Verdachtsdiagnosen

  • Hallo liebes Forum,
    hatte folgenden Fall: Die stationäre Aufnahme des Pat.erfolgt aufgrund akuter Dyspnoe. Bei V.a. Lungenembolie wird eine entsprechende Therapie begonnen. Im CT wird eine zentrale Lungenembolie ausgeschlossen. Bei jedoch Verdacht auf älteren kleinen embolien wird die Therapie weitergeführt. Kann ich hier die Verdachtsdiagnosendefinition trotzdem anwenden (ausgeschlossene Diagnosen dürfen ja nicht kodiert werden) ??
    Danke im voraus auf Antworten.

    Grüße
    ag

  • Hallo ag,

    bin zwar nur Pädiater, also naturgemäß nicht oft mit solcher Problematik befasst, aber in der Kinderheilkunde haben wir natürlich oft mit Verdachtsdiagnosen zu tun. Im beschriebenen Fall würde ich entsprechend DKR D008b (Verdachtsdiagnosen im Sinne dieser Kodierrichtlinie sind Diagnosen, die am Ende eines stationären Aufenthaltes weder sicher bestätigt noch sicher ausgeschlossen sind. (...) Wenn eine Behandlung eingeleitet wurde und die Untersuchungsergebnisse nicht eindeutig waren, ist die Verdachtsdiagnose zu kodieren.

    Entscheidend scheint mir zu sein, dass die kleineren peripheren Embolien eben nicht sicher ausgeschlossen worden sind und eine Behandlung eingeleitet wurde.

    Aus dem heute verregneten Westfalen

    grüßt H. Staender :baby:
    Oberarzt Pädiatrie

  • Trotz der Frage, warum vermutlich als \"älter\" einzustufunde
    Lungenembolien erst später eine akute Symptomatik verursachen,
    denke ich auch, dass hier die HD die Lungenembolie ist, wenn auch
    womöglich die Ursache der akuten Dyspnoe gar nicht dieser
    ältere Befund war. Das ist jedoch ohnehin nur vom akademischen
    Interesse.
    Gruß