Gruppierungsrelevante Prozeduren

  • Hallo Kollegen,

    bei den ICD-10-Schlüsseln weiß man ja so langsam, welche Diagnosen gruppierungsrelevant sind bzw. sein können, aber wie sieht es mit den Prozeduren aus?

    Konkret:
    In unserem Haus sollen nun auf Station im SAP diejenigen Prozeduren codiert werden (geht, aber wahnsinnig umständlich...), die auf Station bzw. in den Funktionsbereichen anfallen.

    Um die Arbeit möglichst effektiv zu halten: Weiß jemand, welche dieser Prozeduren (z. B. Transfusionen, Urinkatheter legen/wechseln/entfernen, Magenspülungen, Pleurapunktionen etc.) eventuell gruppierungsrelevant sein können bzw. sind?

    Viele Grüße, vielen Dank,

    V. Blaschke

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    Dr. med. Volker Blaschke
    Arzt für Dermatologie / Allergologie
    Medizincontroller
    Herzzentrum Göttingen
    http://www.herzzentrum-goettingen.de

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    Dr. med. Volker Blaschke

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Blaschke:
    Um die Arbeit möglichst effektiv zu halten: Weiß jemand, welche dieser Prozeduren (z. B. Transfusionen, Urinkatheter legen/wechseln/entfernen, Magenspülungen, Pleurapunktionen etc.) eventuell gruppierungsrelevant sein können bzw. sind?

    Guten Tag Herr Blaschke,

    so wie ich `möglichst effektiv´ in Ihrem Post verstehe, bedeutet es, sich auf diese zu konzentrieren oder beschränken zu wollen.
    Diesem Ansinnen kann ich immer nur widersprechen, da wir alle angehalten sind, alle relevanten Prozeduren zu kodieren. Wir wollen nicht das australische System bestätigen, sondern ein deutsches aufbauen. Das funktioniert aber nur, wenn wir auch unsere Leistungen weitestgehend komplett darstellen (mit den gegebenen Möglichkeiten).

    Eine unökonomische und bedienerunfreundliche Handhabung der Kodierungspraxis ist ein Organisationsverschulden, welches nicht durch \"rationalisierte\" Kodierung kompensiert werden kann und darf.

    Diese Thema wurde schon vor längerer Zeit im Forum diskutiert, Sie finden den Thread hier.

    Als Auszug meine damals (und heute) vertretene Meinung:

    Guten Morgen die Herren,
    man darf 2 Aspekte bei der Diskussion nicht völlig vergessen:
    1. Der §301 unterscheidet nicht nach "abrechnungsrelevanten" und "nicht-abrechnungsrelevanten" Daten. Sie sind verpflichtet die durchgeführten Prozeduren zu erheben/verschlüsseln und an die Kassen weiterzuleiten.
    2. Wird in allen Krankenhäusern bei der Kodierung (egal ob OPS o. ICD) nach dem Prinzip der –wohl gemerkt australischen- Abrechnungsrelevanz verfahren, werden wir nie das G-DRG System entwickeln, sondern immer nur austalische DRGs bestätigen. Wann und wie wollen wir dann mal anhand einer Datenlage (und das sind nun mal die OPS-/ICD Ziffern) über mögliche Änderungen, Aufsplittung und ggf. neue DRGs diskutieren (im Rahmen von Casemix-Konferenzen australischen Vorbilds)?
    ...
    Als Beispiel für eine mögliche Arbeitserleichterung im Umgang mit dem OPS:
    Ich habe in Zusammenarbeit mit Ärzten aus den verschiedenen Fachrichtungen den Katalog nach den für sie relevanten (d.h. sie werden dort erbracht, egal, ob DRG-relevant oder nicht) Kodes durchforstet. Im Vorfeld hatte ich schon die offensichtlich fachabteilungsfremden Prozeduren eliminiert. Die außerhalb des OPs durchgeführten Prozeduren ließen sich somit auf ca. 8 DIN A4 Seiten pro Fachabteilung reduzieren. Somit waren die Befürchtungen vor diesem riesigen OPS-Satz erst mal genommen und unsere Prozedurenverschlüsselung läuft. Außerdem wurden für bestimmte Prozedurenkombinationen auf Intensiv Standarts hinterlegt, die dann ggf. ergänzt werden.
    Ich freue mich schon darauf, all diese Listen bei Vorlage des neuen Katalogs erneut bearbeiten zu können....:dance2: .......

    Mit freundlichen Grüßen
    --
    D. D. Selter
    Arzt, Med. Cont. BGU-Murnau

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Sehr geehrter Herr Selter,

    vielen Dank für den Input.

    Mit freundlichen Grüßen

    V. Blaschke

    --
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    Dr. med. Volker Blaschke
    Arzt für Dermatologie / Allergologie
    Medizincontroller
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    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von Selter:

    so wie ich `möglichst effektiv´ in Ihrem Post verstehe, bedeutet es, sich auf diese zu konzentrieren oder beschränken zu wollen.
    Diesem Ansinnen kann ich immer nur widersprechen, da wir alle angehalten sind, alle relevanten Prozeduren zu kodieren.

    Mit freundlichen Grüßen
    --
    D. D. Selter
    Arzt, Med. Cont. BGU-Murnau


    Hallo Forum,hallo Herr Selter

    vielen Dank für die klaren Worte und den Hinweis auf die bereits gelaufene Diskussion !

    Kodiert wird zur Dokumentation, zur Leistungserfassung und auch zur Abrechnung!
    Und letztendlich: Entwicklung eines G-DRG Systems!

    Den selbsternannten "Nur-Abrechnungscodierern" (nicht hier im Forum vertreten!) wird es wie den prominenten miles&more Passagieren gehen, sie werden auch wieder auf den Boden zurück kommen,und können froh sein, wenn sie vorher nicht abgestürzt sind...


    Eberhard Rembs
    Bochum

  • Nun, immer schön bei den Tatsachen bleiben...

    Mit dem Erscheinen der Definitionshandbücher hat sich meine Anfrage eh erledigt.

    Mit freundlichen Grüßen

    V. Blaschke

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