9-693.1 Einzelbetreuung

  • Hallo zusammen,

    ich habe eine Frage zu diesem 9-693.1 OPS Code.

    Wir haben regelmäßig den Fall, dass bei uns Jugendliche aufgrund ihres Krankheitsbildes und Verhalten eine 1:1 Betreuung benötigen. Dies wird dann durch examiniertes Pflegepersonal durchgeführt. Dokumentieren tun wir dies über die Pflegeplanung unseres KIS.

    Nun habe ich in der Codierung unseres KIS vergeblich nach den 9-693.1 gesucht , obwohl wir Fälle haben, in denen wir weit über 12 Stunden pro Tag eine Einzelbetreuung haben. Und diese Einzelbetreuung generiert ja ein höheres Entgelt.

    Kann es sein, dass dieser OPS Codes 9-693.1 ( Zusatzkode ? ) in dem OPS 9-672 Code integriert ist ?

    Ich bin etwas verwirrt, denn durch die Eingabe der verschiedenen Diagnosen generiert unser KIS brav alle OPS Codes dazu.

    Jedoch die Einzelbetreuung durch das Pflegepersonal kann ich als OPS Codes nirgends in der Codierung finden.

    Nachtrag 13:28 Uhr : Möchte noch anfügen, dass im Januar diesen Jahres ein neues KIS eingeführt wurde und die Schulung darin "suboptimal" war.

    Bin für Rückmeldung dankbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Meanwhile (27. November 2023 um 13:30)

  • Hallo,

    ich bin nicht in der KJP, kenne mich also im Detail mit den Codes nicht gut aus.

    Allgemein: in 9-672 integriert - keinesfalls.

    So wie auch in der ErwPsych muss ein Code für die Einzelbetreuung immer kodierbar sein, unabhängig von allen anderen Faktoren (Diagnosen usw).

    Evtl. gibt es hier zu viele Automatiken in Ihrem KIS?

    Viele Grüße - NV

  • ..............Evtl. gibt es hier zu viele Automatiken in Ihrem KIS?

    Viele Grüße - NV

    Das entzieht sich meiner Kenntnis. Aber anhand der vielen Fragen, die übers Jahr verteilt aufgekommen sind und zu 100% das neue KIS betreffen , vermute ich dies auch.

  • Hallo Meanwhile,

    eine KIS-Automatisierung bei einem erhöhten Betreuungsaufwand ist auch nicht ganz ungefährlich. Jeder betreffende Fall wird von unseren Kodierfachkräften ganz genau unter die Lupe genommen, weil der MD da immer ganz genau hinschaut und kein Haar in der Suppe finden soll. Und da ist dann eine ganze Menge "Schwund", weil Anordnung, Durchführung und Dokumentation eben nicht immer ganz eindeutig sind. Deshalb werden diese Kodes auch grundsätzlich manuell gesetzt. Wir haben dadurch zwar deutlich weniger kodierte 1:1-Betreuungen, aber eine sehr gute MD-Quote...

  • Hallo Meanwhile,

    eine KIS-Automatisierung bei einem erhöhten Betreuungsaufwand ist auch nicht ganz ungefährlich. Jeder betreffende Fall wird von unseren Kodierfachkräften ganz genau unter die Lupe genommen, weil der MD da immer ganz genau hinschaut und kein Haar in der Suppe finden soll. Und da ist dann eine ganze Menge "Schwund", weil Anordnung, Durchführung und Dokumentation eben nicht immer ganz eindeutig sind. Deshalb werden diese Kodes auch grundsätzlich manuell gesetzt. Wir haben dadurch zwar deutlich weniger kodierte 1:1-Betreuungen, aber eine sehr gute MD-Quote...

    Hallo,

    darf ich fragen, wer bei euch die Codes manuell setzt ? Werden die Anhand der Dokumentation der Pflegekräfte dann händisch eingegeben ?

  • Hallo Meanwhile,

    die Kodes werden von unseren Kodierfachkräften manuell gesetzt. Da wir mit einer komplett digitalen Patientenkurve arbeiten, kann die Plausibilitätsprüfung auch schon während des Aufenthaltes durchgeführt werden. Dabei geht es in erster Linie um:

    1. (auch zeitlich) korrekte Arztanordnung
    2. korrekte Durchführung durch PD (incl. der tatsächlichen Betreuungszeiten)
    3. zeitlicher Abstand der Dokumentationen während einer 1:1 Betreuung
    4. inhaltliche Plausibilität (manchmal ist es eben doch nicht durchgehend eine "echte" 1:1-Betreuung)

    Man bekommt da schnell ein Gefühl für "schwammige Fälle", in die man nicht mehr allzuviel Arbeit investieren braucht. Wir haben lieber weniger Fälle mit entsprechenden ETs, die aber dann auch nicht gleich dem nächsten Gutachten zum Opfer fallen.

    Ich denke, dass die Bedeutung solcher ETs auf das Gesamtbudget (bei realistischer Budgetplanung) ohnehin sehr begrenzt ist. Was nutzen mir viele ETs, wenn der Preis dafür ein hoher Aufwand durch Fallprüfungen oder gar eine negative Prüfquote ist?

    Dabei ist mir klar, dass man das auch anders sehen kann...

  • Hallo Meanwhile,

    darf ich fragen, mit welchem KIS Sie arbeiten?

    Manchmal ist es nur ein kleiner Haken, der dann große Auswirkungen hat.

    Setzen bei uns die Pflegekräfte diesen Haken nicht, wird auch keine 1:1-Betreuung generiert.

