Wiederaufnahme nach Schilddrüsenresektion

  • Guten Morgen liebe Forums-Teilnehmer,

    Sehr geehrter Herr Selter,
    sie haben wiedermals Recht für den Fall, daß ein solitärer Knoten sich als CA herausstellt. Dies war von mir nicht korrekt angegeben, aber histologisch lagen wie bei der Schilddrüse häufig Adenome neben dem Karzinom vor, also histologisch eine Knotenstruma.

    Sehr geehrter Herr Schaffert,
    die von Ihnen zitierte Regel der Zuweisung der zugrundeliegenden Krankheit gilt hier nicht, da Knotenstruma kein Symptom.
    Eine Schnellschnitt-Untersuchung habe ich einschließlich meiner Zeit an der Uni seit 1989 vielleicht zweimal erlebt und wird wegen des geringen Aussagewertes (z.B. beim follikulären SD-CA!) nicht durchgeführt.

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Herr Finke,

    wie wollen Sie folgende Argumentation aushebeln?.

    D002:
    „Die Diagnose, die nach Analyse als diejenige festgestellt wurde, die hauptsächlich für die Veranlassung des stationären Krankenhausaufenthaltes des Patienten verantwortlich ist.”
    Der Begriff „nach Analyse” bezeichnet die Evaluation der Befunde am Ende des stationären Aufenthaltes, um diejenige Krankheit festzustellen, die hauptsächlich verantwortlich für die Veranlassung des stationären Krankenhausaufenthaltes war.

    Wenn also eine Patient mit auffälliger Schilddrüse kommt und ich zwar zuerst nur Struma oder kalter Knoten sagen kann, dann aber herausfinde (nach Analyse), dass her ein CA vorliegt, ist dies doch im Vergleich zu den anderen Diagnosen (Struma/kalter Knoten) hauptsächlich verantwortlich für die Veranlassung des stationären Aufenthaltes.

  • Schönen guten Tag Herr Finke,

    nun ja, die Argumente sind ausgetauscht. Wenn Sie sich die bisherigen Einwendungen nicht akzeptieren, können Sie natürlich versuchen Ihre Abrechnung durchzusetzen. Sie müssen sich jedoch letztlich fragen, welchen Argumenten ein Gericht folgen würde, und da sehe ich für Sie wenig Chancen, insbesondere wenn schon die Kollegen der Krankenhausseite hier im Forum anderer Meinung sind, als Sie. Aber vor Gericht und auf Hoher See......

    Bitte informieren Sie uns über den weiteren Verlauf.

    Ich wünsche noch einen schönen Tag,

  • Sehr geehrter Herr Schaffert und Herr Selter,

    ich möchte betonen, dass es hier für mich nicht um eine Meinungsverschiedenheit geht, sondern dass doch der Wert des Forums in der Meinungsfindung liegt und ich Ihre Meinung sehr zu schätzen weiss.

    Ich habe keinerlei Problem, die angeführten Argumente zu akzeptieren und mich Ihrer Kodierung anzuschließen aber dann möchte ich doch darum bitten, dass so eine Interpretation durchgängig angewandt wird.

    Dann ist die Argumentation des MDK in dem weiter oben von mir angerissenen Fall eines metastasierenden Prostata-Ca`s, der mit V.a. Appendizitis operiert wurde, das Prostata-CA nur als ND anzuerkennen, nicht zu halten.

    Dann ist ferner die ganze Diskussion in dem Post über Cholezystektomie eines Zufallsbefundes eines Gallenblasen-CA`s, wo Herr Selter genau die gegenteilige Meinung vertrat, mir einfach zu widersprüchlich und nicht nachvollziehbar.

    Zitat

    Original von Selter:
    Sie haben, da was missverstanden. Ich habe gesagt, dass die Behandlung nicht spezifisch bezüglich des CAs erfolgte (war gar nicht bekannt). Dass bei der Gallenentfernung das CA auch entfernt wird, konnte ich mir schon vorher zusammenreimen.


    http://mydrg.de.dedi694.your-server.de/apboard/thread…9804c5b9900fa#7

    Ebenfalls einen schönen Tag!

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Guten Tag,
    Entschuldigung wenn ich mich da als Internist einmische. Ich weiss nicht, ob die jetzt zitierten Fälle so ohne weiteres vergleichbar sind (Medizinisch)
    bei einm kalten Knoten gehe ich doch bis zum Beweis des Gegenteils von einem Malignom aus. Und die OP erfolgte doch wegen dem kalten Knoten - oder?

    Und bei einer Cholecystitis ist die Koinzidenz eines Malignoms eher selten, so dass das Vorgehen eher dem Vorgehen bei einer -itis und nicht dem eines Npl entspricht. Und dann ist das Ca als Zufallsbefund doch eine \"echte Überraschung\".
    Sollte man beweisen können, dass das Ca die Ursache der -itis ist, dann Ca als HD.

    Oder habe ich da was missverstanden?

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • Lieber Herr Horndasch,
    der kalte Knoten wird eben nicht wie ein Karzinom operiert, dann müsste ich ja prinzipiell immer in dieser Situation thyreoidektomieren

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Herr Finke,

    die Fälle sind wirklich nicht im vorgebrachten Sinne vergleichbar.

    Bleiben wir also mal bei dem Fall:
    Aufnahme wegen kaltem Knoten, Histo zeigt CA = CA (auch rückwirkend) ist HD.
    Wideraufnahme mit gleicher DRG innerhalb der OGV = Fallzusammenführung, weil keine Ausnahme.

    Wenn Sie den Fall (oder vergleichbaren) über das SG klären lassen, sind wir auf das Urteil gespannt. Ich würde aber nicht wirklich dazu raten.

  • Liebes Forum,

    wie würde man im Falle einer Hemithyreoidektomie nach vorausgegangener Hemithyreoidektomie der Gegenseite vor 6 Jahren kodieren? :S

    Bei SD-Resektion wie auch Thyreoidektomie ist die Reexploration vorgesehen, bei 5-061 aber nicht - also hier 5-061.0 + 5-983. Aber wer erklärt mir die Logik?

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]