OPS 8-980._ auf IMC ?

  • Guten Morgen bork und Herr Wille,
    natürlich werden auf einer IMC in der Regel Pat. \"nur\" intensiv überwacht bzw. nur kurzfristig intensiv behandelt, und dann ist für diese Pat. auch keine Komplexbehandlung abzurechnen.
    Ich muss aber noch einmal darauf zurückkommen, dass es m.E. auch eine Intensivtherapie ohne Beatmung gibt. Und wenn eine IMC die in den Hinweisen zum OPS genannten Mindestmerkmale erfüllt und eine Intensivbehandlung \"lebenswichtiger Organsysteme\" länger als 24 h durchführt - was dann im Einzelfall nachzuweisen wäre - dann kann/darf/muss sie in diesem Fall die Komplexbehandlung abrechnen. - Warum auch nicht, wenn der gleiche Aufwand betrieben wird wie bei nichtbeatmeten Pat. auf einer \"richtigen\" Intensivstation? Warum soll der Erlös dann ungerechtfertigt sein?

    Gruß
    fimuc

  • logisch.
    Wenn über 24h \"Intensivbehandlung\" erfolgt und alle Kriterien des OPS erfüllt sind kann er auch kodiert werden.
    Man fragt sich dann nur, warum der Patient nicht auf der Intensivstation lag.

    Der MDK wird begutachten, dass eine \"Intensivmedizinische Komplexbehandlung\" ja wohl per se nur für eine Intensivstation gedacht sein kann. Der Richter vor\'m Sozialgericht weiß davon nichts und fragt natürlich einen unabhängigen Gutachter usw. usw.

    Am Ende wird eine nächst höhere Instanz schauen müssen, was denn die Intention dieses OPS war. Und der soll eben unterschiedlich teure Intensivtherapien ökonomisch bewerten.

    Aber das führt jetzt hier zu nichts.

    Kurzum: wenn alle Kriterien des OPS erfüllt sind, darf man ihn natürlich kodieren. Das ist dann aber auch eigentlich nicht dikussionswürdig.
    Wie das ganze dann ausgeht, ist reine Spekulation und die hilft hier niemandem weiter.

    Gruß

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Vielen Dank erstmal,
    das ist es ja, ich weiß eben nicht, ob alle Kriterien des OPS erfüllt sind .
    Nun möchte ich gleich mal für unsere andere IMC fragen, welche NICHT dialysieren kann ( auf dieser Station- zur Dialyse muß der Patient in eine andere Klinik gebracht werden ), ob dann dort SAPS u TISS zu erfassen sind....?
    Oder anders gefragt : Was ist eine Behandlung lebenswichtiger Organsysteme ?
    Danke nochmal.....

  • Hallo nochmal an ALLE,
    wir sind uns hier immer noch nicht einig, wie wir das \" Excl. \" im OPS für 8-980._ zu interpretieren haben.....
    Eine Station, die weder beatmen, noch dialysieren kann, muß diese SAPS und TISS erfassen ???? Also, kann dort OPS 8-980._ verschlüsselt / abgerechnet werden ?
    Wie handhaben das andere Häuser, gibt es dort ev. auch eine IMC oder ähnliches ?
    Vielen lieben Dank .

  • Hm - vielleicht sollte man sich mal weniger Gedanken darüber machen, wie man das System verbiegen kann, als darüber, wofür dieser und andere OPS für Komplexbehandlungen gebastelt wurde. Zur aufwandshomogenen Abbildung von komplexen hochpreisigen Leistungen, die ansonsten eben nicht vernünftig abgebildet werden können und dem Kompressionseffekt zum Opfer fallen.

    Gedacht ist dieser OPS für extrem aufwändige Intensivtherapie - für sonst nix.
    Lernendes System bedeutet doch nicht, das man lernt es dazu zu nötigen, sich jedes Jahr erneut Splittkriterien zum Trennen von IMC und ITS überlegen zu müssen.... :i_hammer2: :i_hammer2:

    [center][hr]Ekhard Wille
    MedCo
    FEK Neumünster GmbH[/center]

  • Hallo Bork,

    auch wir haben eine kardiologische und eine herzchirurgische IMC. Der einzige Unterschied ist, dass nicht beatmet wird. Alles andere ist nicht ausgeschlossen (Dialyse, CPAP druckunterstützt, IABP ). Aber auf die Idee , SAPS/TISS zu erfassen, sind wir noch nicht gekommen. Nach meiner Auffassung verbietet dies sich von selbst, da die 24- Stündige Anwesenheitspflicht für den Arzt nicht gewährleistet ist, auch wenn er innerhalb 5 min auf IMC \"einschlägt\".

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Danke, diese Arztanwesenheit ist bei uns rund um die Uhr gegeben. Es \" hängt \" nur an der \" Behandlung lebenswichtiger Organsysteme \" ( Dialyse u Beatmung sind nicht möglich ).
    M. Meinung nach ist deswegen SAPS u TISS nicht zu erfassen, aber es gibt auch andere Meinungen....u ich möchte diese wichtige Kriterium nicht allein entscheiden.

  • Hallo bork,
    vielleicht sollten Sie bei der Einschätzung, ob eine \"akute Behandlung länger als 24 h\" oder nur eine \"Überwachung\" vorliegt, sich einfach an dem orientieren, was/wie viel/wie lange im jeweiligen Einzelfall tatsächlich klinisch therapiert wird.
    Bei einer Intermediate würde ich aber auch erst mal davon ausgehen, dass in der Regel eine Punkteerfassung nicht korrekt wäre.

    controlletti:
    Ich würde es nicht in jedem Fall \"verbiegen\" nennen, wenn auch mal ein \"nicht hoch-komplexer Fall\" via TISS/SAPS erfasst wird. Zum Einen, weil auch auf einer richtigen ITS nicht jeder Fall hochkomplex und superaufwändig ist, und zum Anderen, weil es sich um ein pauschalierendes System handelt.
    Es wird eben nicht nur \"nach unten\" (und damit meist zu Lasten der Klinik) pauscha-liert, sondern es gibt eben auch Fälle, in denen das Krankenhaus profitiert, weil \"nach oben\" pauschaliert wird.
    Ich habe nicht mitgezählt, wie viele Herzschrittmacher wir den Kassen \"geschenkt\" haben, weil weder die entsprechende Nebendiagnose noch die zusätzliche OPS-Ziffer zu einer höher bewerteten DRG als ursprünglich führten. Deshalb habe ich auch überhaupt keine Gewissensbisse, in anderen Fällen Pauschalierungen zu unserem Gunsten oder \"Punktlandungen\" bei - korrekt ermittelten - Nebendiagnosen, Beatmungsstunden oder TISS/SAPS-Punkten dankend anzunehmen.

    Beste Grüße,

    fimuc

  • Liebe Mitstreiter.
    In den Hinweisen (des OPS-
    Katalogs 2009) zu 8-980 wird das Zählen von Intensiv-
    Aufwandspunkten ausdrücklich auf \"die Verweildauer auf der Intensivstation\" begrenzt.

    Liebe Grüße

    H. Weyland
    Facharzt für Chirurgie