    Ist ja auch korrekt. Es sind dann Pflegeminuten aus denen kein OPS-Kode ausgeleitet wird.

    Mit freundlichen Grüßen

    die codierfee

  • Hallo Codierfee ,

    wir haben nun IMedOne der Telekom.

    Ja es sind in der Tat viele Haken zu setzen durch viele verschiedenen Berufsgruppen.

    Für meinen Teil arbeite ich zu 50% in der KKP einer KJP und zu 20% dazu helfe ich seit 2018 ( da hatten wir noch Orbis ) der Abrechnung Licht ins Dunkle der KJP Abrechnung zu bringen und hatte dazu hier und dort Tageweise Schulungen im Bereich PEPP. Scheine mich nicht ganz ungeschickt dabei anzustellen, wie mir immer wieder bescheinigt wurde :)

    Nun haben wir seit Jahren zunehmend Krankheitsbilder welches eine Intensive Betreuung , 1:1 Einzelbetreuung oftmals über mehrere Schichten und Tage notwendig macht. Mir ist dann aufgefallen, dass wir zwar fleißig dokumentieren, die Minuten akribisch eingeben, die Ärzte diese 1:1 Betreuung auch täglich anordnen usw., eben die ganzen Vorgaben seitens MDK beachtet werden, aber in der OPS Codes Auflistung finde ich lediglich die Codes die aus den eingegebenen Diagnosen generiert werden. Daher habe ich mich gefragt, wo taucht denn die 1:1 Betreuung in der Abrechnung auf und wo wird diese wie abgebildet ? Derzeit befinde ich mich auf einer Frage-Odyssee deswegen durch die Verwaltung/Abrechnung und IT.

    Im Besten Falle habe ich lediglich etwas missverstanden und alles hat seine Richtigkeit.

    Im Schlimmsten Falle liegt ein Programmfehler vor, gewisse Abläufe waren in IMedOne nicht integriert ( wie so vieles zu Programstart nicht ! ) und wir haben über Monate Leistungen erbracht und wir sind nicht dafür bezahlt worden.

    Oder....für meine 20% die ich das mache könnte mir das alles auch egal sein ! Aber an dem Punkt bin ich ....."Noch"....nicht.

    Grüße

    Meanwhile

  • in der OPS Codes Auflistung finde ich lediglich die Codes die aus den eingegebenen Diagnosen generiert werden.

    Ich will jetzt nicht Erbsen zählen, aber die Kodes werden aus Behandlungsart und Anzahl der Therapieeinheiten generiert. Dazu vielleicht noch (im Erwachsenenbereich) durch Paliperidon-Depot und EKT...

    Statt Programmfehler könnte es ja auch sein, dass der OPS-Kode 9-693 vom KIS gar nicht automatisiert generiert werden kann oder soll, was ja wie in unserer Klinik durchaus so erwünscht ist. Wie auch immer scheint eine genaue Überprüfung notwendig, ob ETs überhaupt bzw. korrekt abgerechnet werden. Das sollte m.E. in Eurem Fall unbedingt der nächste Schritt sein.

    Schöne Grüße, Anyway

  • Hallo Meanwhile,

    wir haben zwar in unserem Hause auch eine Kinder-und Jugendpsychiatrie. Dort arbeiten wir aber nicht mit dem Modul der Telekom, sondern haben unsere digitale Kurve angepasst und berechnen bisher noch manuell. So vom Chefarzt gewünscht.

    Im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie arbeiten wir aber seit langem mehr oder weniger gut mit dem Therapiemodul des ImedOnes.

    Die 1:1-Betreuung wird hierbei automatisch generiert. Dafür muss für diese Therapie aber zwingend der Haken für 1:1 gesetzt sein.

    Ich denke, dass es dann auch analog dazu für den OPS 9-693 ein solches Feld geben muss. Vielleicht ist dies nicht freigeschaltet?

    Ich würde Ihnen dringend raten, dies so zeitnah wie möglich anzugehen.

    Sich diesen Aufwand (tägliche ärztliche Anordnung, 1:1-Betreuung mit stündlicher Dokumentation) nicht bezahlen zu lassen, halte ich für nicht tragbar!!!

  • Ich würde Ihnen dringend raten, dies so zeitnah wie möglich anzugehen.

    Sich diesen Aufwand (tägliche ärztliche Anordnung, 1:1-Betreuung mit stündlicher Dokumentation) nicht bezahlen zu lassen, halte ich für nicht tragbar!!!

    Also diesen Bereich in dem die therapeutische 1:1 Leistung ( Gespräch Therapeut/Arzt ) abgebildet wird, ( wie in der von Ihnen gezeigten Grafik ) , diese haben wir. Mir geht es im speziellen um den Bereich der 1:1 Betreuung, der ausschließlich von Pflegepersonal übernommen wird.

    Ja, dass ist nicht tragbar. Sehe ich auch so. Deshalb habe ich mich vor 1 Woche schon in meiner Funktion als "Assistent der Codierung" mal weit aus dem Fenster gelehnt ( was meinen Verantwortungsbereich betrifft :) ) und hab mich mit dem Aplikationsmanager der IT getroffen und ihm Fragen dazu gestellt, bis er leicht genervt war. Es wird nun an die Telekom weiter gegeben.

    Sobald ich dazu Rückmeldung habe, werde ich es hier mitteilen :)

    Ich bedanke mich für die interessanten Rückmeldungen :thumbup: