Praxisgebühr im Notarztdienst ???

  • Hallo Forum!

    Noch was zum Nachdenken: Muss ich bei meinen Patienten, die ich im Notarztwagen therapiere, auch die 10 Euro einkassieren???
    Eigentlich doch schon, oder??? :))

    Mal gespannt, wann die Kassen darauf kommen :sleep:

    T. Flöser

  • Hallo Forum!

    Noch was zum Nachdenken: Muss ich bei meinen Patienten, die ich im Notarztwagen therapiere, auch die 10 Euro einkassieren???
    Eigentlich doch schon, oder??? :))

    Mal gespannt, wann die Kassen darauf kommen :sleep:

    T. Flöser

  • Hallo Forum!

    Noch was zum Nachdenken: Muss ich bei meinen Patienten, die ich im Notarztwagen therapiere, auch die 10 Euro einkassieren???
    Eigentlich doch schon, oder??? :))

    Mal gespannt, wann die Kassen darauf kommen :sleep:

    T. Flöser

  • Hallo Forum, insbesondere Herr Floeser,

    ich würde da mal ganz entspannt entgegenhalten, dass Ihre Leistungen im NAW oder als Arzt auf dem NEF nicht als ärztliche Leistungen vergütet werden, sondern über die Fahrkosten pauschal vergütet werden.

    Danach richtet sich meiner Meinung nach auch die Zuzahlung des Patienten = 10%, mindestens 5,-, höchstens aber 10,- EUR von den Transportkosten.

    KEINE Praxisgebühr.

    Wie würde Claus-Theo Schröder (Staatssekretär im BMGS) jetzt sagen:

    "Das ist doch eindeutig geregelt"

    In diesem Sinne, schönen Tag noch,


    ToDo


    :vertrag: :vertrag: :vertrag:

    Freundliche Grüße


    ToDo

    Wir lieben die Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - falls sie das gleiche denken wie wir.
    (Mark Twain)

  • Hallo Forum, lieber Herr ToDo

    ich wäre mir da nicht so sicher, die Vergütung der Notärzte(also derer, die mit Blaulicht unterwegs sind - nur zur Erklärung, weil doch diese immer mal wieder in einen Topf mit dem kassenärztlichen Notfalldienst geworfen werden )ist doch in den Bundesländern recht unterschiedlich geregelt. In Sachsen bekommt man z.B. eine Pauschale für jeden Einsatz, die Fahrtkosten für den Patienten spielen in meiner Abrechnung überhaupt keine Rolle, das ist Sache des jeweiligen Träger des Rettungsdienstes. Ich für mich jedenfalls werde meine Notarztjacke an den Nagel hängen, wenn die Politik auf die Idee kommen sollte, dass ich nicht nur mit Blaulicht, sondern auch mit Klingelbeutel und Wechselkasse zum Patienten fahren soll

    In der Hoffnung, dass das nicht passiert
    AnMa:x

  • Hallo Forum,
    bei meinem Hausarzt lag ein Infoblatt der zuständigen KV. Darin wurde der Begriff "Praxisgebühr" erklärt als Gebühr die der niedergelassen Kassenarzt für die KK "erheben" muß. Für mich ist das eine Kassengebühr und keine Praxisgebühr, ich habe dieses Wort auch so in meinen Sprachgebrauch übernommen... diese Definition der Gebühr passt in meinen Augen besser!
    Die ersten Kassen sind ja schon dabei einen Weg zu finden wie Sie dem Versicherten die Kassengebühr wieder erstatten können! Hausarztmodel etc. !
    Wenn wir soweit sind, das erst der Geldbeutel des Pat. "therapiert" (geleert) wird, befor nach dem Pat. selbst geschaut werden darf....das kann nicht im Sinne einer KK sein, die von den Beitragen der Mitglieder lebt!
    So, das wollte ich mal loswerden

    Grüße aus Nürtingen
    Daniela Bahlo-Rolle
    :vertrag: :egypt: :jay: :bounce:

    Mit freundlichen Grüßen aus Nürtingen

    D. Bahlo-Rolle :d_niemals: :d_pfeid: :sonne:

  • Hallo Frau Bahlo-Rolle,

    das Problem in unserem Lande ist doch, dass wir alles Neue erst mal negativ sehen.

    Natürlich geht diese Reform zu Lasten der Versicherten, insbesondere der kranken Menschen, die keine Wahl haben, ob sie die zuzahlungsträchtigen Leistungen in Anspruch nehmen oder nicht.

    Allerdings ist es auch eine Krankheit der Deutschen, nach einfachen Regelungen zu schreien um sie dann grüppchenweise (je nach Lobby) wieder zu korrigieren oder zu unterwandern.

    Die Praxisgebühr ist eine Kassengebühr - ja.

    Aber was ist daran so schlimm? Wäre sie nicht eingeführt worden, wären die Beiträge weiter gestiegen, damit die Lohnnebenkosten und volkswirtschaftlich etwas verkürzt - auch die Arbeitslosigkeit.

    Höhere Arbeitslosigkeit bedeutet erneut Einnahmeverluste der Kasse bei mindesten gleichbleibenden Leistungsausgaben. Folge ist ein neues Loch, das mit einem neuen Reförmchen gestopft werden muss.

    Andere Alternative ist woanders zu sparen. Und was passiert, wenn der Gesetzgeber mal an die richtig dicken Brocken wie die Arzneimittel heran wollte?? Die Lobbyisten melden sich erfolgreich zu Wort und blockieren eine Reform oder erreichen solche Korrekturen, dass vom ursprünglichen Vorhaben und Einsparvolumen nichts übrig bleibt.

    Über die Zusammenhänge der Gesundheitsreform, die weit über den Kompetenzbereich der Gesundheitspolitik hinausgehen, können wir hier stundenlang diskutieren und werden wahrscheinlich allesamt keine Lösung finden.

    Schlimm finde ich nur das Verhalten der Ärzte:

    Wem in diesem Lande nutzt es, dass Ärzte eine solch unerträgliche Stimmung gegen ein in Kraft getretenes Gesetz machen. Sie hatten im Gesetzgebunsverfahren und in den Konsensgesprächen zur praktischen Umsetzung die Gelegenheit zur konstruktiven Kritik und Gestaltung.

    Jetzt zu jammern hat keinen Stil - zumal jeder Arzt nach dem GMG einen beträchtlichen Teil seiner Vergütung in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der erbrachten Leistung erhält. Ein Vorteil, der mir in der Diskussion etwas untergeht...

    Diese nicht verstummen wollenden Diskussionen gehen letztlich auch und insbesondere zu Lasten der Versicherten/Patienten, die zum Spielball der politischen Interessen der verschiedenen am Gesundheitssystem beteiligten Parteien werden.

    Auf unerträgliche Weise nutzen Ärzte durch entsprechende "Praxisinformationen" den Patienten als Instrument gegen die Politik und die Kassen. Der Zorn sollte sich gegen die KVen und die KBV richten, die Sie offenbar im Gesetzgebungsverfahren schlecht vertreten haben.

    Ebenso ist es infam, als Unionspolitiker den Rücktritt der Ministerin zu fordern, da die größten Diskussionen und Unsicherheiten im Rahmen der Einführung des GMG schließlich auf Regelungen zurückgehen, die die Union eingebracht hat bzw. als Bedingung durchgesetzt hat, damit der Gesetzentwurf durchkommt!!!

    Solange in Deutschland jeder erst an seinen Vorteil denkt, die anderen machen lässt und schreit, wenn´s schief gegangen ist, ohne es besser machen zu können oder wollen, solange wird sich in diesem Land nicht wirklich etwas zum Vorteil bewegen.

    Das musste auch mal raus,


    ToDo

    Freundliche Grüße


    ToDo

    Wir lieben die Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - falls sie das gleiche denken wie wir.
    (Mark Twain)

  • Hallo Forum, Hallo ToDo,


    "Natürlich geht diese Reform zu Lasten der Versicherten, insbesondere der kranken Menschen, die keine Wahl haben, ob sie die zuzahlungsträchtigen Leistungen in Anspruch nehmen oder nicht."

    Reformen gehen grundsätzlich zu Lasten vom schwächsten Glied in einer Kette. Das sind meisten die Alten, Kranken, Familien mit Kindern, Alleinerziehend, sozial Schwache.

    "Allerdings ist es auch eine Krankheit der Deutschen, nach einfachen Regelungen zu schreien um sie dann grüppchenweise (je nach Lobby) wieder zu korrigieren oder zu unterwandern."

    Die obige Gruppe hat meistens keine Lobby die im Ansatz schon dagegen ist, und in Kommisionen und Beratungsgremien sitzt!

    "Die Praxisgebühr ist eine Kassengebühr - ja."

    Da stimmen Sie mit mir überein - toll!

    "Aber was ist daran so schlimm? Wäre sie nicht eingeführt worden, wären die Beiträge weiter gestiegen, damit die Lohnnebenkosten und volkswirtschaftlich etwas verkürzt - auch die Arbeitslosigkeit."

    Meine (alte ab 01.01.04) Krankenkasse ist Dank dieser Kassengebühr, erhöhten Zuzahlungen und Leitungsstreichkonzert in der Lage gewesen die
    Beiträge um 0,7% zu erhöhen!!!!
    wie das auf die Lohnnebenkosten und die Arbeitslosigkeit wirkt ????

