Sepsis oder Komplikation nach medizin. Maßnahmen ?

  • Lieber MC Sven,

    das erinnert stark an den Fall, den die praktische Suchfunktion liefert http://dedi694.your-server.de/mydrgj/apboard…sepost=Sepsis#0 (von Mc Sven!)

    Zitat

    Die einschlägig bekannte DKR \"Störungen nach med. Maßnahmen\" fordert die spezifischste Kodierung bezüglich der aus der med. Maßnahme resultierenden Erkrankung/Störung. Das ist hier dann Sepsis und nicht eine nicht näher bezeichnete Komplikation.


    Verwirrend finde ich in diesem Zusammenhang lediglich die Anmerkung unter A41.

    Zitat

    Soll das Vorliegen einer Sepsis als Komplikation nach ... Eingriff oder Impfung angegeben werden, sind die Schlüsselnummern T80.2, T81.4 und T88.0 zu beachten

    Was heißt denn beachten - nehmen oder nicht nehmen, HD o. ND????

    Kleiner Tip:

    Wie in den Forumshinweisen http://dedi694.your-server.de/mydrgj/apboard/thread.php?id=7134 ausgeführt, liefert eine prägnante Überschrift die meisten Antworten!

    Anmerkung Selter:
    Ich habe den anderen Thread gelöscht und den Post hierher verschoben.

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Guten Morgen liebe Gemeinde,


    ich hatte gestern dieses Thema schon einmal eingefügt, jedoch hat Herr Dr.Finke mir mal wieder die Nutzungshinweise ins Gedächtnis zurückgerufen und ich stelle meine frage mit neuer Überschrift erneut ins Forum...
    Folgender Sachverhalt:

    Junger mann, 40 Jahre
    Stationär vom 04.09. bis 12.09.06
    Voraufenthalt bis 01.09.06 in derselben Klinik. Bei Entlassung Fieberfreiheit, aber leicht verdickter und geröteter Unterarm im Sinne einer Thrombophlebitis nach venösem Zugang. Zunehmende Verschlechterung des lokalbefundes sowie erneut Fieber einen Tag nach Entlassung. bei Aufnahme massive Schwellung des Armes mit schwerer Umgebungsentzündung mit beginnendem Kompartment-Syndrom. Duplexsonografisch Phlebitis der V. cephalica. In der Blutkultur nachweis von Staph.aureus. Zusätzlich röntgenologisch Bild einer Pneumonie. Antibiotische Therapie --> deutliche Besserung.
    Bei Aufnahme waren die kriterien einer Sepsis erfüllt.

    Unser Haus kodiert die DRG T60E : HD:A41.0 ND:R65.0,E86,I80.9,J15.2,M71.12,M71.13,R09.1,T79.6

    MDK will: DRG T64Z bei HD:T80.2 und ND:B95.6,J15.2,M71.12,T79.6,R65.0


    Was ist richtig ????

    Vielen Dank für Eure Antworten....

    :sterne: [glow=#FF0000,3]MC Sven[/glow]

  • Hallo McSvan,

    so ganz kann ich Ihre Kodierung nicht nachvollziehen.
    Aus dem beschriebenen Fakten geht weder eine infektiöse Bursitis (M71.13) noch die R09.1 Pleuritis hervor. Ändert aber nichts an der DRG.
    Warum war der Patient den vorher im KH. Beginnendes Kompartment? aber doch nicht durch die Phlebitis. Soweit ich mich an die Venen des Unterarmes erinnere liegt die Cephalica subcutan, also in keinem Kompartment.
    Wo kommt das den her? Trauma vorher?
    Das spielt aber ja auch keine Rolle fürs Problem.

    Der MDK geht also von der Infektion nach Infusion.. aus.
    Ja warum?
    Wenn die Sepsis-Kriterien bei Aufnahme erfüllt waren, welche? für 2006 oder 2007, dann würde ich auch die Sepsis kodieren. Hier schreibt selbst der MDK in der Kodierempfehlung Nr. 27 Ätiologie vor Manifestation gilt nur im Kreuz Stern System. Sepsis lag vor und ist nach retrospektiver Analyse als Grund für die stat. Aufnahme anzusehen.
    Aber wird das keine Fallzusammenlegung wegen Komplikationen?

    Mfg

    Uwe Neiser


  • Guten Morgen McSven,

    die DKR (2006) sagt dazu (D002d)

    Zitat
    Erkrankungen bzw. Störungen nach medizinischen Maßnahmen
    Kodes für die spezifische Verschlüsselung von Erkrankungen bzw. Störungen nach medizinischen Maßnahmen finden sich beispielsweise in den folgenden Kategorien:
    Tabelle 1:
    E89.– Endokrine und Stoffwechselstörungen nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    G97.– Krankheiten des Nervensystems nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    H59.– Affektionen des Auges und der Augenanhangsgebilde nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    H95.– Krankheiten des Ohres und des Warzenfortsatzes nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    I97.– Kreislaufkomplikationen nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    J95.– Krankheiten der Atemwege nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    K91.– Krankheiten des Verdauungssystem nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    M96.– Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert
    N99.– Krankheiten des Urogenitalsystems nach medizinischen Maßnahmen, anderenorts nicht klassifiziert

    Diese Kodes sind nur dann als Hauptdiagnose zu verschlüsseln, wenn kein spezifischerer Kode in Bezug auf die Erkrankung bzw. Störung existiert oder die Verschlüsselung dieses spezifischeren Kodes durch ein Exklusivum der ICD-10-GM Version 2006 ausgeschlossen ist. Gleiches gilt für die Kategorien T80–T88 Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen und medizinischer Behandlung, anderenorts nicht klassifiziert. Die Kodes aus Tabelle 1 sind Kodes aus T80–T88 vorzuziehen, soweit letztere die Erkrankung bzw. Störung nicht spezifischer beschreiben.

    Das heißt also:
    am besten spezifische Diagnose -> z.B. A41.0
    falls nicht passend -> Diagnose aus Tab 1
    falls das auch nicht passt T80-T88

    Mit obigem Zitat sollte der MDK dann doch ein Einsehen haben!

    [f2]Mit freundlichen Grüßen


    Dr. M. Finke
    Oberarzt der Chirurg. Abteilung :i_ritter:
    Rotkreuzklinik Lindenberg[/f2]

  • Hallo, liebes Forum,
    zu diesem Thema hätte ich auch eine Frage.
    Der Fall: CP-Pat. war operiert worden am Fuß; u. a. wurde eine Synovektomie durchgeführt.Wiederaufnahme mit Komplikation: massive Wundheilungsstörung mit Nachweis von Staph. aureus,nach OP Vacuumschwammeinlage mit Saugpumpe, Antibiose über ZVK.
    Kodiert hatte ich die T81.4 mit B95.6! (Infektion nach Eingriff, andernorts nicht klass.)Die Ärzte hatten bei Aufnahme \"SG-Empyem\" (M00.97) kodiert. Was ist nun spezifischer? Einmal habe ich die Angabe,dass die Infektion nach Eingriff auftrat, einmal wird der Ort des Geschehens angegeben, nicht aber die Tatsache, dass die Sache nach einem Eingriff ablief...
    Für Anregungen wäre ich dankbar.
    Mit frdl. Gruß und einen schönen Tag Christiane

  • Hallo Christiane,
    ich würde hier die M00.97 als HD und die T81.4 als ND wählen.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch