Radiusfraktur bei Synkope

  • Hallo Forum,
    ich bin mir nicht im klaren, welche Hauptdiagnose ich folgenden Fall korrekt kodiere:

    Patientin mit Treppensturz, Verdacht auf Synkope. Schädelprellung + Radiusfraktur, Knieprellung. Kein Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerz, GCS 15

    Aufnahme zur Überwachung, wegen unklarer Neurologie 2x CCT (unauffällig), Synkopendiagnostik

    Am 5. Tag Radiusverplattung.

    HD Radiusfraktur <-> Synkope?

    Mit Synkope gibt es natürlich eine Fehler-DRG, bei alleiniger Radiusfraktur wäre die Patientin aber nicht primär aufgenommen worden.

    In den DKR bin ich auch nicht fündig geworden - hat jemand eine Idee?

    Viele Grüße aus dem verschneiten Allgäu

    Mathias Finke

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo Herr Finke,

    in den DKR steht, dass die Hauptdiagnose diejenige ist, die für die Aufnahme ins Krankenhaus verantwortlich ist. Wie Sie selber ausgeführt haben, war für die Radiusfraktur eine stationäre Versorgung nicht notwendig. Als Hauptdiagnose würde ich daher die Synkope wählen. Die Kassenanfrage wird bei einer Fehler-DRG vermutlich nicht lange auf sich warten lassen. Wenn die Aufnahme für beide Krankheiten notwendig war, können Sie, ebenfalls DKR konform,diejenige Diagnose auswählen, die die meisten Resourcen verbraucht hat. Da müssen Sie dann gut argumentieren, welchen Aufwand Sie hatten.

    Mit freundlichen Grüßen

    A. Bauer

  • Hallo Forum,
    eine Radiusfraktur, distal, Extensionsfraktur wurde mit
    5-790.k6 kodiert.
    1.) Die Reposition fand offen statt, nicht geschlossen.
    Ich meine, hier müsste 5-793.k6 kodiert werden.
    Stimmt das?

    Gruß,
    B. Schrader

  • Hallo die Herren Finke und Schrader,

    eine Radiusfraktur würde ich mir nicht ambulant verplatten lassen (wenn die Verplattung mit einer winkelstabilen Platte offen geschah, käme die 5-793.k6 für die einfache Fraktur in Frage, wenn sie aber über lediglich kleine Inzisionen wobei die Platte gleichsam unter den Hautbrücken ohne Sicht auf die Fraktur hindurch geschoben wurde, also gedeckt durchgeführt wurde, ist die 5-790.k6 korrekt). Also bestand meines Erachtens auch für diese Diagnose die Berechtigung zu einer stationären Aufnahme.

    Allein die Angabe, dass die Versorgung der Radiusfraktur erst am 5. Tag geschah, sagt mir, dass die Patientin primär nicht op-fähig war.

    Im Endeffekt haben Sie tatsächlich alle Möglichkeiten die Aufnahmediagnosen auf ihren jeweiligen Ressourcenverbrauch abzuklopfen, vergessen würde ich dabei dann aber auch nicht die primär vielleicht 5 Tage früher konservativ durchgeführte Frakturreposition. OP-Kosten inklusive Vorbereitung und Nachbehandlung sind mit den Liegetagen der anderen Diagnosen abzugleichen. Dann wird sich zeigen, welche Diagnose HD ist und ob es dann noch zu einer Fehler-DRG kommt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin

  • Hallo, Herr Winter,
    die Reposition geschah defintiv offen, habe noch einmal nachgelesen und somit setzte ich dann auch 5-793.k6 - macht locker 700 ,00 Euro mehr aus. :biggrin:
    Danke für den Hinweis.
    Gruß,
    B. Schrdaer