Femurkopfnekrose- Girdlestone Situation

  • Hallo an alle Mitstreiter, vor allem aus der orthopädischen Ecke,

    In einem Gespräch mit unseren Orthopäden bin ich vor kurzem auf ein speziell orthopädische Situation aufmerksam gemacht worden.
    Hier steht die Frage ob es da irgendwo schon Lösungen gibt oder wie andere Kliniken das kodieren.
    Die sogenannte Girdlestone Situation (Z.n. Resektion Femurkopf, ohne Implantation einer TEP, als Folge einer septischen Hüftkopfnekrose oder nach Entfernung einer infizierten Endoprothese mit dem Ziel der Ausheilung als Pseudoarthrose) war früher eine Endlösung der Behandlung im Bereich des Hüftgelenks. Jetzt wird zunehmend in einem 2. Eingriff eine TEP implantiert.
    Hier stellt sich die Frage der Hauptdiagnose.
    Die Girdlestone Situation - Z98.8 ist als HD nicht zulässig.
    In Frage kommen die Knochennekrose obwohl sie nicht mehr vorliegt; Komplikation- Infektion nach Endoprothese, liegt auch nicht mehr vor.
    Wir haben uns jetzt für die M24.85 Sonstige näher bezeichnete Gelenkschädigung entschieden, aber das Gelenk existiert ja auch nicht mehr.
    In den letztgenannten Fällen kommt man korrekterweise in die TEP DRG´s, ansonsten entsteht ja die Fehler-DRG 961Z.


    Mfg

    U. Neiser

    Uwe Neiser


  • Hallo Herr Selter,
    vielen Dank für den Link. Eigentlich wollte ich mir diese Antwort ersparen- \"sehen Sie mal unter ...\", leider habe ich trotz Suchfunktion den Thread nicht gefunden.

    Aber so ist uns ja auch geholfen.

    Mfg

    U.Neiser

    Uwe Neiser


  • Hallo nochmal an die Orthopäden,

    wie gehen andere Häuser im Bereich Hüft TEP mit der Kodierung
    M89.55 Osteolyse um?
    Der MDK geht davon aus, dass eine Osteolyse bei Lockerung der
    TEP-Pfanne immer vorliegt und somit nicht zusätzlich zu kodieren ist?

    Wie sind sonst die Erfahrungen?
    Ist die Osteolyse nur für Knochemmetastasen etc. vorgesehen?
    Laut Definition einer Osteolyse ja nicht (durch Druck, altersbedingt .. etc)

    Vielen Dank

    Uwe Neiser


  • hallo DRG Felix,

    nein zu spät sind sie nicht, aber ihr vorschlag bezieht sich auf dei Girdlestone. Wie sieht es denn mit der Osteolyse aus M89.55??

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Hallo Herr Neiser,

    wenn ich richtig verstanden habe, meinen Sie eine Osteolyse bei TEP-Lockerung, oder?
    Die gesamte Gruppe M86-M90 (Sonstige Osteopathien) hat ein Exklusivum: \"Osteopathien nach medizinischen Maßnahmen (M96.-)\"

    Damit wäre aus meiner Sicht alles gesagt!

    Viele Grüsse

    DRG Felix :sonne:

  • Hallo alle miteinander,

    Im Prinzip ist die M96.88 auf Grund des Exclusivums ja richtig, aber nur dann, wenn die Osteolyse wirklich nur eine unmittelbare TEP-Folge ist (ich würde sie dann zur T84.0 oder T84.8 je nach Ursache (.0 mechanisch – z.B. Druck; oder .8 anders) codieren (Folgezustand von etwas.

    Unsinnig finde ich den Code insofern, als nicht sicher ist, ob die Osteolyse in zwingendem Zusammenhang zur TEP zu suchen ist und auch noch derart unspezifisch ist, dass der Code in der Rückübersetzung kaum etwas aussagt. Ich benutze den Code M96.88 eigentlich meist nur dann, wenn in vorbehandeltem Gebiet eine neue Erkrankung in der zeitlichen Folge einer therapierten älteren ausbricht, ohne dass es eine Komplikation zu ersterer Erkrankung ist, sozusagen als Pendant zu den posttraumatischen T9er Codes um Folgezustandstatbestände auszudrücken und es keinen besseren Code dafür gibt.

    Die Osteolyse kann auch eine eigenständige Erkrankung sein, die dann möglicherweise sekundär die TEP-Lockerung zur Folge hat (Dann wäre nämlich statt der T84 auch an eine Z96.6 zur Osteolyse je nach Ursache zu denken). Der Möglichkeiten gibt es viele.

    Um eine derartige Konstellation eindeutig codieren zu können, bedarf es also einer klaren Kausalitätskette.

    Mit freundlichen Grüßen
    Thomas Winter
    Berlin

  • Vielen Dank an alle,

    besonders der Tip mit dem Exclusivum war sehr wichtig, habe eben nicht zwei Seiten weiter vorne nachgesehen.
    Nach Rücksprache mit den Orthopäden werden bei uns ca. 90% der TEP Wechsel mit Stabiliserung des Pfannenbereichs- Knochenersatz etc. durchgeführt.
    Ist dies eine interen Spezifik der Op- methode unserer Kollegen oder dem Patientengut geschuldet oder wie läuft das in anderen Häusern?

    Grüße von der Küste

    Uwe Neiser