Wiederaufnahme am gleichen Tag

  • Liebes Forum,

    eine metastasierte CA Pat. wurde mit Oberbauchschmerzen als Notfall am 13.05.05 um 1:20 stationär aufgenommen die Entlassung erfolgte am gleichen Tag um 12:50. diagnosen : Magenschmerzen, keine Temperatur, Oberbauchschmerzen nach rechts ausstrahlend. Schmerztherapie mit Boskopaninfusion.

    Wiederaufnahme am gleichen Tag 18:39 mit einer Einweisung vom Arzt Einweisungsdiagnose: Supileus
    aufnahmediagnosen:C50.8, C78.6, Z90.1, C79.6, Z88.1, K56.6
    Entlassung am 17..05.05

    Der erste Aufenthalt wurde in eine J62A der zweite in die J62B eingruppiert. Beide DRGs \"Ausnahme von einer Wiederaufnahme\".

    Unser Haus hat beide DRGs abgerechnet. Die Abrechnungsregeln wurden eingehalten.
    Die Kasse ist leider anderer Meinung.
    Wie würden Sie die Abrechnung sehen.
    Für Rückmeldungen bin ich sehr dankbar.

    Viele Grüße aus dem sonnigen Norden

    Lucy Kulinski

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    zuerst verstehe ich die DRG-Zuordnungen nicht. Im 1. Aufenthalt wurden augenscheinlich nur die Schmerzen behandelt. Hier ist dann nicht das CA als HD zu nennen. Wie es im 2. Fall aussieht, kann man mit den vorliegenden Informationen nicht sagen. Allerdings sieht es doch auch hier so aus, als sei die HD nicht korrekt.

    Sie müssen die Fälle wohl genauer beschreiben.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Fr. Kulinski,

    ich stimme dem Beitrag von Herrn Selter zu. Ergänzend möchte ich darauf hinweisen, daß hier allem Anschein nach der zweite Aufenthalt ( Subileus ) höchstwahrscheinlich als \"Komplikation im Zusammenhang mit der durchgeführten Leistung\" des ersten Aufenthaltes ( Bauchschmerzen, symptomatisch behandelt, Diagnostik durchgeführt ? -> Subileus noch am selben Tag ? ) zu werten sein wird. Es wäre dann trotzdem eine Fallzusammenführung durchzuführen, da die von Ihnen erwähnte Ausnahmeregelung für diesen Fall ( WA wg. Komplikation ) keine Anwendung findet.

    Letztlich läßt sich Ihre Frage ohne genauere Informationen zu beiden Fällen ( Welche Diagnostik, abschließende Diagnose, (Sub- )Ileus bestätigt ? Welche Therapie ? etc. ) allerdings nicht abschließend beantworten.

    Mit freundlichen Grüßen,

    M. Ziebart

  • Hallo zusammen,

    auch hier würden wir den 1. Fall wieder aufmachen, d.h. die Entlassung rückgängig machen und den Fall weiter führen und den 2. Fall stornieren.

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag gk,

    es gibt für die Fallzusammenlegung die bekannten Regeln, diese sind zu befolgen. Hier gilt es aber erst mal ein paar offene Fragen zu klären. Erst dann kann man entscheiden, welche DRGs überhaupt getroffen werden und danach die Frage einer möglichen Fallzusammenlegung beantworten (first things first).
    Allerdings sieht es hier doch eher so aus, als wäre es ein Fall mit der HD \"Grund für Subileus\". Ich vermute hier auch die Komplikationskomponente.

  • Hallo Herr Selter,

    nichts gegen Ihr Vorgehen bzw. Ihren Vorschlag. Das technische kommt natürlich erst nach der Klärung bzw. dem organisatorischen Vorgehen. Ich wundere mich aber manchmal über solche Fälle bzw. die beteiligten und agierenden Personen. Im Dezember 1973 lag ich morgens auch mit ähnlicher Symptomatik im KKH Tuttlingen und wurde untersucht auf Magendurchbruch, Galle usw, bekam dann Buscopan i.v. Der Arzt meinte, es sei wahrscheinlich doch nur eine verklemmte Blähung, ließ mich aber nach Besserung innerhalb von wenigen Minuten doch nicht nach Hause gehen, obwohl ich an diesem Tag eine Reise antreten wollte.

    Für mich wäre das ERSTE also weiterhin, Patienten nicht vorschnell zu entlassen, wenn eine unklare Situation bezüglich der Symptome oder Krankheit besteht.

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.