Guten Tag,
ich möchte ein altes Thema unter einem neuen Aspekt nochmal aufwärmen:
Erster stationärer Krankenhausaufenthalt mit akuter biliärer, teils nekrotisierender Pankreatitis. Behandlung konservativ mit u.a. auch ERCP. Im ersten Krankenhausaufenthalt wird auch aufgrund der biliären Pankreatitis und noch vorhandenen Gallenblasensteinen die Indikation zur Cholecystektomie gestellt.
Zweiter Aufenthalt nach Ausheilung der Pankreatitis 8 Wochen später zur geplanten CHE. Im zweiten Aufenthalt normale Amylase / Lipase.
Gilt beim zweiten Aufenthalt die Pankreatitis als HD obwohl keine Pankreatitis mehr vorlag entsprechend D005d ("Auch bei einer Aufnahme zu einer zweiten oder weiteren Operation nach einem Ersteingriff, die zum Zeitpunkt des Ersteingriffs im Rahmen der Gesamtbehandlung bereits als Folgeeingriff geplant war, wird die ursprüngliche Krankheit als Hauptdiagnose kodiert. Das gilt auch dann, wenn die ursprüngliche Krankheit nicht mehr vorhanden ist (siehe Beispiel 5 und 6).")?
Die Indikation wurde beim Erstaufenthalt gestellt, blande, asymptomatische Gallensteine per se werden ja nicht operiert...
Heutiger MDK sagt: Die Pankreatitis ist nicht mehr vorhanden, kann also auch nicht HD sein.
Anderer MDK hat aber obige Argumentation schon akzeptiert....
Da soll sich noch einer auskennen.
Ich verstehe die Kodierregeln so, dass die Pankreatitis beim zweiten Aufenthalt HD bleibt, weil die CHE als geplanter Folgeeingriff zu sehen ist, der beim Erstaufenthalt wegen des erhöhten OP-Risikos bei der akuten Pankreatitis bewusst nicht sofort durchgeführt wurde.
Wie seht Ihr das?
Herzliche Grüße, MJM