Hydatide

Hallo Herr Buttler,

© 1998 Walter de Gruyter GmbH Pschyrembel 258. Auflage

Hydatide (gr. hydatis, hydatidos Wasserblase) f: (engl.) 1. hydatid cyst, 2. hydatid of Morgagni; 1. auch Hydatidenzyste; Finne des Echinococcus* granulosus; 2. s. Morgagni-Hydatide.

N83.5 Torsion des Ovars, des Ovarstieles und der Tuba uterina
Torsion:
· akzessorische Tube
· Morgagni-Hydatide

5-631 Exzision im Bereich der Epididymis
5-631.0 Zyste
5-631.1 Spermatozele
5-631.2 Morgagni-Hydatide
5-631.x Sonstige
5-631.y N.n.bez.

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Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

Hallo Herr Buttler und Herr Konzelmann,

warum sollen wir nicht auch können, was 3M auch kann, oder nichts ist amüsanter als der wörtliche Treffer (im Computerprogramm). Aber den Humor sollten wir nicht verlieren.

Herr Konzelmann hat den Pschyrembel zitiert, das war gut. Nur wurde auf halber Strecke aufgehört, die Querverweise zeigen an, dass der Teufel im Detail steckt.

Eine Hydatide allein reicht nicht zum Codieren. Man benötigt weitere Informationen.

Als Echinococcose lautet die Codierung B67.ff je nach Lokalisation – also im gynäkologischen Bereich B67.3. Die andere Hydatide ist ein embryonaler Rest des Müllerschen Ganges der Vagina und des Uterus – also etwas embryonal angelegtes, somit etwas angeborenes. Nur die Mogagni-Hydatide ist die N83.5, wodurch die Probleme beginnen.

Im Pschyrembel wird die Morgagni-Hydatide mit den Hoden in Verbindung gebracht, was sucht die Bezeichnung also beim Eierstock in der ICD-10??? Das wird Ihnen wohl nur ein Gynäkologe/Androloge erklären können. Aber selbst wenn es sie auch am Eierstock und den Eileitern gibt – was ich nicht ausschließen möchte - gilt der Code nur dort. Am Uterus und der Vagina, muß ich andere Codeziffern suchen; genauso, wenn es sich um eine Hydatide am Hoden handelt, dort gibt es auch mal Reste des Müllerschen Ganges (als Orthopäde - also unverbindlich - würde ich für den Hoden Q55.2/4 oder N44 und am Uterus Q51.6/8, Vagina Q52.4 und an der Vulva Q52.7 vorschlagen).

Was die Operation angeht, führt uns der wörtliche Treffer, den Herr Konzelmann fand, nur zur Entfernung der Hydatide des Mannes eben der Morgagni-Hydatide beim Mann.

Alle anderen sollten meines Erachtens mit den jeweiligen anatomiebezogenen Codes für „Entfernung erkrankten Gewebes....“ codiert werden.

In der Hoffnung, geholfen zu haben, verleibe ich mal wieder

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Winter
Berlin

Hallo liebes Forum,

es ist schon lustig, zu lesen, wie sich Nicht-Gynäkologen Gedanken über gynäkologische Erkrankungen machen. Nicht böse gemeint, ich habe von Orthopädie z.B. auch keinen Dunst.
Aber um ein bisschen Klarheit herein zu bringen:
Als Hydatide werden in der Gynäkologie kleine, mit klarer Flüssigkeit gefüllte Zystchen genannt, die an der Tube "hängen" und tatsächlich als embryonales Überbleibsel zu betrachten sind. Klinisch haben sie meist ziemlich wenig Bedeutung (sind meist zu klein um stören zu können!!). Manchmal werden sie aber, wenn man eh gerade am Adnex operiert, mit entfernt.
Wenn man es denn verschlüsseln möchte würde ich folgendes vorschlagen:
ICD: Q50.4 (Embryonale Zyste Tuba uterina)
OPS: 5-665.. (Entfernung erkrankten Gewebes von der Tuba uterina)

Gruß

U. Runge
(trotz schönem Wetters dienstmäßig in der Klinik schmorend);)

Ja, das war lustig, wie hier die Geschlechter durcheinander gewirbelt wurden. Da ich mir nicht sicher war, was da stimmt, habe ich nur die Auszüge ohne Kommentar eingefügt.
Thomas Winter: die Echinococcen würde ich höchstens als ND angeben, vielleicht Schweregrad erhöhend?
@U. Runge: bin ich froh, daß Sie sich gemeldet haben!

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Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf