Gestationsdiabetes?

Hallo Forum,
wird in diesem Fall die Diagnose Gestationsdiabetes gestellt:
Ambulanter oGTT bei 75g: 102, 09.10 h ( nach 1 Stunde ) 188, 10:10h 142.

Der orale GTT zeigt nach 1 Stunde einen grenzwertig erhöhten Glucosewert.

Aufnahme hier im KH:
Zeichen einer Hypoglykämie mit vermehrtem Zittern. BZ betrug 77 mg%.
Pat. hat in den Folgetagen eine Diabetes - Vollkost - Diät bei 12BE und 6 Mahlzeiten erhalten.
Die BZ-Werte lagen während des gesamten st. Aufenthaltes im Tagesprofil stets zwischen 70 bis 94 mg%. Bei anhaltenden subjektiven Beschwerden einer Hypoglykämie bekam die Pat. nomale Kost.

Gruß,
B. Schrader

Hallo,
schwierige Frage, man könnte sagen, man den Diabetes \"behandelt\" (Kost, BZ-Kontrollen). Aber warum hat die Pat. bei Hypoglykämie normale Kost bekommen?. Alternativ käme auch die O99.8 in Frage(Abnorme Glucose, ...) .Oder?

Gruß
K.S.

Schönen guten Tag allerseits,

das Problem ist, dass die Diagnose Gestationsdiabetes in der Regel duch die Vorsorge beim ambulant behandelnden Gynäkologen gestellt wird. Die reinen BZ oder HbA1 Werte sind bei der Entbindung dann nicht unbedingt auffällig, jedoch handelt es sich aufgrund der Diagnose um eine Risikoschwangerschaft, was natürlich auch (aber villeicht nicht ímmer mess- oder dokumentierbaren) Einfluss auf die Entbindung hat.

Also vielleicht helfen hier Unterlagen aus der ambulanten Betreuung weiter. Es gibt auch eine Leitlinie \"Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes (GDM)\", vielleicht finden sich darin hilfreiche Erkenntnisse.

Ich wünsche noch einen schönen Tag,

Herzlichen Dank allerseits.
Gruß,
B. Schrader

Liebe Kolleg(inn)en, hallo Herr Schaffert.
Ich hatte heute eine Diaskussion mit dem MDK-Bayern, dass die O24.4 bei postpartal (OGTT) festgestelltem Gestationsdiabetes aufgrund fetaler Makrosomie nicht als Neben- oder Hauptdiagnose kodierbar ist, da die Feststellung nicht zu einer Therapie bzw. einem Ressourcenaufwand in der Schwangerschaft geführt hat.
Ich habe dem mit folgenden Argumenten widersprochen:
1. In meiner Ausgabe ICD 10-GM steht unter der Überschrift O24.-
Diabetes mellitus in der Schwangerschaft
Inkl.: bei Geburt und im Wochenbett

2. Der Ressourcenaufwand bei postpartal festgestelltem Gestationsdiabetes besteht neben dem OGTT in der ausführlichen Beratung über Prognose, Lebensführung und Ernährungsverhalten in den teilweise stündlichen BZ-Kontrollen beim Neugeborenen um eine Hypoglykämie zu vermeiden.

3. Der Umstand, dass die Diagnose O24.4 bei der Basis-DRG O60 und der Basis-DRG O01 aufwanderhöhend ist, bedeutet nach meiner Ansicht, dass sie auch im Zusammenhang mit der Geburt kodierbar ist und nicht nur wenn eine Patientin aufgrund eines in der Schwangerschaft festgestellten Diabetes stationär betreut werden muss. (Dies sollte im Übrigen die Ausnahme sein, weil sich eine Diabeteseinstellung in der Regel auch ambulant bewerkstelligen lässt)

4.Im Report-Browser 2006 (IneK) findet sich bei den DRG O60B und O60C eine Häufigkeit der O24.4, die etwa der Inzidenz des Gestationdiabetes entspricht. Ergo ist der postpartal festgestellte Gestationsdiabetes und nicht nur die viel geringere Zahl des bereits im Verlauf der Schwangerschaft manifest gewordene Gestationsdiabetes in die Kalkulation der jeweiligen DRG eingeflossen.

Ich bitte um Diskussion! :d_gutefrage: