5-821.0 vs. 5-893.xx

  • Hallo Forum,

    habe schon gesucht, aber nichts passendes gefunden.

    Folgender Fall:

    Pat bekommt bei uns eine Hüft TEP. Aufgrund eines Hämatoms wurden weitere OPs durchgeführt.

    Aus dem OP Berichten:
    \"Nach Eröffnen der Wunde entleert sich mäßig viel altblutiges Haematoserom aus dem Subcutanbereich im proximalen Wundabschnitt. Abstrichentnahme. Nach stumpfem Freipräparieren findet sich im distalen Fascienbereich eine circa 4 cm lange Fascienruptur neben der Naht. Entfernung der Naht. Eröffnen der Fascie. Subfascial, beziehungsweise aus dem Gelenk entleert sich ebenfalls altblutige Seromflüssigkeit. Abstrichentnahme aus dem Gelenk. Spülung und Ausräumung eines koagulierten Haematoms. In der Tiefe finden sich im gesamten Bereich physiologische Narbenverhältnisse. Kein Hinweis auf Infekt oder Rötung.
    Anfrischen der gesamten Wunde in der Tiefe beginnend mit dem scharfen Löffel. Nekrosenabtragung und anschließend ausgiebige Spülung mittels Jet-Lavage. Auf Bluttrockenheit wird geachtet.
    Anschließend Spülung der gesamten Wunde mit Octenisept. [...]

    Für mich handelt es sich um eine Revisions OP und ist demnach mit 5-821.0 zu kodieren. Der MDK Gutachter behauptet nun, dass lediglich eine Wundtoilette durchgeführt wurde :(

    Wer hat nun Recht?

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

  • Hallo,

    hier greift doch eindeutig die DKR P013d (Behandlung einer Komplikation) und bei der Suche nach einem \"spezifischen Code aus dem betreffenden Organkapitel\" findet sich der von Ihnen vorgeschlagene OPS 5-821.0
    Für mich eigentlich keine Frage... Sie haben recht! Mir würde sich nur die Frage stellen, ob alles, was Sie durchgeführt haben, im Begriff Revision impliziert ist?

    N. Richter
    medCo, DRGB, DSB

    \"Haben Sie jemals darunter gelitten, dass sie trotz Ihrer enormen Intelligenz
    von Menschen abhängig sind, um Ihre Aufgaben ausführen zu können?\"
    - \"Nicht im geringsten. Ich arbeite gerne mit Menschen.\"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Abstrichentnahme aus dem Gelenk. Spülung und Ausräumung eines koagulierten Haematoms. In der Tiefe finden sich im gesamten Bereich physiologische Narbenverhältnisse. Kein Hinweis auf Infekt oder Rötung.

    Vielleicht hätte der Gutachter noch gerne explizit gelesen, dass die Prothese inspiziert wurde. Warum man hier allerdings eine Revision der Prothese bei Infektionsverdacht bestreiten will, ist mir nicht klar.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo,

    vielen Dank für die Antworten.

    @ Herrn Selter: I01Z vs I03Z ;-), warum sollte der Gutachter das sonst bestreiten wollen...

    Gruß
    papiertiger

    Sport: eine Methode, Krankheiten durch Unfälle zu ersetzen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo papiertiger,

    ich meinte den Bezug zur OP-Beschreibung, nicht zur DRG-Systematik. Die Abrechnungsrelevanz ist mir schon länger bekannt, weil ich selber diesbezüglich mehrere Gutachten erstellt habe.

  • Ich möchte hier einen neuen Aspekt zur Diskussion stellen:

    Eine Klinik will bei chronischen Infekt einer Hüftprothese eine chronische Fistel anlegen. Dabei wird lediglich die Gelenkkapsel kurzstreckig eröffnet. Ein weitergehendes Debridement wird nicht durchgeführt. Die Klinik möchte jetzt ebenfalls den Kode für eine Prothesenrevision ohne Wechsel anwenden. Ich halte das in diesem Fall etwas übertrieben und würde nur die Arthrotomie und Spülung 5-800.2g akzeptieren wollen. Hat jemand eine andere Meinung ?