postoperative Mobilitätsstörungen

  • Liebes Forum,
    ich habe bei Arztbriefen eines Geriatriezentrums - wo wir unsere Post ACVB Patienten teilweise hinlegen, den Code M96.8 postoperative Mobilitätsstörung jetzt häufig gelesen, der wäre auf grund seines PCCL auch für uns interessant. Kann dieser ohne weiteres bei schwer zu mobilisierenden - z.B. Rollator etc - Patienten postoperativ kodiert werden
    Danke für die Antwort im Vorraus

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von vosue:
    den Code M96.8 postoperative Mobilitätsstörung jetzt häufig gelesen, der


    Hallo,

    gemäß Klartext ICD10 GM2004 halte ich diese Kodierung für nicht zutreffend, bzw. neige fast dazu, hier illegales „gaming“ zu vermuten.


    M96.- Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    Exkl.: Arthritis nach intestinalem Bypass ( M02.0- ) Krankheiten in Verbindung mit Osteoporose ( M80-M81 ) Vorhandensein funktioneller Implantate und sonstiger Geräte ( Z95-Z97 )

    Gruß

    E Rembs

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich würde diesen Kode doch eher restriktiv benutzen. Es ist normal, dass Patienten nach einer OP Mobilitätsstörungen haben, gemessen an Ihrer \"Ausgangsmobilität\".
    Der offizielle Text M96.8 lautet nicht \"postoperative Mobilitätsstörung\", sondern \"Sonstige Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems nach medizinischen Maßnahmen\" und zusätzlich weiter ergänzend \"Instabilität eines Gelenkes nach Entfernen einer Gelenkprothese\".

    Sie müssen also anhand Ihrer Dokumentation nachweisen, dass in diesen Fällen eine über das normale Maß hinaus gehende Mobilitätsstörung vorliegt, die auch eine über den normalen Bereich hinausgehende zusätzliche Betreuung erfordert (fragen Sie bitte nicht nach der allgemein gültigen Definition für \"normal\"). Ob da ein Rollator ausreichend ist, kann ich Ihnen nicht verbindlich zusagen (kann keiner). Hier befinden wir uns dann genau in der Situation, die wir ja \"allways and everywere\" haben: Es ist gewollt, dass solche Diskussionen vor Ort ausgefochten werden. Die offiziellen Instanzen mit Ihren organisatorischen Untergruppen (z.B. Selbstverwaltung, InEK, ...) können/wollen/dürfen nicht zu diesen Problemen allgemeingültig Stellung beziehen (ich erinnere hier nur nebensächlich an die Diskussion \"Hypokaliämie\"). Es wird auf der Ebene KH/Kasse/MDK ausgefochten und hier ist ja regelhaft die Argumentationsführung konträr.
    Irgendwann gibt einer nach (hier schiebt sich der MDK nicht wirklich in den Vordergrund) oder man geht vor das Sozialgericht. Die Etablierung der \"Schlichtungsstellen\" scheint ja noch nicht so vorangetrieben zu sein. Mir sind jedenfalls keine offiziell geschlichteten Fälle bekannt.

    Haben Sie jetzt Ihre Antwort? Eher nicht?
    Reihen Sie sich ein in die Schlange: Viele konkrete Fragen, wenig konkrete Antworten. Das macht nicht jedem Spaß und ist teilweise demotivierend, vor allem wenn man die in diese Streitereien investierte Zeit betrachtet.

    Wir stehen natürlich noch am Anfang und selbstverständlich bedeutet das anfängliche Schwierigkeiten. Ich würde mir nur ein paar mehr prinzipielle Klarstellungen wünschen. Mal schaun, was uns die DKR 2005 bringen werden.

    Ich weiß, das ich bei diesem Thema etwas in die Breite gegangen bin....

  • Hallo Herr VOSUE,

    Die M96.8 bedeutet tatsächlich ganz etwas anderes, das haben die anderen beiden Beiträge klar aufgezeigt.

    Seit dem 1.1.2004 haben Sie die Möglichkeit, die Motilität und nicht nur die mit dem Barthel-/FIM-Index wertfrei zu codieren (ICD-10-GM-Version 2004 Kapitel \"U\". Was was ist, ist in meiner ICD-Version ganz am Ende des Buches abgedruckt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin