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[mark=skyblue]Hallo und Servus![/mark]
Bei vielen hundert PTA mit Stent im Jahr in unserer Angiologie ist es natürlich deletär, wenn der MDK den präinterventionellen Tag regelmäßig streicht, und darauf verweist, man hätte das im Rahmen der prästationären Abklärung machen können.
Der Erlös, der dann nach Abzug des UGVD-Abschlages übrig bleibt, deckt noch nicht mal die Stent-Kosten.
Nun ist es ja so: der Erlös im Jahre 2005 basiert auf der Kalkulation des Jahres 2003, also aus einer Zeit, in der die Erbringung einer PTA mit einem stationären Tag vor Intervention die Regel war. Die Kurzlieger dieser Kalkulation waren sicher keine Stent-Empfänger.
Und:
Es werden am präinterventionellen Tag, der laut MDK als vorstationärer gewertet werden soll, ja Leistungen erbracht, die zweifelsohne einen Aufwand gezeitigt haben. Die vom MDK nun geforderte Praxis bewirkt aber systematisch, dass diese Leistungen vom Erlösbereich DRG (und sie sind ja in die DRG-Erlöshöhe eingeflossen) in den Nicht-Erlösberich \"vorstationärer Tag\" abwandern. Das wäre ja meines Erachtens nur erlaubt, wenn die Gegenseite glaubhaft machen könnte, dass man die Erlöshöhe des um den UGVD-Abschlages geminderte DRG tatsächlich so gemessen hat, dass es sie PTA-DRG minus präoperatven Röntgen, Labor, Duplex etc ist.
Tatsächlich stellt diese reduzierte DRG jedoch etwas ganz anderes dar und wurde nach meiner Kenntnis auch nicht kalkulatoisch bestimmt, sondern pauschal; das heisst, der UGVD-Abschlag beruht nicht auf tatsächlichen Kostenbestimmungen.
Es wird sich ja in Zukunft so zeigen, dass der Erlös für die um einen Liegetag verringerte DRG steigen wird, da die Kosten sich in diesen verringerten Tagen kondensieren werden. Der MDK, bzw. die Krankenkassen nutzen also eine vorübergehende, durch Verfahrensfragen entstandene Lücke zur Erlösminderung aus.
Nun das Eigentliche: Ist eine solche Erwägung Sozialgerichtsfest? Hat jemand so etwas schon beklagt? Hat jemand eine Einschätzung hierzu? Weiss jemand, wie die UGVD-verringerte DRG kalkulatorisch zustande kam?
In Hoffnung auf reichlich Antworten
verbleibt
Dr. Christof Heun-Letsch
Diakoniekrankenhaus Mannheim
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