HD bei Vorbereitung zur Nierentransplantation

  • Guten Morgen zusammen,

    ich möchte an dieser Stelle auf den Aspekt der Vorbereitung auf eine Nierentransplantation zurück kommen. Ich hatte schon an anderer Stelle die Thematik aufgegriffen, ist aber dort wohl nicht vermutet worden.

    Unser Haus führt die notwendigen Voruntersuchungen stationär durch, die Transplantation wird aber in einem anderen KH durchgeführt. Der MDK fordert die Kodierung der HD Z51.4 - Vorbereitung auf eine nachfolgende Behandlung, die in die DRG Z65Z - Beschwerden, Symptome, andere Anomalien und Nachbehandlung führt.

    Die Kategorien Z40-54 dienen laut Hinweis im ICD-Katalog der Angabe eines Betreuungszustandes. Hier wurden im konkreten Fall u.a. eine Single-Photon-Emissionscomputertomographie des Herzens, eine Herzkatheteruntersuchung und andere Voruntersuchungen durchgeführt. Wir haben die N18.0 als HD kodiert! Habe in den DKR u. Kodierleitfaden Nephro keine eindeutige Aussage bzgl. der HD-Vergabe gefunden. Kann jemand aus dem Forum helfen?

    2. Frage: Darf der OPS 1-920.00 kodiert werden?

    Vielen Dank schon jetzt an alle, die auf meine Fragestellung eingehen werden.

    Viele Grüße aus dem tief verschneiten Sauerland
    Zymotic

    :d_gutefrage:

  • Guten Morgen, zymotic,

    vielleicht kann ich Ihnen in etwa helfen. Bis Ende 2004 haben wir Z51.4 als HD für reine Evaluationsaufenthalte vor (Leber-)transplantation bei Patienten mit primärem hepatocellulären Ca. verwendet. Dadurch konnten die für die gesamte Diagnostik teilweise notwendigen Wiederholungsaufenthalte ohne Beanstandung zusammengeführt werden.

    Ab 2005 ist durch die neuen Kodiermöglichkeiten Z75.2- und 1-920.-- eine völlig neue Situation entstanden. Zunächst ist der unspezifische Code Z51.4 durch Z75.2- obsolet. Wenn Sie alle Möglichkeiten mit Z75.2- durchspielen, werden Sie feststellen, dass diese Angabe nur als Nebendiagnose zu einer entsprechenden Grunderkrankung in Verbindung mit 1-920.-- in die sinngemäß richtige A..-DRG einmündet.

    Wie Frau Dr. XY von DIMDI mir in einer Stellungnahme zu den Hinweisen unter 1-920.-- mitteilte, bleibt es dabei, dass dieser Code nur ein einziges Mal verwendet werden darf, so dass mehrere Fälle mehrere Basis-DRGs auslösen müssen- eine Zusammenlegung ist nun nicht mehr möglich, da - und dies ist bemerkenswert- ein nagelneuer und noch nicht einzuschätzender Code 1-920 allein die Eingruppierung steuert.

    Unbedingt müssen Sie auch noch (s. Website DIMDI) die Dringlichkeit der Transplantation nach dem Schema bei Lebertransplantationen (T2, T3..) angeben.

    Gruß murx

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von murx:
    ... werden Sie feststellen, dass diese Angabe nur als Nebendiagnose zu einer entsprechenden Grunderkrankung in Verbindung mit 1-920.-- in die sinngemäß richtige A..-DRG einmündet.

    ... so dass mehrere Fälle mehrere Basis-DRGs auslösen müssen- eine Zusammenlegung ist nun nicht mehr möglich, da - und dies ist bemerkenswert- ein nagelneuer und noch nicht einzuschätzender Code 1-920 allein die Eingruppierung steuert.

    Guten Morgen murx,

    ich muss sagen, dass ich das alles nicht so recht nachvollziehen kann.

    Können Sie mal ein kodiertes Beispiel (Grunderkrankung, Z75.2-, 1.920.-- geben, wo dann die A...-DRG getroffen wird?

    Wieso steuert 1-920.-- allein die Eingruppierung? Ein Beispiel hierfür wäre hilfreich.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Guten Morgen, Herr Selter,

    gern gebe ich ein Beispiel aus meiner Kodierpraxis:

    HD: C22.0
    ND: K74.6....
    ND Z75.23 T3-Meldung, nicht als HD verwendbar!

    OPS: 1-924.24
    ....alles Mögliche

    DRG: A64Z

    Bei Weglassen des OPS ergäbe sich H.., z.B. H61- oder eine Partition O/M aus MDC 07 je nachdem.

    Näheres über die Eingruppierung(en) ist dem DRG-Handbuch zu entnehmen.

    Gruß murx

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag murx,

    danke für das Beispiel.

    Kleiner Hinweis auf kleinen Vertipper:

    Zitat

    Original von murx:
    OPS: 1-924.24


    Sie meinten natürlich die 1-920.24.

    Es war die Ausschließlichkeit der Aussage, dass 1-920.-- einzig die DRG triggert, die ich nicht nachvollziehen kann.

    Anderes Beispiel:

    C64 und/oder N18.9, Z75.21, 1-920.00

    Hier (und auch in ähnlichen Fällen) spielt die Prozedur keine Rolle. Getriggert wird die A...-DRG durch 1-920.2-

    Vielen Dank auch für den Hinweis auf das Definitionshandbuch :d_zwinker:.

  • Ok, Herr Selter,

    ein Code aus 1-920.-- ist zwingende Voraussetzung dafür, dass man überhaupt in einer entsprechenden Evaluations-DRG landen kann. Ich wollte nicht behaupten, dass dabei in jedem Fall das aus Kliniksicht gewünschte Ergebnis herauskommt.

    Nochmal Ihre Notiz im Klartext für alle: \"Belohnt\" wird nur die Aufnahme in eine entsprechende Warteliste, alles andere führt bei u.U. vergleichbarem Aufwand nicht zur Evaluationsvergütung (siehe Ihr Beispiel mit 1-920.00). Gleiches gilt auch für Reevaluationen.

    Wie uns das INEK dieses offiziell erklärt, weiß ich leider nicht bestimmt.
    Man bräuchte Beziehungen.

    Gruß murx

  • Guten Abend murx,
    guten Abend Hr. Selter,

    herzlichen Dank für Ihre hilfreichen Hinweise! Wenn ich das jetzt zusammenfasse, würde das also für 2004 bedeuten, dass der MDK mit seiner Behauptung die Z51.4 muss HD sein, recht hat und wir damit in einer im Hinblick auf den betriebenen Aufwand schlecht bewerteten DRG \"landen\"?!-
    :erschreck:

    Für 2005 gilt dann:
    HD N18.0
    ND Z75,23
    OPS 1.920.20 u.a.
    DRG A66Z

    Die A66Z steht in der Anlage 3 als gesondert zu vereinbaren! Gibt es die Möglichkeit der Abrechnung von 600 €/Tag, wenn die DRG noch nicht vereinbart ist, auch weiterhin - analog zu 2004?

    Viele Grüße und einen schönen Abend wünscht
    Zymotic

  • Hallo, zymotic,

    Z51.4 ist dann HD (2004), wenn der Aufenthalt ausschließlich der Transplantationsvorbereitung diente, sonst können Sie selbstverständlich andere Möglichkeiten in Betracht ziehen und auch begründen.

    Bis zum Abschluss Ihres neuen Budgets können Sie weiterhin einen früher vereinbarten Einheitssatz ansetzen; es erfolgt dann später eine Verrechnung entsprechend Ihrer neuen DRG.

    Spannend ist m.E. die Frage, was alles in solch einer Evaluation enthalten ist (sein soll), hier sind bestimmt noch die wenigsten Aktendeckel geschlossen und Transparenz nicht gegeben.

    Gruß murx