Medikamentenintoxikation bei Anpassungstörung

  • Ein 17 jähriges Mädchen mit Migrationshintergrung wurde stationär mit Medikamentenintox an unsere Klinik für Kinder und Jugendmedizin überwiesen (Amitriptilin und Paracetamol). Sie hatte 2 Abschiedsbriefe geschrieben. Sie war somnolent, und wurde 2 Tage auf Intensiv überwacht. Insgesamt jedoch 9 Tage Aufenthalt, wobei unser Psychologe reichlich zu tun hatte und letzlich auch eine weite Psychotherapie bei F 43.2 empfohlen hat.
    Die KK und der MDK berufen sich -auch nach Widerspruch- auf den Resourcenverbrauch wobei die Intensivzeit höher zu bewerten sei, als die Exploration durch den Psychologen und wollen lediglich X62Z abrechenen. Ich meine allerdings, das letzlich die Psycho-problematik im Vordergrund stand.

  • Auch Ihnen ein freundliches Hallo ;-).

    Ich fürchte da hat der MDK fast recht. Nicht unbedingt bei dem Ressourcenverbrauch (den würde ich gar nicht weiter beachten), sondern bei der Wahl der HD an sich.
    Was war denn nach HD Definition die den Aufenthalt hauptsächlich veranlassend?
    Sicher die akute Med Intoxikation
    Also HD -> T50.9

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

  • Hallo WKA und herzlich willkommen im Forum,
    also was die HD angeht muss Papiertiger recht geben. Zur Einweisung und Aufnahme hat sicher die akute Medikamentenintoxikation geführt, die F-Nummer ist sicher als ND relevant. Was mich stört ist \"Die KK und der MDK berufen sich -auch nach Widerspruch- auf den Resourcenverbrauch wobei die Intensivzeit höher zu bewerten sei, als die Exploration\", also welchen Ressourcenverbrauch er für größer hält, legt meines Wissens laut DKR immer noch der behandelnde Arzt fest und nicht der MDK oder gar die KK.-> \"Nur in diesem Fall ist vom behandelnden Arzt diejenige auszuwählen, die für Untersuchung und/oder Behandlung die meisten Ressourcen verbraucht hat.\"
    MfG findus

    MfG findus

  • Danke fürs freundliche Wilkommen und die Antworten.
    Tatsächlich schreibt die KK:

    Selbst bei konkurrierenden Diagnosen war der Resourcenverbrauch zur Behgandlung der Intoxikation höher zu bewerten als die Exploration durch den Psychologen.

    Mein Gedanke war: damit ist die Gleichwertigkeit der Diagnosen anerkannt.
    Zumindest bestand doch die F-Diagnose bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme
    und hat retrospeektiv die Länge der Behandlung und den zusätzlich Aufwand
    der Psycho-Diagnostik (und Trherapieeinleitung) verursacht.

    Lohnt sich hier der Aufwand des Klageweges?

    Gruß

    Wilhelm Kampmann

  • Guten Tag,
    auch bin immer wieder erstaunt, welch tiefen Einblick manche MDK-Gutacher in unsere hausinternen Kostenrechnungen haben, da sie vom fernen Schreibtisch aus den Ressourcenverbrauch im KH beurteilen können.
    :i_respekt:

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch