Nervus recurrens-Verletzung

  • Hallo zusammen,

    wird bei einer Struma-OP (Thyreoidektomie) der Nervus recurrens auf einer Seite durch schwierige Verwachsungen traumatisch verletzt und es erfolgt eine Naht, kann man das kodiertechnisch irgendwie abbilden?

    Mit freundlichen Grüßen

    Wonni

  • Hallo Herr Heindl,

    vielen Dank für die Antwort. T81.2 klingt super. Allerdings weiß ich partout nicht, ob ich die Naht epineural oder interfaszikulär kodieren soll. Ich schicke mal einen Auszug vom OP-bericht und vielleicht können Sie ja daraus erlesen, welcher OPS genau zutrifft...

    "Es findet sich der Nervus recurrens, welcher durchtrennt wurde. Entfernung beider Schilddrüsenknoten. Mikropräparation der Nervenenden mit der Lupenbrille. Freipräparation des Nervus recurrens, welcher nach proximal mittels Neuromonitoring auslösbar ist. Absetzen an der Ligaturstelle der Nerven und adaptierende Nähte mit 6/0. Es zeigt sich eine gute Adaptation."

    Vielen Dank schon mal im Voraus... LG Wonni

  • Hallo Wonni,

    ich bin jetzt leider kein Neurochirurg, aber aus meiner Sicht würde ich aus Ihrem Auszug eine Naht des Epineuriums herleiten. (adaptierende Nähte mit 6/0 Faden). Eine neurochirurgische Versorgung mit Mikroskop und Naht der einzelnen Nervenfaszikeln kann ich dem Bericht nicht entnehmen.

    Im Zweifel bitte jedoch bei Ihrem Operateur nachfragen......

    P.S. Zusätzlich können Sie noch als OPS die "Mikrochirurgische Technik" und das Neuromonitorring des N.recurrens kodieren :)


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit weiterhelfen?


    VG

    Heindl Sebastian

  • Der Codierung der Nervnaht mit 5-044.*0 würde ich Herrn Heindl zustimmen. Für die interfaszik. Naht muss das ganze auch so im OP Berihct beschrieben sein, dass einzelne Faszikel (Nervenfasern) wieder genäht wurden.

    Dies ist wesentlich aufwändiger, als die Naht des Epineurum (Hüllschicht des Nervens).

    Zumindest haben mir so unsere Handchirurgen damals den Unterschied erklärt. :)

    Bei der Diagnose würde ich mich hier jedoch für die S04.8 + Y69! entscheiden.

    Verletzung intraoperativ spezifisch in Lokalisation möglich + Y69! als Ergänzung hierzu, dass das Ganze durch die Operation / Operateur entstand anstatt einer T81.2 (welche hier nur den Inhalt einer Verletzung aufgrund der Operation wiedergibt, jedoch nicht genau wo. Könnte ja Kopf, Bein, Hals, Hand, Bauch....what ever...sein).

    Medizincontrolling

    Campus Bad Neustadt a. d. Saale

    Einmal editiert, zuletzt von DieGini84 (16. November 2023 um 10:31)