MDK liegt, wie alle gleich gelagerten Fragestellungen, beim Krankenhaus. Auch mir würde die bloße Angabe "BiPAP" nicht ausreichen, wenn ich diese Beatmungsform nicht nachvollziehen kann.
    Gruß
    L. Nagel

    Dr. Lars Nagel
    Leiter Medizincontrolling
    Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg
    [Groß-Umstadt | Seeheim-Jugenheim]

  • Nur eine Frage, und zwar ganz jenseits der MDK-Problematik: Wer kommt bitteschön auf die Idee, Patienten zu beatmen, ohne das näher zu dokumentieren?
    Ganz abgesehen vom haftungsrechtlichen Problem (wie wollen Sie im Schadensfall eine lungenprotektive Beatmung dokumentieren, wenn nirgends Drücke und O2-Konzentrationen dokumentiert sind?) macht es für die Beurteilung des Verlaufs und die therapeutischen Entscheidungen einen erheblichen Unterschied, ob z.B. der Patient den CO2-Wert in der BGA von 40 mit 3 oder mit 13l/min geschafft hat. Ist bei Ihnen immer einer da, der weiß, wie die Beatmung in den letzten Tagen lief? Und was passiert, wenn der krank wird??

    Unsere Intensivstation würde ich nicht gerade als mustergültig ansehen, aber hier werden alle 1-2 Stunden die wesentlichen Einstellungen und Messwerte dokumentiert...

    Sonnige Grüße

    MDK-Opfer