Vorschlagsverfahren 2006 + 2007 beim INEK und DIMDI

  • Liebes Forum,

    laut INEK ist eine Veröffentlichung der Zustimmung/Ablehnung zu den im Mai veröffentlichten Vorschlägen nicht vorgesehen, lediglich ein Bescheid an Antragsteller. Von DIMDI ist diesbezüglich gar nichts zu hören.

    Wie ist die geschätzte Meinung des Forums zu diesem Thema?
    Soll das Vorschlagswesen nur für einige Engagierte oder für alle DRG-Interessenten transparent sein? Wie ist die Vorgehensweise für 2007?

    Hoffe auf Diskussion, mfG murx

  • Liebe Frau Murx (?),

    Sie beschreiben einen Vorgang, der seit Beginn des Vorschlagsverfahrens (2003) genau so funktioniert.

    Es hat bislang noch in keinem Jahr eine Gesamtpublikation der Vorschlagsumsetzungen gegeben.Sie verweisen wohl auf die Exceltabelle, die in schöner Übersicht das Vorschlagsverfahren (ohne den Ausgang) zusammenfasst.

    Die einzelnen Antragsteller wurden sowohl vom DIMDI als auch vom Inek über die Umsetzung ihrer Vorschläge informiert (nicht aufwendig formatiert).

    Dies erfolgte bislang rückblickend im Frühjahr des jeweiligen DRG-Jahres (also bereits im Zeitfenster des nächsten, folgenden Vorschlagsverfahrens).

    Ab 2005 (für 2006) erfolgt eine Mitteilung an den Eingeber nur, wenn er seine Vorschläge bis 28.2.2005 eingereicht hat. Bei Einsendung zum 31.3 entfällt diese.

    Hier liegt nach meiner Einschätzung ein erhebliches Zeitproblem vor und ich finde nicht,daß die Umsetzungen aller Vorschläge gesondert und tabellarisch -mit dem verbundenem Mehraufwand -veröffentlicht werden muessen.

    Vielmehr wünschte ich mir, das seitens des Inek mehr \"MAN/Woman-Power\" für die Überarbeitung des DRG-Kataloges vorhanden wäre, um die - sicherlich gute Arbeit- weiter anschieben zu können. Die Komplexizität des Kataloges und der noch möglichen Fehlabbildungen wird allgemein- denke ich- eher noch unterschätzt.

    Desweiteren wird, gerade über dieses Forum, soviel Information in überarbeiteter Form durch Kollegen angeboten, das mir eine aufwändige Suche nach einer Vorschlagsumsetzung \"zwischendurch\" eher aufzeigt, wie gut es uns hier geht. :roll:

    Im Kern allerdings muss ich Ihnen Recht geben, werde die \"Schnittstelle my-drg / Fachkommission DRG BÄK/AWMF\" zur verbesserten Informationsübermittlung beim nächsten Treffen ansprechen.

    P.S. Nach offiz. Angabe wurden ca. 15 % der Vorschläge in irgendeiner Weise umgesetzt. Das Gremium , welches die ärztliche Mitwirkung im Vorschlagsverfahren repräsentiert (neben der Medizinprodukteindustrie, Pflegerat, etc....)ist die ständige Fachkommission DRG der Bundesärztekammer/AWMF, welche mehrfach jährlich tagt und die Vorschläge der ca 140(?) Fachgesellschaften zu koordinieren versucht.

    Desweiteren - und das müssen sie doch verstehen- ist ein jährliche DRG-Update natürlich auch ein gern gesehenes Zubrot für Infodienstleister in diesem Sektor.

    :i_baeh:


    für rückfragen gerne :)

    Der- immer noch - exraucher (Monat 4)

    Mitglied ständige Fachkommission DRG-BÄK/AWMF

  • Hallo Exraucher,

    auch wenn ich gern Spaß verstehe, habe ich nun ein Problem, denn leider kann ich Sie nicht ganz zuordnen.

    Als Klinikangestellte an der \"Front\" beobachte ich nun schon seit geraumer Zeit, dass bei den jährlichen Updates einige Veränderungen zu beobachten sind, die aufgrund von Einflüssen verschiedener Lobbies, Vorabkalkulationen etc. etc. entstanden sind, während andere Vorschläge schlicht untergehen. Man fragt sich dann, ob Wiederholungen sinnvoll sind.

    Gerade deswegen wäre es m.E. ganz dringend, dass nicht nur die Vorschläge, sondern auch die Ergebnisse kompakt und öffentlich bekannt werden, sowohl bei INEK als auch bei DIMDI. Mit ausführlichen Begründungen bei Einzelversand rechnet ja sowieso niemand.