    Ich gehöre nicht zu den Nörglern und Meckerer an Allem. Aber die bei allem verlangte "soziale Ausgewogenheit" hat meiner Meinung nach hier die Schieflage eines untergehenden Schiffes mit den ersten Opfern ( siehe Dialyse-Patient der das Taxi nicht bezahlen konnte).

    Das war mein 101stes Post und auch bisher mein persönlichstes. Ich hoffe ich bin niemandem auf den Schlips getreten, und habe so manchem aus der Seele gesprochen.

    Gruße aus Nürtingen
    Daniela Bahlo-Rolle.

    Mit freundlichen Grüßen aus Nürtingen

    D. Bahlo-Rolle :d_niemals: :d_pfeid: :sonne:

  • Hallo Frau Bahlo-Rolle,


    Zitat


    Original von DBahlo-Rolle:
    Meine (alte ab 01.01.04) Krankenkasse ist Dank dieser Kassengebühr, erhöhten Zuzahlungen und Leitungsstreichkonzert in der Lage gewesen die
    Beiträge um 0,7% zu erhöhen!!!!
    wie das auf die Lohnnebenkosten und die Arbeitslosigkeit wirkt ????


    Na, dann fragen Sie sich mal, um wieviel die Kasse ihre Beiträge erhöht hätte, wenn das GMG nicht gekommen wäre.

    Die Kassen haben im vergangenen Jahr definit ein deutlich höheres Minus eingefahren, als es die Politik immer schön gerechnet hat.

    Das bedeutet, viele Kassen werden die zu erwartenden Einsparungen durch das GMG zunächst zum Schuldenabbau verwenden.

    Wir z.B. haben unseren Beitragssatz bisher weder gesenkt noch erhöht.
    Das halte ich nicht nur für legitim sondern für den einzig seriösen Weg:

    Wann wirken sich die Einsparungen denn aus - frühestens Mitte des 2. Quartals.

    Vorher kann man doch nicht seriös ermitteln, in welchem Rahmen sich Einsparungen bemerkbar machen, auf der anderen Seite "normale" Preiserhöhungen zu Buche schlagen. Wie bitte soll ich für die Beitragssatzkalkulation im ersten Quartal Einnahmen und Ausgaben ermitteln?

    Ich habe in der letzten Woche einen Anruf erhalten, in dem der Versicherte sich erkundigt, wann (nicht ob) wir die Beiträge senken.

    O.g. Antwort gab ich auch ihm, worauf er mir fernmündlich die Kündigung androhte und hinzufügte, er werde zu einer großen Ersatzkasse wechseln, da diese "Ihrer gesetzlichen Verpflichtung" nachgekommen sei.

    Das Problem:

    Wir sind ohne Senkung 1 Prozentpunkt günstiger als diese Ersatzkasse nach ihrer Senkung.

    Also zu einer soliden Fiananzplanung und Beitragssatzkalkulation gehört etwas mehr als eine Alibisenkung um der Politik zu gefallen und im Wettbewerb ein trügerisches Argument vorbringen zu können.

    Zur sozialen Ausgewogenheit gebe ich Ihnen Recht. Für bestimmte Personenkreise muss wieder eine Statusbefreiung her. Sozial ausgewogen ist die Zuzahlungsregel schon deshalb nicht, weil zwar jeder nur ein bzw. zwei Prozent seiner jährlichen Einnahmen zum Lebensunterhalt zuzahlen muss, nur bei vielen oben bereits erwähnten Personen (alt, krank, geringe Rente) diese Grenze in vielen Fällen spätestens nach zwei Monaten erreicht ist.

    Und somit zahlen diese Personen in den zwei Monaten jeweils sechs bzw. 12 Prozent Ihres Einkommens, denn das ganze Jahreseinkommen haben die Leute nun mal nicht am 01.01. eines Jahres zur Verfügung.
    Und hauptsächlich deshalb kommt es zu Belastungen, die nicht sein dürfen.

    Auf den Schlips getreten fühle ich mir bestimmt nicht. Schließlich habe ich diese Reform nicht zu verantworten. Ich versuche lediglich, in der Praxis professionell damit umzugehen, weil alles andere mir und meinen Versicherten nichts nützt.

    Aus der Seele gesprochen haben Sie mit Ihren Beiträgen ganz sicher mehr Leuten als ich, dennoch hoffe auch ich auf das ein oder andere Nicken beim Lesen meiner Beiträge....

    Gruß,


    ToDo

    Freundliche Grüße


    ToDo

    Wir lieben die Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - falls sie das gleiche denken wie wir.
    (Mark Twain)