• Hi Forum,

    Man mag ja dem Verschweigen der Fallzahlen <5 aus Datenschutzgründen noch aufgeschlossen gegenüberstehen.

    Bei der Darstellung der BQS-Ergebnisse wird dies vollends Grotesk. Wenn da also Zähler oder Nenner <5 sind, soll aus Datenschutzgründen der Fall nicht angegeben werden (Datensatzbeschreibung: 6-100000)

    Dadurch entstehen auch für große Nenner leere Datebankfelder, die Nenner könnte man aber immerhin noch im Kommentarfeld angegeben.

    Hat man nun aber beispeilweise eine Ergebnis zwischen 0 und 1% angegeben, ist doch ziemlich klar, dass es sich um 1-2 Fälle handelt, zumal die zugrundeliegende Leistung ja aus den OPS-Ziffern hervorgeht.

    Es kommt aber noch kurioser:

    Bei den positiv formulierten Indikatoren macht man doch auch die Angabe 183 von 185 Fällen. Es ist auch hierbei klar, dass der Indikator bei 2 Patienten angeschlagen hat. Auch das ist zwar weniger als 5, da der Zähler aber 183 ist, wird die Zahl trotzdem angegeben.

    Kurios, kurios.... :sterne:


    merguet

  • Hallo Merguet,

    haben Sie diesbezüglich schon Reaktionen bzgl. dieser Problematik erhalten?

    In dem QB werden in der pdf-Version neben dem Ergebnis in % (Spalte 5) auch Angaben zu Zäher und Nenner verlangt. Wenn der Zähler <5 der Nenner aber >5, könnte/kann man auch direkt Rückschlüsse über den prozentualen Ergebniswert auf den nichtangegebenen Wert ziehen...

    Viele Grüße
    Atax

  • Hallo Atax,

    das mag ja sein, wie man aber eine Rückverfolgbarkeit der Daten daraus anböleiten will, ist mir schleierhaft. Wie auch:
    Ein Zähler von 0 unterliegt m.E. nicht dem Datenschutz.

    0 Hüftluxationen von >200 OPs sind auch ein Wert, den man darstellen können muss.

    Das ist aber nicht das Entscheidende:

    Auch bei den positiv formulierten Indikatoren ist die Fallzahl <5 vorhanden.

    wenn von 250 Patienten nur bei 248 leitlinienkonfomr Indikationsstellung vorlag, oder bei 600 Risikogeburten nur bei 597 ein Pädiater anwesend war, ist die Fallzahl auch hier <5. Daran hat aber offenbar keiner gedacht. Dadurch wird das ganze Konstrukt ausgehebelt.

    Die Darstellbarketi leidet in jedem Fall. Für den Laien ist das ganze eh nicht zu verwerten, es dient m.E. nur der Offenlgung der Daten ggbr. den Kostenträgern.

    An mir soll´s nicht liegen....

    Gruß


    merguet

  • Hallo Merguet,

    ich stimme Ihnen bei den Fällen mit 0 zu.

    Bei den Fällen zwischen 1-5 von 100% respektive 100% der Fälle minus 1 bis minus 5 sollte er Datenschutz greifen.

    Worauf ich mich allerdings bezog ist die Darstellung der Daten:
    Bsp. Reinterventionsrate bei Gallenblasenentfernung

    Angenommen es gab 2 Folge-OPs von insgesamt 180 OPs.
    Ergebnis (Spalte 5): 1,1%
    Zähler: entfällt (eigentlich 2)
    Nenner: 180

    Das Ergebnis 1,1% mit den 180 Fällen multipliziert ergibt den Wert 1,98 also 2, der nicht angegeben werden darf aus datenschutzrechtlichen Gründen...

    Viele Grüße

    Atax

  • Hallo, und insgesamt frage ich mich warum? Datenschutz ist ja ok. Aber es werden doch keine Patientendaten veröffentlicht. Es durchforscht doch kein Patient den Q-Bericht und geht dann an die Bild-Zeitung und sagt: guckt her - dies ist meine Komplikation. Und wenn er das will macht er das doch mit und ohne Q-Bericht.
    Oder habe ich da was übersehen??

    Viele Grüße aus Sachsen
    D.Zierold

  • Hallo Frau Zierold, hallo Atax,

    der Sinn so mancher DS-Überlegung erschließt sich ohnehin nicht immer. Es scheint doch darum zu gehen, dass man aus niedrigen Fallzahlen auf die Person immerhin zurückschliessen könnte (Stichwort: Rückverfolgbarkeit der Daten). Der von ihnen geschilderte Weg wäre eben immerhin denkbar.
    Dies mag das verursacht haben.

    Atax

    Bei alledem bleibt, dass die Rückverfolgbarkeit eben auch bei 176 von 177 Fällen gegeben wäre, insofern ist das Ganze dann auch noch inkonsequent umgesetzt.

    Um es anders auszudrücken: Konsequent wäre dann, jedes Delta, das kleiner als 6 Fälle ist von der Veröffentlichung der Fallzahl auszuschließen. Dann allerdings würden die meisten Fallzahlen gar nicht mehr auftauchen, es würden nur noch die Perzentilen genannt.

    Gruß

    merguet