    Ein kleines Beispiel eines Vorschlags, der nicht angenommen wurde, aber sehr sinnvoll wäre: Es wurde angeregt, dass bei Sekundärdiagnosen (Stern) die Manifestation eher die Eingruppierung beeinflussen sollte als die Grunderkrankung (Kreuz). Diese Vorgehensweise wurde bei den Komplikationen ab 2005 verwirklicht, bei anderen, z.B. neurologischen Erkrankungen, nicht. Laut Angaben von Herrn Selter an anderer Stelle wurde diese \"Reform\" auf die ICD 11 vertagt, was hat das mit den G-DRG direkt zu tun? Warum gelten hier ganz unterschiedliche Maßstäbe? Es müsste doch softwaretechnisch möglich sein, für die Sekundärdiagnosen eine Lösung zu finden usw. usw.

    Was meinen andere Teilnehmer?

    Gruß, die Murxerin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    nur kurz zur Klarstellung:
    Ich habe an anderer Stelle erwähnt, dass es Bestrebungen/Überlegungen gibt, die +/*-Systematik mit der nächsten ICD-Version abzuschaffen. Inwiefern das möglich oder zu erwarten ist, kann zur Zeit aber keiner mit Sicherheit sagen.
    Ich kann auf sie verzichten......

    Nebenbemerkung: Die Manifestationen bestimmen auch die DRGs, so z.B. beim Diabetes. Hier wird allerdings die DRG-relevante Manifestation über die 4. Stelle des +-Kodes abgefragt und nicht über den *-Kode.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo nochmal Frau \"Muxerin\", hallo Dirk,

    natuerlich möchte ich zugeordnet werden können:

    Ich komme genau so von der Front wie Sie (DRG/QS-Koordinator einer BG-Uniklinik- so etwas wie ein abgespeckter Medcontroller-).

    Über unsere Fachgesellschaften (Plastische Chirurgie) arbeiten wir in der besagten Fachkommission mit.

    Der Großteil meiner antwort war durchaus ernst gemeint, so daß ich gar nicht soviel spass produzieren wollte...

    \"Nichts desto Trotz\" werde ich, wie bereits gesagt, über die Fachkommission bzw. über das Inek ihren durchaus sinnvollen-TRANSPARENZ- vorschlag vortragen).Das wurde wahrscheinlich schon früher getan, aber wie heisst es so schoen:

    Steter Tropfen höhlt den Stein :)

    an dirk:

    Die Auflösung der Kreuz-Sternnotation würde auch ich als sinnvolle \"Verschlankung\" des Systems empfinden. Dringender als das ersehne ich mir allerdings die deutsche Neubewertung der CCL-Listen (für 2006 wieder nichts ausser kleinen Korrekturen wie F17.2 etc.)


    Liebe Grüsse aus bochum:)

  • Liebe Kollegen,

    Sie haben mich wohl ganz genau erkannt, dass ich bei meinem Tagesgeschäft über Art und (Un-)Sinn mancher Regelung ganz schön \"muxe\".

    Daher freue ich mich, dass es das mydrg-Forum gibt, wo man sich austauschen und feststellen kann, dass man oft in der Beurteilung gar nicht weit voneinander entfernt ist.

    Eine kleine Ergänzung: Es mag zwar richtig sein, dass bei einer Hauptdiagnose aus E10-E14 die Manifestation bereits im Kreuzcode \"verpackt\" ist, bei anderen Erkrankungen (Demenzen z.B.) trifft dies jedoch so nicht zu.

    Hier gibt es geradezu blütenweiße Schimmel bei der Kombination, wo der Sekundärcode bereits eindeutig wäre (Alzheimer...). Fällt das bei DIMDI eigentlich nicht - ganz unabhängig von späteren Eingruppierungen - als peinlich auf?

    Unser eigentliches Thema war aber die Transparenz der Weiterentwicklung.
    Hier sehe ich schwarz, wenn das Engagement der vielen ohne Konsequenz bleibt und Entscheidungen hinter verschlossenen Türen fallen.

    Gruß murx

  • Hallo,

    mich stört, dass an alten Vorschlägen, an denen der knappen Zeit wegen nicht gearbeitet wurde, nicht weiter gearbeitet wird. Jedes Jahr ein neues, altes Spiel. Das ist lästig und kostet einfach zuviel Zeit. Soweit ich ersehen konnte, gibt es zwar ein Verfahren für das Jahr der neuen Vorschläge, aber keines, das solche Vorschläge über das Vorschlagsjahr hinaus verfolgt. Das ist noch weit untransparenter. Das bedeutet letztendlich, dass alles, was nicht in dem Zeitplan von ca. 3-4 Monaten abzuarbeiten ist, einfach herunterfällt.

    Gruß aus Bad Wildungen
    bdomurath

    B.D.