Lagerungsbehandlung 8-390

Hallo,

eine Anti-Dekubitus-Matratze ist für mich ein Spezialbett, eine Dekubitus-Matratze eher ein Arbeitsbeschaffungsinstrument für Schwenklappen-Chirurgen (Scherz beiseite)...

Alles, was außerhalb der üblichen Krankenversorgung (ITS-Bett für ITS-Patient, Normalbett für Normalpatient, Notfalliege/Trage für Notfallpatient, OP-Tisch für OP-Patient) liegt, ist für mich ein spezielles Hilfsmittel.
Auch die Bauchlagerung oder 135-Grad-Lagerung sind für mich Lagerungsbehandlungen.

Aber ein normales ITS-Bett ist für mich keine Lagerungsbehandlung. Denn dann würden ja alle Intensivpatienten diesen Code haben - und das ist nicht wegführend.
Aus demselben Grund ist schon die 1-100 aus dem Prozedurencode rausgeflogen, weil den Code jeder hatte...
So wären Ihre Intensivpatienten im Aufwand ja alle gleich....

Gruß:x

Björn

Hallo Hella, Hallo Herr Mehlhorn,

Zitat

Aber ein normales ITS-Bett ist für mich keine Lagerungsbehandlung. Denn dann würden ja alle Intensivpatienten diesen Code haben - und das ist nicht wegführend.

Der Auffassung kann ich nur zustimmen!
Die Kodierung der Lagerungsbehandlung bei Antidekubitusmatratze ist so eine Sache - bei uns ist z. B. in jedem Bett auf der ITS eine Antidekubitusmatratze eingezogen! Das würde dann wiederum bedeuten, das ich doch bei jedem ITS Pat. die Lagerungsbehandlung kodieren muss?!(...PS: bei uns werden Antidekubitusmatratzen auch recht häufig auf Allgemeinstationen verwendet)

Ich würde das Thema aber gern noch etwas ausweiten. Wie sehen Sie die Problematik bsw. auf der Chirurgie beim Einsatz einer Braunschen Schiene oder eines einfachen "Armkeils" zur Hochlagerung bei Frakturen?!? Kann/ sollte die Lagerungsbehandlung hier kodiert werden? Diese Lagerungshilfmittel kommen ja schon sehr häufig zum Einsatz!

Ehrlich gesagt haben wir insgesamt die Kodierung der Lagerungsbehandlung etwas "stiefmütterlich" behandelt, da wie auch hier deutlich wird die Meinungen zur Kodierbarkeit gespalten sind.
Aber vielleicht können wir ja jetzt etwas Licht ins Dunkel bringen

MfG
Michael Graf

Lieber Herr Graf,

Zitat

Original von Graf:
Die Kodierung der Lagerungsbehandlung bei Antidekubitusmatratze ist so eine Sache - bei uns ist z. B. in jedem Bett auf der ITS eine Antidekubitusmatratze eingezogen! Das würde dann wiederum bedeuten, das ich doch bei jedem ITS Pat. die Lagerungsbehandlung kodieren muss?!(...PS: bei uns werden Antidekubitusmatratzen auch recht häufig auf Allgemeinstationen verwendet)

Wenn das regelmäßig auf der ITS durchgeführt wird, dann ist das IMHO keine "spezielle" Lagerungsbehandlung - ist halt "all inclusive" bei Ihnen. In der Kostenträgerrechnung der ITS wird das in den allgemeinen Mobiliarkosten irgendwie untergehen, da es sich nicht auf individuelle Krankheitsbilder runterbrechen läßt.

Zitat

Original von Graf:
Ich würde das Thema aber gern noch etwas ausweiten. Wie sehen Sie die Problematik bsw. auf der Chirurgie beim Einsatz einer Braunschen Schiene oder eines einfachen "Armkeils" zur Hochlagerung bei Frakturen?!? Kann/ sollte die Lagerungsbehandlung hier kodiert werden?

Diese Lagerungsbehandlung bekommt nicht gießkannenmäßig jeder Patient. Daher ist diese Behandlung wohl mit der Prozedur zu verschlüsseln. Irgendwie spielt es ja hier leider keine Rolle, ob ein teures Rota-Rest- oder Sandkügelchen-Null-Druck-Bett oder ein preiswerterer besonderer Schaumstoffkeil eingesetzt wurde. Wenn es eben etwas individuelles und nicht gießkannenmäßiges ist, dann sollte das wohl verschlüsselt werden.

Gruß :x

Björn

Das Problem beschäftigte mich schon 9/2001. Habe damals das DIMDI dazu befragt. Ich habe hierzu die Antworten als word-Dokument angehängt. Wir verfahren so, dass wir diese Prozedur nur bei Patienten, die wirklich ein (gemietetes) Spezialbett erhalten, kodieren:
ARDS, Schwerstpflege-/ Dekubituspatienten.
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Mit freundlichem Gruß
B.Schöffend